Kapitel 77

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Hannah Fitcher
by MusicalGirl200

Obwohl Patrick und ich nun von all dem Übernatürlichen da draußen wussten und auch das mein Freund ein Halbengel war, war es um seine neuen Kräfte ruhig geblieben. Nichts Seltsames war mehr passiert und Patrick war auch froh darüber. Es war immer noch unglaublich das all das real war.

Doch seit einigen Tagen ging es mir nicht gut. Immer wieder war mir übel. Es war zurzeit einiges in der Arbeit zu tun und ich schob es auf den Stress. Auch heute Morgen war mir erneut übel geworden. Aber ich hatte Patrick damit nicht belasten wollen. Er hatte auch gerade viel zu tun und bestimmt würde sich das wieder geben.

Nichtsdestotrotz genossen wir unser gemeinsames Leben und da ich auch bei Patrick wohnte, wachten wir jeden Tag nebeneinander auf und schliefen auch wieder nebeneinander ein. Auch an Leidenschaft fehlte es in unserer Beziehung nicht. Oh nein! Patrick war ein unglaublicher Liebhaber.

Ich stand gerade mit Colin in der Küche. Ich hatte mir einen Tee gemacht, während er sich einen Kaffee holte. Doch dann wurde mir wieder furchtbar übel und ich musste mich etwas an der Küchentheke abstützen. "Ist alles in Ordnung? Du wirkst den ganzen Tag schon so blass. Nicht das du krank wirst", meinte Colin ein wenig besorgt zu mir.

Ich atmete tief ein und aus und richtete mich wieder auf. „Es geht schon wieder. Mir war nur etwas übel. Die letzten Tage schon. Vielleicht ist das wegen dem Stress", meinte ich zu Colin und wollte meinen Teebeutel heraus nehmen, als ich zu Schwanken begann und mich Colin gerade noch stützte. Ich hatte keine Ahnung, was plötzlich mit mir los war.

Colin nahm mir die Teetasse ab und führte mich zu einem Stuhl, wo ich mich setzte. "Wann hast du das letzte Mal was gegessen? Du siehst wirklich nicht gut aus Hannah. Ich hole besser Patrick, damit er dich zum Arzt bringt", erklärte er mir sorgenvoll. Er war ein rührender Freund, Samara hatte großes Glück mit ihm.

Ich dachte einen Moment nach. Heute Morgen hatte ich wieder nichts richtig runter bekommen. Also war meine letzte Mahlzeit gestern Abend gewesen. „Ich muss mich bestimmt nur etwas ausruhen, dann geht es wieder", meinte ich zu Colin. Ich wollte nicht, dass sie sich Sorgen um mich machten.

Doch Colin ließ nicht locker und so gab ich nach und wartete hier, während er Patrick holte. Bestimmt würde mein Freund gleich vor Sorge durchdrehen und genau das hatte ich vermeiden wollen, wo er sich auch noch an die Engelseite gewöhnen musste. Dann kam Patrick in die Küche geeilt, gefolgt von Colin. „Baby, was ist los?", fragte er mich sofort und fühlte meine Temperatur.

„Mir war nur übel und etwas schwindelig. Wenn ich mich etwas hinlege, geht es bestimmt wieder", meinte ich zu Patrick. Doch er ließ nicht mit sich diskutieren und bestand darauf, dass er mich sofort ins Krankenhaus fuhr, damit ich untersucht werden konnte.

Ich meinte es sei nicht nötig, doch er bestand darauf und so gab ich nach, damit es ihn beruhigte. Patrick sagte alle Termine für heute ab und fuhr mit mir stattdessen ins Krankenhaus. Wir hatten Glück und mussten dort nicht allzu lange warten.

Ich ließ einige Tests über mich ergehen und erzählte anschließend, was mir fehlte. Dann bekam die Ärztin auch schon die Ergebnisse. Sie wirkte nicht besorgt. Das war doch gut, oder? „Und? Was fehlt mir?", fragte ich sie schließlich und Patrick drückte meine Hand ganz fest.

