Mord ohne Leiche

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Panisch läufst du durch den Wald, deine Beine waren übersäht mit blutigen Kratzern, die dich eilig durch unzählige Dornenbüsche trugen.

Dein Herz raste wild, beinahe als ob es dir jeden Moment aus der Brust fällt. In deiner Hand hältst du deinen Zauberstab, du trägst ein abgetragenes weißes Nachtkleid und deine Haare waren zerzaust und einige kleine Äste hingen in deinen Strähnen.

Wieder wurdest du durch den Wald gehetzt und tiefer hinein getrieben, mehrfach hörst du ein tosendes Jaulen hinter dir, welches förmlich immer näher kam.

Du bliebst abrupt stehen und heftest dich an einen Baumstamm, den Mund hältst du dir selbst zu mit der linken Hand.

Schwere Schritte ertönten knirschend auf dem Boden, deine feinen Nackenhaare stellten sich auf und du hältst den Atem an. Ein tiefes Grollen ertönte und lies deine Beine zittern.

Plötzlich kehrte Stille ein, die Art von Stille die nichts Gutes bedeutete.
Bevor du erstickst, holst du zaghaft und gepresst Luft und betest innerlich, dass dein Atem dich nicht verrät.

Du weißt das es wieder dieser Traum war, doch er war nun anders....lebendiger, düsterer und detailliert.

Die Wirklichkeit scheint sich immer mehr hineinzuschleichen in diese dunkle Scheinwelt, in der du nächtlich herumirrst, Sie vermischt sich mit ihr.

Der Vollmond war ebenfalls verändert, er wirkte näher und somit größer...unheilvoll.

Du nahmst nun ein tiefes Schnaufen wahr, welches direkt neben dem Baumstamm ertönte und ein riesiger pelziger Kopf mit scharfen Reißzähnen, der nun direkt neben dir war.

Deine rechte Hand zitterte so stark, dass dir der Zauberstab in Zeitlupe aus der Hand fällt und einen ohrenbetäubender Aufprall folgte.

Der Werwolf knurrte dich an und sah dir direkt in die Augen, seine schwarzgetränkten Pupillen weiteten sich und er leckte sich sabbernd das Maul.

Wieder verfällst du in deine altbekannte Schockstarre, unfähig dich zu bewegen.

„Professor Lupin, Nicht!" brüllst du aus aller Kraft dem Monster entgegen.

Du erschreckst selbst, da du normalerweise nie sprechen konntest in deinem Albtraum.

Wieso war plötzlich alles anders?!

Der Wolf sah dich beinahe fragend an und für einen Moment pausierte er.

Lauf! Lauf verdammt nochmal! Flehst du dich selbst an, doch du warst wie versteinert.

Sein Blick veränderte sich wieder und du hörst aus der Ferne ein weiteres Jaulen, Professor Lupin drehte sich um und jaulte als Antwort dem Mond entgegen. Ein schriller Schrei ertönte durch die Nacht und du wachst panisch auf.

Deine Bettdecke lag auf dem Boden, dein Kissen war in einer interessanten Position mittig neben der Bettkante platziert und du lagst dort, festgekrallt im Bettlaken und deine linkes Knie schmerzte.

„Auhh." stöhnst du und bevor du deinen Zauberstab schnappen konntest, schwang deine Zimmertüre auf.

„Was ist hier los?!" fauchte dich Snape an und entzündete das Licht im Raum.

Sein wütender Blick schwang im Raum umher und blieb an deinem Gesicht schließlich hängen, dein Schienbein zierte ein nicht unübersehbarer Bluterguss.

„Was machen Sie für Sachen...y/n." seuftzt er genervt und atmete aus, erleichtert aber trotzdem entnervt.

„Entschuldigen Sie..." murmelst du und atmest tief ein und aus, während du dein Bein reibst.
Ganz ruhig, wieder nur dieser abgefuckte scheiß Traum...anscheinend hast du Idiotin dabei gegen die Wand getreten.

Dunkle Begierde Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt