Kapitel 82

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Dary Buckley
By LuanaWhite

Ich hatte nicht anders können, als Ariel mit zu mir zu nehmen. Sie war wegen des Alkohols gestern in einem gefährlichen Zustand gewesen, in den sie angreifbar war und ich wollte nicht riskieren dass ihr etwas geschah. Aber eine gute Sache hatte die ganze Sache. Im Alkoholrausch war die Hexe mehr als nur ehrlich gewesen.

Ich hatte ihr Frühstück gemacht und auf das Tablett neben dem Orangensaft auch eine Kopfschmerztablette gelegt. Ich stellte das Tablett auf dem Nachttisch ab und setzte mich auf den Stuhl gegenüber des Bettes. "Guten Morgen. Ich hoffe dass du gut geschlafen hast." begrüßte ich sie sanft mit einem liebevollen Lächeln.

Ariel sah mit großen Augen auf das Tablett und ja, ich hatte mir wirklich Mühe gegeben. Aber das tat ich mir für Ariel immer, immerhin war sie etwas ganz besonderes. Aber Ariel wirkte irgendwie beschämt.

"Guten Morgen, äh ja das Bett ist wirklich sehr weich und äh danke für das Frühstück. Das ist sehr lieb von dir." entgegnete sie mir mit etwas geröteten Wangen, was irgendwie süß aussah.

Langsam nahm Ariel die Tablette und den Orangensaft. "Kein Problem. Ich lass dich erstmal wach werden und wenn du soweit bist zum Reden, kannst du ja runter kommen. Ich bin nur froh dass es dir gut geht, Ariel." erklärte ich ihr und trat an das Bett heran, wo ich ihr kurz über ihr Haar streichelte und darauf einen leichten Kuss drückte.

Es war merkwürdig, wo sie mir gestern auf eine amüsante Weise gestanden hatte was sie für mich empfand und sich wünschte, und heute schien ihr das alles peinlich zu sein. Vielleicht bereute sie es sogar. Aber es änderte nichts daran wie viel sie mir bedeutete und egal was die Zukunft bringen würde, ich würde immer für sie da sein. Ich hoffte das wusste sie.

Anschließend verließ ich das Zimmer wieder um zurück in die Küche zu gehen um selbst zu Frühstücken, als Lilly in die Küche kam. Ich hatte ihr gestern Nacht noch erzählt dass Ariel hier war, damit es am Morgen keine bösen Überraschungen gab.

"Guten Morgen, Dary. Ist Ariel schon wach? Wie geht es ihr?" erkundigte sie sich und setzte sich zu mir. Ich sah Lilly einen Moment an und nickte. Bisher hatte sie mir noch nicht gesagt ob sie Theo's Angebot annehmen würde und mit ihm nach New York ging. Ich wusste sie empfand etwas für ihn, und eigentlich sollte sie es tun, auch wenn es hart werden würde. Sie sollte das tun was für sie das Richtige war und nicht ablehnen aus Angst sie könnte mir damit weh tun. Aber ich hatte Angst um sie. Was wenn der Hexenhändler auftauchte und sie war in keiner Bindung?

"Ja, ich habe ihr Frühstück gemacht. Es stört dich doch nicht dass sie hier ist, oder?" fragte ich meine Hexe. Immerhin war das auch ihr zu Hause. Für den Moment jedenfalls. Momentan war einfach alles ein wenig kompliziert.

Lilly schüttelte sofort den Kopf und trank einen Schluck Saft. "Nein, überhaupt nicht. Ganz im Gegenteil. Ich möchte, dass ihr endlich zueinander findet." erklärte sie mir und dann kam Ariel tatsächlich zu uns und Lilly lächelte ihr freundlich zu.

„Hallo Ariel, ich bin Lilly. Dary hat mir schon viel von dir erzählt." begrüßte sie Ariel und stand auf. "Ich lasse euch beide mal alleine." meinte meine Hexe und sah mich vielsagend an, ehe sie ging.