Die Ärztin lächelte uns an und schob sich dann ihre Brille auf den Kopf. "Ihnen fehlt gar nichts, ganz im Gegenteil. Es sieht ganz danach aus als sind Sie in freudiger Erwartung. Herzlichen Glückwunsch, Sie bekommen ein Baby", erklärte sie freudig.

Ich war schwanger? Das konnte doch nicht wahr sein. Ich sah Hilfe suchend zu Patrick, doch der Schock und die Überforderung war ihm ins Gesicht geschrieben. Die Ärztin erklärte mir noch einige Dinge und meinte ich solle die nächsten Tage zu meiner Frauenärztin.

Dann verließen wir das Krankenhaus und Patrick hatte immer noch kein Wort gesagt. Ich legte meine Hand auf meinen flachen Bauch. Dann ließ ich sie wieder fallen. Tränen stiegen mir in die Augen. Wie hatte das nur passieren können? Ich sah Patrick an, dass er das Kind nicht wollte. Wie sollte es jetzt weitergehen?

„Es tut mir leid, Patrick. Ich...ich weiß, du willst dieses Kind bestimmt nicht. Ich...", schluchzte ich und schlug mir die Hände vors Gesicht als ich anfing zu weinen. Plötzlich zog Patrick mich sofort in seine Arme und hielt mich ganz fest. „Hey, bitte weine nicht. Wir bekommen das schon hin, irgendwie. Vielleicht kommt es ja gar nicht nach mir. Die Möglichkeit besteht, oder?", meinte er etwas hilflos.

Ich klammerte mich fest an Patrick. Ich hatte immer Mutter werden wollen, aber doch nicht so plötzlich. Aber es war nun, wie es war. Man konnte es nicht rückgängig machen. Aber ich wusste, dass ich das nur mit Patrick konnte. Ich hoffte, er würde sich irgendwann über das Baby freuen.

Er wäre ein guter Vater, dass wusste ich. „Ich hätte besser aufpassen sollen", schniefte ich und wischte mir etwas meine Tränen weg. „Ich sollte wohl nach Hause und du hast sicherlich noch viel zu tun", meinte ich traurig und ging zu seinem Auto. Ich hatte Patrick nicht so viel Kummer bereiten wollen.

Wir fuhren also erstmal nach Hause und Patrick meinte zu mir, er würde mir erstmal einen Tee machen. Ich nahm derweil im Wohnzimmer auf dem Sofa Platz, während ich das Kochen des Wassers hörte. Dann kam Patrick wieder in das Wohnzimmer und stellte die Tasse Tee auf dem Couchtisch ab, ehe er sich neben mich setzte und meine Hand in seine nahm.

"Hör zu. Ich weiß, dass diese Schwangerschaft plötzlich kommt, aber du irrst dich. Ich will dieses Baby. Ich liebe dich, Hannah und eine Familie mit dir zu gründen, ist alles was ich will. Aber ich weiß nicht, was es dabei für eine Rolle spielt, dass ich zur Hälfte Engel bin. Deshalb möchte ich Cassian fragen, ob er mir alles beibringen kann, diese Kräfte in mir zu kontrollieren und zu steuern, egal was ich davon halte. Ich möchte ein guter Vater sein und wenn dieses Baby wie ich sein sollte, möchte ich ein gutes Vorbild sein", erklärte er mir dann sanft.

Es bedeutete mir viel, was Patrick da sagte und Tränen stiegen mir in die Augen. Aber auch er irrte sich bei einer Sache. Liebevoll legte ich meine Hand an seine Wange. „Und ich liebe dich Patrick und will mit dir ebenso eine Familie. Du wirst ein wundervoller Vater sein, das bist du jetzt schon.

Und ich weiß, dass du die Kontrolle haben wirst, weil du mein Patrick bist. Du bist stark und hast ein gutes Herz. Du bist für unser Baby bereits jetzt ein Vorbild. Zusammen kriegen wir das hin, weil wir uns lieben", entgegnete ich und wir legten unsere Lippen aufeinander. Auch wenn es nicht leicht werden würde, würden wir das zusammen schaffen.

Witches&Demons - Dark PassionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt