Dunkle Begierde

Tiefpunkt

Als du nach deinem dürftigen Mittagessen Dumbledore's Büro erreichest, saß dort bereits Professor Snape und der Schulleiter nickte dir freundlich zu.

„Miss l/n, welch eine Freude, setzen Sie sich doch bitte." sagte er zuvorkommend und wies mit seiner Hand zu Snape's rechten Seite, wo noch ein gepolsteter Stuhl frei war.

Ohne deinen Mentor eines Blickes zu würdigen, setzt du dich neben ihn und schlägst dein linkes Bein über das Rechte, sodass dein Fuß zur anderen Seite zeigte.

Dumbledore beobachtete deine Gestik und sah euch prüfend abwechselnd an.

„Wie ich sehe, ist zwischen Ihnen Einigen passiert." sagte er schmunzelnd und hob seine Augenbrauen, während seine Augen über die Brille linsten.

„Was genau meinen Sie, Professor Dumbledore ?" fragst du skeptisch.

„Mir ist zu Ohren gekommen, dass Sie viel Zeit miteinander verbringen. Welches ich natürlich begrüße, solange es ihre Ausbildung fördert. Natürlich freue ich mich auch für Severus, über die charmante Hilfe." erklärte er weiterhin schmunzelnd.

„Worauf wollen Sie hinaus, Schulleiter?" fragt Severus mit zugekniffenen Augen.

„Oh naja, daher meine Frage, wieso Sie sich nicht an die Abmachung zu ihrem Schutz halten, Miss l/n." sagte er ruhig und wandte sich an dich.

„Sir...ich möchte Professor Snape nicht länger zur Last fallen, daher hielt ich es für angebracht...mich zurück zuziehen. Und ich benötige ebenfalls meinen Freiraum..." gabst du von dir und versuchst so professionell wie möglich dabei zu klingen.

Snape schnaufte nur sarkastisch.

„Severus? Was möchtest du uns mitteilen."

„Sie verweigert sich jeglichem Befehl, jeglicher Regel...und es ist müßig. Mich dem...anzunehmen, Schulleiter. Was Sie von mir...hier...wiedermal verlangen, ist ein Weg ohne Ziel. Sie ist nicht belehrbar und weiß alles Besser. Absolut unfähig für diese Ausbildung." teilte Snape genervt mit und versetzt dir nicht nur ein Stich ins Herz.

„Er ist sehr unhöflich zu mir und unterrichtet in äußerst fragwürdiger Methode. Die Schüler tauen auf, sobald ich den Unterricht übernehme...Sie fürchten sich vor ihm, keine gute Basis." teilst du nun aus.

Snape funkelte dich wütend an.

„Ist das ihre Art...mir zu danken? Dafür das Sie hier jegliche Privilegien genießen ohne sich dafür in irgendeiner Art zu revanchieren?"

„Oh ich habe mich gewiss...revanchiert." fauchst du ihm drohend zu und seine Augen weiten sich kurz, er wusste deine Zweideutigkeit zu verstehen, anders als Dumbledore.

„Bitte beruhigen Sie sich Beide. Severus ist ein ausgezeichneter Lehrer, Miss l/n. Natürlich hat er eine....ganz besondere Art. Doch diese nehme ich im Kauf, da seine Zaubertranklehre seinesgleichen sucht. Dennoch..."

Snape sah erst zufrieden aus, doch sein selbstgefälliges Grinsen verschwand im Nu'.

„Ist Miss l/n sehr positiv bei dem gesamten Kollegium, sowie den Schülern angekommen. Sie ist genau die richtige Ergänzung, für Sie und Professor Lupin. Letzterer ist ausgesprochen begeistert von Ihrer Leistung."

Du wirfst Snape ebenfalls ein bittersüßes Lächeln zu und er schnaufte verächtlich.

„Sie beide sollten wirklich miteinander auskommen, Severus ist ihr Ausbilder Miss l/n, also bitte lassen Sie sich auch dementsprechend leiten. Er weiß worauf es zu achten gilt. Und du mein werter Freund, behandle Sie wie das was Sie ist, eine willkommene Kollegin."