Ariel nahm verlegen am Tisch Platz. "Lilly scheint nett zu sein." sagte sie und strich sich eine Strähne hinters Ohr. "Ich möchte dass du weißt, dass ich normalerweise nicht so viel trinke, weil es gefährlich ist." begann Ariel sich zu erklären und ich lächelte sie sanft an.

Ich hatte sie nicht so eingeschätzt als würde sie ständig in Bar's gehen, aber gestern war es wirklich gefährlich gewesen. "Du warst immer schon sehr vernünftig, Ariel. Du kannst mit deinen Freunden ja auch ausgehen und Spaß haben, aber ohne Alkohol. Als du mich angerufen hast, hatte ich wirklich Angst um dich. Ich habe dich nicht wieder gefunden nur um dich wieder zu verlieren." erklärte ich ihr ruhig.

Und ja ich musste zugeben, der Gedanke dass sie in solchen Lokalen von anderen Männern angegraben wurde, gefiel mir überhaupt nicht. Aber sie war die letzten zwei Jahre ohne mich anscheinend gut zurecht gekommen. Ariel war erwachsen geworden und sie brauchte wohl keinen Bodyguard.

Sie strich sich schuldbewusst eine Strähne hinters Ohr. "Ich wollte dir keine Angst machen. Es tut mir leid." entschuldigte Ariel sich ehrlich und schien nachzudenken. "Dary, das was ich gestern gesagt habe. So hätte das nicht laufen dürfen. Ich liebe dich, das ist wahr, aber du solltest das nicht betrunken von mir hören."

Nun war ich doch überrascht. Ich hatte nicht gewusst, ob sie dieses Thema ansprechen würde oder nicht. Ich hatte ja gewusst dass ich ihr immer noch wichtig war, und dass ich sie liebte wusste sie auch. Aber sie hatte gesagt sie wollte sich Zeit zum nachdenken nehmen. Aber in ihrem Rausch wünschte sie sich, dass ich bei ihr wäre. Ich wusste nicht was das bedeutete.

"Nun, ich... Ich weiß, Ariel. Aber ich kann nicht so tun als hättest du all diese Dinge nicht gesagt. Selbst nach all dieser Zeit ist etwas zwischen uns und ich habe nichts von dir erwartet. Natürlich würde ich mir wünschen eine zweite Chance von dir zu bekommen, aber ich kann verstehen wenn du das nicht kannst. Ich möchte einfach nur dass es dir gut geht, okay?" erklärte ich ihr. Sie sollte sich keinen Druck machen, wegen dem was gestern war. Aber wenn sie mich in ihrer Nähe wollte, dann konnte sie das haben. Ein Wort von ihr würde dazu reichen.

"All die Dinge waren wahr. Ich vermisse dich jede Sekunde und das noch mehr seit ich wieder nach Chicago gekommen bin. Ich vermisse dich und ich weiß, dass ich niemals jemanden so sehr lieben werde wie dich." erklärte Ariel mir ehrlich und ich sah sie abwartend an. "Ich will dich bei mir haben, Dary."

Sie wollte mich. Sie wollte mich wirklich. Auf diesen einen Satz hatte ich so lange gewartet und nun war es, als hätte sie damit einen Schalter in mir umgelegt. Alles, wonach ich mich gerade sehnte war sie zu berühren, sie in meine Arme zu ziehen und sie zu küssen. Meine Ariel. Meine wunderschöne Ariel und jetzt gab es nichts mehr was mich daran noch hindern würde.

"Mir geht es ebenso. Wenn du wüsstest wie sehr ich mich nach dir verzehre, Ariel." sagte ich zu ihr, auch wenn es eher ein Hauchen war. Und noch ehe sie etwas antworten konnte, ging ich an ihre Seite, zog sie von ihrem Stuhl hoch und legte meine Lippen auf ihre um ihr einen Kuss voll meiner Liebe zu schenken. Ariel gab uns eine neue Chance und diesmal würde uns nichts auseinander bringen. Nie mehr.

Witches&Demons - Dark PassionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt