Im Kräutergarten

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Es war es bereits nach Mitternacht, der Mond schien hell durch die Fenster im Salon.

Du hattest dich auf einen gepolsterten Sessel niedergelassen, um erstmal das Geschehene zu verarbeiten.

Du bist alleine mit deinen Gedanken, da das Zimmer einer der hinteren Räume war. Grübelnd über deine Hilflosigkeit, kochte Wut in dir auf. Es war eine ganz neue Situation, verglichen mit deiner Schulzeit in Irrland.

Du bist immer schon ein starker Charakter gewesen und viele der Mädchen hatten Respekt vor dir. Die Magic Prouds war keine reine Mädchenschule, allerdings waren nicht nur die Schlafsäle getrennt.
Selbst der Unterricht wurde streng getrennt abgehalten, es gab ein Annäherungsverbot zwischen den Geschlechtern.

Die Schuldirektorin Professor Freja Skøll war stets auf Disziplin und Ordnung aus. Es sollte jegliche Ablenkung vermieden werden, darunter auch die jugendlichen Hormone.

Der Hauptgrund warum auch die meisten Jungen dich mieden, war schlichtweg dein berüchtigter Vater. An deinem Erscheinungsbild lag es jedenfalls nicht.

Selbstverständlich wurde aber auch dir eine gewisse Zurückhaltung eingetrichtert. Eine reinblütige Hexe soll unangetastet sein. Bis zur Ehe.

Solche Regeln gehörten wirklich in die Steinzeit, aber so war es in den hohen Kreisen Gesetz.

Du bist trotzdem nicht gänzlich unschuldig gewesen, es gab da diese Hütte gleich hinter der Schule.

Hier hast du dich oft getroffen mit deinem heimlichen Freund Marx. Marx ist ein sportlicher Draufgänger mit seidenem dunklen Haar und leuchtend grünen Augen gewesen.

Mehr als Knutschen war aber nicht drin da er, bevor ihr weitergehen konntet, von einem Knutschfleck am Hals entlarvt wurde, von niemand anderem als Mrs. Dolores Umbridge.

Der wandelnde Albtraum in Pink, sie hatte Marx und dich schon länger unter Beobachtung. Er wurde letztendlich von der Schule verwiesen und du hast ihn nie wieder gesehen. Doch du bist ihm auf ewig dankbar, da er dich nicht ans Messer geliefert hat.

Professor Umbridge hatte dir dann das letzte Jahr zur Hölle gemacht, doch immerhin konntest du es erfolgreich beenden. Sie kannte deinen Vater auch, trotzdem hatte dir das keinen Bonus verschafft.
Sie war einfach eine unausstehliche alte Kröte in schweinchenrosa.

Du wurdest aus deinen Gedanken gerissen, als du Schritte und eine angeregte Unterhaltung über Muggel hörtest. Da du auf weitere Begegnungen an diesem Abend verzichten willst, stehst du auf und eilst durch den Torbogen zum Hinterausgang.

Die laue Luft tat dir gut und du gehst ein paar steinernde Treppen hinunter zum Garten.

Dieser war voll von Trauerweiden und Büschen.
Aber auch seltenen Kräutern, die von den Hauselfen gerne für Medizin genutzt wurden.

Du liebst den Geruch von frischen Mispel und Kiemenkraut, welches sehr selten war.

Hierfür hattet ihr extra ein Kräuterhäuschen, welches von verschnörkelten Rahmen geschmückt war. Ein paar Glühwürmchen begleiteten dich.

Es war wunderschön, wenn dort das Mondlicht hineinfiel. Die Vorfreude brachte dich kurz zum Lächeln, du trittst ein und bliebst verdattert stehen.

Eine Gestalt in Schwarz gekleidet stand mit dem Rücken zu dir.

Es war Professor Snape.

Na toll, nirgends warst du ungestört. Und das war schließlich dein Safeplace. Du wolltest leise gehen, bis dir einfiel das es schließlich euer Haus und Garten ist. Und was hatte er überhaupt hier bei den seltenen Kräutern verloren?

Allerdings war der Herr alles andere als angenehm.
Er drehte sich um, alsob er deine Gedankenwirrwarr förmlich hören konnte.

„Soso...Miss l/n. Schleichen Sie sich immer so an?" sagte er mit angehobener Augenbraue.

„Ich schleiche nicht, Mr. Snape. Ich bewege mich durch meinem Garten, wie ich es möchte." du warst stolz darauf, ihm kontra zu geben.

Du hattest die Schnauze voll von diesen herabwürdigenden Verhalten dieser Herren. Sie waren doch alle gleich.

„Ich frage mich eher, was Sie hier zu suchen haben?" legst du herausfordernd nach.

Ein kurzes Grinsen huschte über seine Lippen.

Er betrachte dich eindringlich, du bemühst dich, seinem Blick standzuhalten. Unbewusst beginnst
du an deinem Rockzipfel zu zupfen, was ihm natürlich sofort auffiel.

„Ihre Rede vorhin war ein überaus..." sprach er langsam, während er näher auf dich zuging, ohne seinen Blick abzuwenden.

„Schlechtes Schauspiel...Miss l/n.
Man könnte fast annehmen...das. Sie. Lügen."

Er betonte beinahe jedes Wort einzelnd.

Du schluckst leer und starrst reflexartig auf den Boden. Verdammt.

Und der soll Lehrer sein? Die armen Schüler.

Da du seine Nähe kaum ertragen konntest, gehst du seitlich an ihm vorbei und betrachtest dabei die verschiedenen Kräuter.

„Ich weiß nicht wovon Sie reden, Professor. Ich frage mich eher was Sie hier bei den seltenen Kräutern verloren haben."

„Ein erbärmlicher Versuch vom offensichtlichen abzulenken, Miss l/n. Ich habe nichts zu verbergen, können Sie das auch...behaupten?" fragte er.

„Was geht Sie das an?" fauchst du zurück und drehtest dich zu ihm um.

„Also habe ich Recht." Er grinste triumphal.

„Sie sind anmaßend, gehen Sie." fauchst du.

Er neigte seinen Kopf kurz zur Seite und ging schließlich in Richtung Ausgang. Dort hielt er inne.

„Antonin Dolohow ist...unberechenbar, Sie sollten ihr freches Benehmen in den Griff bekommen, Miss l/n. Andernfalls...werden Sie schneller als Ihnen lieb ist...verschwunden sein." sagte er in einem ernsten Ton.

„Soll das eine Drohung sein?" zischst du ihm nervös entgegen.

Er drehte sich langsam um und sah dir in die Augen.

„Vielmehr eine Warnung. Schlafen Sie gut...
Miss l/n."

Ruckartig ging er mit zügigen Schritten hinaus, sein Umhang flatterte dabei pompös im Wind.

Du läufst aufgebracht hinterher.

„Warten Sie! Was soll das?!" rufst du ihm wütend hinterher.

Aber er war verschwunden...

Aber er war verschwunden

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