„Willkommen...was Sie nicht sagen." murrte er beleidigt.

„Miss l/n. Wenn Sie sich wohler fühlen in Ihren Gemächern, dann verstehe ich das. Dennoch...Antonin Dolohow ist nichtmehr in seiner Zelle...er wird auf freien Fuß sein und Sie sollten sich dringend wieder in Severus' Schutz begeben."

„Er ist...verschwunden?" flüsterst du gespielt geschockt.

„Tun Sie nicht so, Sie wissen wahrscheinlich mehr wie wir Beide." zischt dich Snape von der Seite an und Dumbledore sah verwirrt auf.

Mit gerunzelter Stirn sahst du ihn an.

„Severus, wie kommst du zu dieser Annahme?"

„Sie hat sich fast verplappert, Sie sagte Antonin sei nichtmehr und hielt sich...ihre Hand schlagartig vor den Mund. Auffälliger. Geht. Es. Kaum." stellt er klar.

„Stimmt das Miss l/n?"

„I...ja. Mein Satz war aber anders...Professor Snape hat mich bedrängt mit seinen Verdächtigungen."

Nun stand auch Snape auf und dreht sich zu dir.

„Verdächtigungen? Sehr interessant, Sie sind einfach nur undankbar. Weiter nichts."

„Sie sind einfach nur ein...unemphatischer Trampel!" rutscht dir energisch raus und Dumbledore hob seine Hand.

„Ruhe! Miss l/n, Severus! Solche respektlosen Gespräche dulde ich in Hogwarts nicht. Sie sind und bleiben Kollegen, kriegen Sie Ihre Unstimmigkeiten in den Griff. Ansonsten muss ich eine Lösung finden.
Sie werden zunächst bei Professor Lupin einziehen, ich werde ihn darüber unterrichten. Gehen Sie nun."

„Das ist lächerlich...Schulleiter. Sie will keine Hilfe, also lassen Sie ihr doch ihren Willen. Etwas anderes ist ihr eh nicht Recht."

„Professor Dumbledore, gerne nehme ich diese Lösung an." fällst du Snape quasi ins Wort und diesmal verpasst du ihm einen Stich ins Herz.

Er ging ohne ein weiteres Wort heraus und du folgst ihm unvermittelt.

„So sei es also, Mrs. Dolohow. Sehen Sie zu, dass Sie alleine klar kommen. Oder lassen Sie sich von...Lupin haushalten." spottet er als er vor der Wendetreppe stand und auf dich wartete.

„Wenigstens ist er eine nette Partie, im Gegensatz zu Ihnen. Und zwingt mich nicht Dinge zutun, die ich nicht möchte." fauchst du und gehst an ihm vorbei, doch er wirbelt dich unsanft herum indem er dich an der Schulter packt.

„Ich gehe davon aus, dass Sie nicht unsere zahlreichen Stelldichein meinen. Denn dazu...haben Sie mich geleitet." stellt er wütend klar und presst dich gegen die Steinwand.

„Aber sicher doch, natürlich bin ich daran Schuld das Sie über mich herfallen! Nein, ich meinte was Sie gestern gemacht haben. Das Sie mich unwillig wie ein Buch lesen wollten!"

„Zu. Ihrem. Schutz."

„Hören Sie auf! Das geht zu weit. Nein heißt nein, das verstehen Sie genauso wenig wie Antonin und Fenrir."

„Vergleichen Sie mich nicht mit diesem...Abschaum!"

„Dann verhalten Sie sich nicht so, Sie tun mir nämlich weh!"

Er starrte dich einen Moment lang an bevor er dich ruckartig loslässt und einen Schritt zurück setzt.

Du nutzt diese Geste und eilst von ihm weg, in Richtung Außentore um den Kopf frei zu kriegen, dabei musst du abermals deine Tränen zurückhalten. Seine Worte aus dem Gespräch hatten dich wirklich verletzt, ihr hattet schon immer eure Differenzen, doch die Stimmung scheint nun seinen Tiefpunkt erreicht zu haben.