Kapitel 66

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Kion Walker
By LuanaWhite

Heute hatte ich einen Termin bei einer Kundin, die mir einen Auftrag für ein Haus gegeben hatte. Ich hatte intensiv an den Entwürfen gearbeitet und war zuversichtlich dass sie damit zufrieden sein würde. Aber mit meinen Gedanken war ich immer noch ganz wo anders.

Mein süßer Freund hatte mich heute morgen regelrecht überfallen, als er mich geweckt hatte. Gabriel wusste genau ich konnte ihm niemals wiederstehen und seit wir alleine wohnten, gab es nichts mehr dass uns abhalten würde unserer Lust nachzugehen. Naja, abgesehen vom Schlafen und unseren Jobs.

Immer noch spürte ich seine Lippen auf meinen und seine Hände auf meiner Haut. Und mein Hintern... Oh man. Ich lachte bei dem Gedanken daran, wie mein Liebster mich her genommen hatte und ich voller Extase geschrien hatte. Okay, ich sollte langsam wieder runter kommen, deshalb drehte ich das Radio laut auf und versuchte meine Gedanken zu ordnen.

Nach meinen Termin war ich mit Samara und Colin verabredet und ich würde mir ihre Wohnung ansehen. Es war immer noch ungewohnt, dass meine Hexe jetzt wo anders wohnte und manchmal saß ich Zuhause im Wohnzimmer und rechnete damit dass sie jederzeit zur Tür herein kam, aber naja. Es würde wohl noch eine Weile dauern bis ich mich daran gewöhnt hatte, dass sie sich jetzt mit Colin ein Leben aufbaute. Genauso wie ich mit Gabriel.

Nun war ich aber bei meiner Kundin angekommen und parkte mein Auto vor ihrem Haus. Ich richtete mein Sakko und schnappte mir meinen Laptop und meine Entwürfe und stieg aus, ehe ich an der Tür klingelte. An Geld mangelte es dieser Frau scheinbar nicht und ich fragte mich wieso ein neues Haus, das hier war schon beeindruckend, aber Auftrag war Auftrag und das Wie und Wieso sollte mich nicht kümmern.

Nach ein paar Augenblicken wurde die Tür geöffnet und Misses Robinson öffnete mir. Sie war eine Frau um die vierzig und war richtig schick angezogen. Sie achtete wohl sehr auf ihr Äußeres und lächelte mir erfreut entgegen. "Mister Walker, da sind sie ja. Kommen sie doch rein." begrüßte mich Misses Robinson und ich lächelte ihr freundlich zu. Sie führte mich in das Wohnzimmer, wo ich mich etwas umsah.

Meine Kundin bot mir einen Drink an, aber dafür war es mir etwas zu früh, immerhin hatten wir halb zehn Vormittags. Beim Kaffee sagte ich aber nicht nein und ich bereitete schon mal alles vor. Als sie mit zwei Tassen zurück kam, stellte sie diese neben meinen Laptop ab und setzte sich neben mich.

"Okay, also ich habe meine gezeichneten Entwürfe mitgebracht und am Computer sehen sie die 3D Zeichnungen, damit sie sich alles besser vorstellen können." begann ich professionell und öffnete das Programm.

"Ach ich bin sicher Sie haben wunderbare Arbeit geleistet, ein talentierter Mann wie sie. Sie sind bestimmt in allem gut." entgegente Misses Robinson mir und bestimmt war das Kompliment nett gemeint, aber sie wollte jetzt nicht mit mir flirten, oder?

Wie auch immer, ich versuchte professionell zu bleiben und begann ihr die Pläne der verschiedenen Räume zu zeigen. Ich hatte mir wirklich viel Mühe gegeben ihren Wünschen nachzukommen und hatte auch auf kleine Details geachtet, aber irgendwie wirkte die Kundin, als würde sie meine Arbeit weniger interessieren, als ich selbst. Sie sah mich die ganze Zeit über an, während ich ihr erzählte wie ich die Räume eingeteilt hatte. Plötzlich landete ihre Hand auf meinen Oberschenkel.

Ich hielt die Luft an und mir wurde übel. Sie versuchte mich ganz offenbar anzumachen und mir wurde richtig schlecht. Deshalb schob ich ihre Hand vorsichtig wieder weg. Darüber schien sie verstört zu sein.

"Verzeihen sie, Misses Robinson. Aber ich habe nur an einer geschäftlichen Beziehung Interesse. Ich bin glücklich vergeben. Also können wir uns bitte konzentrieren? Gefallen ihnen die Entwürfe oder gibt es etwas was wir vielleicht anders machen sollen?" machte ich ihr klar und versuchte das Gespräch wieder auf berufliche Ebene zu führen.

Meine Kundin lächelte und nahm einen Schluck ihres Kaffees, ehe sie die Tasse wieder abstellte und näher rückte. Hatte sie verstanden was ich ihr gerade gesagt hatte? Aber dann wurde sie richtig frech und versuchte ihre Hand unter mein Oberteil zu schieben. Oh man!

"Misses Robinson, ich bitte sie. Ich habe kein Interesse an sowas." erklärte ich ihr aber sie lachte.

"Ach komm schon, gegen etwas Spaß spricht doch nichts. Ich werde es deiner Freundin auch nicht verraten." versuchte sie mich tatsächlich umzustimmen und jetzt wurde ich richtig wütend.

"Sie gehen zu weit! Zum einen würde ich niemals was mit einer Kundin anfangen, zum anderen bin ich treu. Und auch wenn sie es nichts angeht, aber sie haben das falsche Geschlecht für mich. Ich werde jetzt gehen und sie überdenken lieber ihre Einstellung noch mal. Mir egal ob sie die Entwürfe für ihr neues Haus verwenden oder nicht, aber meine Arbeit werde ich ihnen auf jeden Fall in Rechnung stellen.

Auf Wiedersehen, Misses Robinson!" erklärte ich ihr aufgebracht, packte meine Sachen so schnell es ging zusammen und verschwand von hier. Ich konnte es einfach nicht glauben. Die hatte wirklich gedacht ich würde mit ihr schlafen? Hielt sie sich für unwiderstehlich oder was?

Ich war richtig sauer als ich in mein Auto stieg und los fuhr zu Samara. Sowas war mir wirklich noch nie passiert. Oh man, wie würde Gabriel nur reagieren, wenn ich ihm heute Abend davon erzählte? Aber ich hatte nichts falsch gemacht. Ich würde meinen Liebsten niemals betrügen. Niemals. Aber mir war jetzt wirklich unwohl. Mehr als das. Mir war richtig schlecht. Aber ich hatte nichts falsches getan...

Witches&Demons - Dark PassionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt