Du standest noch eine ganze Weile wie erstarrt an der Tür und verarbeitest was soeben geschehen ist.
Er lies dich dort eiskalt stehen, nachdem er vor wenigen Sekunden noch dein Kinn hielt und dich förmlich gegen die Wand gepresst hatte.
Aber er meinte, du könntest den Trank morgen benötigen?
Da bereits nach Mitternacht war, bedeutet morgen ist bereits Samstag. Wollte er dir etwa damit sagen, dass du den Trank bis dahin fertigstellst...
Du könntest Antonin also damit aufhalten, sich möglicherweise an dir zu vergreifen.
Du verstehst jetzt endlich und gehst vorsichtig wieder zu deinem Platz.
Die Jacke von Lupin hebst du auf und legst sie auf deinen Tisch.
Snape ignorierte dich und sah nicht mehr von seinem Pergament auf.
Vorsichtig nimmst du die Verdurawurzel und zerteilst sie nach Anweisung, die du glücklicherweise in deinem Kopf hattest.
Die Arbeitsschritte notierst du sorgfältig und konzentriertest dich so gut wie möglich auf die Zubereitung.
Er korrigierte in der Zeit Klassenarbeiten und benutzte stetig die rote Tinte.
Der Topf köchelte nach einer Weile vor sich hin und du räumst nach Fertigstellung deinen Tisch sorgfältig auf.
„Professor..?" fragst du vorsichtig.
Er brummte nur.
„Wegen der Zeremonie am Samstag...Sie begleiten mich?" fragst du zaghaft.
Er zögerte, aber hob schließlich seinen Kopf.
„Das werde ich bedauerlicherweise...müssen,
Miss l/n." antwortete er nicht gerade erfreut.„Ich weiß, da möchte ich genauso wenig hin..."flüsterst du.
Bei dem Gedanken musst du dir die Tränen zurückhalten.
Er beobachtete wie du deinen Tisch mit einem Lappen gründlich abwischst, um nicht in Tränen auszubrechen.
„Verständlich, dass Sie keine...Freudensprünge machen, Miss l/n. Aber so ist das Leben nunmal." sagte er schließlich.
„Kennen Sie Mr. Dolohow näher? Können Sie mir bitte mehr von ihm erzählen, Sir?" fragst du mit dünner Stimme.
Er blickte wieder auf und steckte nun die Feder in den Tintenbehälter.
„Was genau möchten Sie hören, Miss l/n. Die Wahrheit?" fragte er knapp.
Du nickst zögernd.
Er stand langsam auf und lehnte sich mit dem Rücken vor seinem Pult.
„Antonin Dolohow ist ein begnadeter Todesser. Er ist spezialisiert auf....Folterung. Insbesondere von Muggeln. Er verbrachte bereits schon einige Zeit in Askaban, bevor er schließlich, Dank des dunklen Lords, befreit wurde. Er hat eine...kurze Zündschnur. Und wer dem dunklen Lord...oder in ihrem Falle...ihm nicht treu ergeben ist, der wird...verschwinden. Verstehen Sie, Miss l/n?" erklärte er mit Nachdruck.
Du siehst ihn besorgt an und fummelst an Lupin's Jacke.
Dolohow war also mehr als gefährlich.
„Ich habe Angst vor ihm. Ich weiß nicht...was ich tun soll." flüsterst du so leise, dass er dich gerade so noch verstand.
Einige stille Sekunden vergingen, bevor Snape schließlich zu deinem Tisch trat.
„Lassen Sie mal sehen...was Sie hier...fabriziert haben."
Ihr schaut beide in den Topf und der Trank hat sich dunkelrot gefärbt, wie Blut.
Er sah dich wieder an.
„Wenn er wirklich...seinen Zweck erfüllen soll, Miss l/n. Welche Dosis erhöhen Sie?"
„Alraunensaft...?"flüsterst du.
„Fast...Wir nehmen etwas...anderes."
Er lässt etwas aus seiner Hinterkammer herbei schweben. Ein Sicherheitsglas schloss zusätzlich die Phiole ein.
Er öffnete diese Vorrichtung vorsichtig und lehnte das Glas in deine Richtung.
Du erstarrst.
Das war ein äußerst seltenes Gift von einer riesen Acromantula.
„Professor Snape...das ist eine Mordwaffe."
Du blickst erstaunt zu ihm auf.
Sein Blick sagte mehr als tausend Worte.
„Glauben Sie mir, Sie wollen ihm nichts unterjubeln, was ihn am Ende...nicht außer Gefecht setzt. Dieses Gift ist nicht zwingend...tödlich, Miss l/n. Das sollten Sie eigentlich wissen."
Er tröpfelte exakt zwei Einheiten des Giftes in den Trank.
Dieser brodelte kurz auf, ähnlich wie Brause und verfärbte sich dunkelviolett.
„In dieser reduzierten Menge...wirkt es betäubend. Es wird ihn zwingen...sich zurück zuhalten." erklärte er.
„Und wenn er mich erwischt?" fragst du langsam.
Er sah dir fest in die Augen und hob eine Augenbraue.
„Kennen Sie den Folterfluch?"
„Crucio." flüsterst du.
„Da haben Sie Ihre Antwort. Ich denke ich muss ihnen keine weiteren...Methoden nennen, wie er Sie bestrafen würde, wenn das rauskommt."
Er musste nicht ins Detail gehen, damit du verstehst was er meinte.
Du lässt dich auf den Hocker fallen und seufzt leise.
Er rührte in der Flüssigkeit und füllte vorsichtig Phiolen mit einem Trichter ab.
„Ich kann das auch überneh..."fängst du an.
„Sie. Gehen. Jetzt. Ich erwarte Sie heute Nachmittag dann zum Unterricht der 6. Klässler."
„Und die Stunden davor..?"
„Haben Sie mir zugehört?" sagte er genervt.
Du nickst.
„Also gehen Sie, ich erwarte Sie um 14:20 Uhr vor dieser Kerkertür...keine. Sekunde. später."
„Gute Nacht und....Danke, Sir." antwortest du kleinlaut und nimmst Lupins Jacke mit, während du hinaus gehst.
Es war bereits kurz vor 5 Uhr, das waren aufreibende Stunden und doch musst du dir eingestehen, dass Professor Snape dir indirekt helfen wollte.
Seine Art dies zutun war natürlich alles andere als schonend. Aber zudem musstest du erst zum Nachmittags Unterricht erscheinen.
Du lächelst müde und versuchst schnellstmöglich zu deinen Gemächern zu gelangen, indem du weiter oben die Gemälde fragst.
Die meisten beschwerten sich allerdings über die frühmorgendliche Störung...
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Dunkle Begierde
FanfictionRanking: #1 snapexreader #3 severus #2 lucius #14 fsk18 #161 fanfiction (aus 1.000) Stand: August/2023 Y/N (Also du) bist eine reinblütige Hexe aus einer vornehmen Familie, die dem dunklen Lord treu ergeben ist. Allerdings ist dies auch mit vie...