Mario
Am Frühstückstisch eröffnet Rosa uns und ihrer Familie, dass sie mit nach Italien kommt. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich davon halten soll. Wir hatten jetzt drei Mal Sex. Jedes Mal war es besser als davor das mal. Ich hatte noch nie eine Tussi mehrfach. Da hatte ich bis jetzt gar kein Interesse dran. Aber Rosa. Oh Mann. Die hat es mir angetan.
Jetzt sitzen wir im Flugzeug nach Italien und ich muss die ganze Zeit diesem Hugo in die Fresse gucken. Ja genau. Er soll auf Rosa aufpassen. Das ich nicht lache. Als ob ich zulassen würde, dass ihr was passiert.
Völlig müde sind wir endlich wieder Zuhause. Alle verziehen sich auf ihre Zimmer. Nach dem Abendessen nehme ich all meinen Mut zusammen und beichte Enzo von dem Schaden am Wagen.
"Herein!" Höre ich Enzo, der auf mein Klopfen reagiert. Schnell trete ich ein und setze mich vor seinen Schreibtisch. Enzo legt seinen Stift ab und lehnt sich in seinen Stuhl zurück. Er mustert mich eindringlich, wartet aber bist ich rede. "Ich muss dir was beichten." Beginne ich und Enzo sieht eine Augenbraue hoch, sagt aber noch immer nichts. "Ich habe mir vor Mexiko deinen Maserati geliehen und der hat leider jetzt eine kleine Beule." Versuche ich die Sache runter zu spielen. Enzo's Blick wird finster. "Was heißt kleine Beule?" Fragt er ernst. "Naja. Mir ist da von hinten jemand rein gefahren." Versuche ich auszuweichen. Doch natürlich. Wie sollte es anders sein. Er lässt nicht locker. "Dann hast du ja sicher die Versicherungsdaten von dem Typen." Erkundigt er sich. "Nein. Habe ich nicht." Antworte ich knapp. Fuck Fuck Fuck. Ich muss es einfach sagen. "Es war ein illegales Autorennen." Platzt es nun aus mir raus. Enzo's Kiefer mahlt vor Wut. "Ich werde den Schaden natürlich bezahlen." Versuche ich die Situation zu retten.
Enzo bleibt noch immer still und starrt mich regelrecht an. Was will er denn noch? Warum sagt er gar nichts dazu. "Kann... Kann ich dann gehen?" Frage ich, weil die Situation ziemlich unangenehm ist. "Und du glaubst, mit der Reperatur ist wieder alles in Ordnung. Denkst du wirklich, ich weiß nicht, dass du jeden Abend ein Auto aus dem Fuhrpark für die Rennen benutzt? Verdammt. Was ist nur los mit dir?" Brüllt er mich an. "Was los ist. Echt jetzt? Mein bester Freund ist gestorben." Kommt es aus mir raus geschossen. Und Rosa hat mich verlassen. Führe ich in Gedanken weiter, sage es aber nicht. "Und darum willst du auch drauf gehen. Es ist doch schon mal ein Freund von dir gestorben. Beim Autorennen. Du weißt wie gefährlich das ist." Höre ich ihn noch immer tosen. "Das geht dich gar nichts an." Knurre ich. Er weiß überhaupt nicht, was damals passiert ist. "Es geht mich sehr wohl was an. Du nimmst schließlich meine Autos." Brüllt er wieder lauter. "Ach so... DEINE Autos sind das Problem. Gut, dann besorge ich mir eben andere." Spucke in ihm förmlich vor die Füße und flüchte regelrecht aus dem Büro. Natürlich denkt er nur an sein Eigentum. Worum sollte er sich auch sonst Sorgen machen.
Ich springe in meinen eigenen Wagen. Es ist ein durchschnittlicher Audi. Ich hatte immer vor, ihn noch selbst etwas aufzumotzen, aber es fehlte immer die Zeit. Und bis jetzt durfte ich ja auch immer die Autos vom Boss nehmen. Fuck Fuck Fuck. Ein Rennen mit dem Auto kann ich vergessen.
Ziellos fahre ich durch die Gegend. Wie gerne würde ich jetzt richtig Gas geben, um das Adrenalin in meinen Körper zu spüren. Nach stundenlangem blöden rum fahren, erkenne ich, dass ich mitten in der Altstadt bin. Ein Blick nach rechts zeigt mir, dass ich vor Lilli's Tür steht. Da ich keine Lust nach Hause habe, versuche ich mein Glück. Nach dem zweiten klingeln kommt Matteo's Schwester an die Tür. "Mario? Alles okay?" Fragt sie besorgt und ich schüttel nur den Kopf. Sie zieht mich sofort in die Wohnung und platziert mich auf dem Sofa. "Was ist los? Warum kommst du mitten in der Nacht hier hin?" Fragt sie besorgt. Erst jetzt sehe ich, dass sie nur mit Top und kurzen Shorts vor mir steht. "Sorry. Habe ich dich geweckt?" Frage ich und sehe sie reumütig an. "Ist nicht schlimm. Ich hab noch für die Uni gelernt." Erwidert sie lächelnd. Dann setzt sie sich neben mich und nimmt meine Hand. "Was ist los?" Wispert sie. "Ich vermisse Matteo." Flüstere ich nun. "Ich auch." Erwidert sie. Eine ganze Zeit sitzen wir schweigend rum. "Was ist mit Rosa?" Fragt sie aus dem nichts. Ich schnaube laut auf und erzähle dann von Mexiko und wie ich es mal wieder verbockt habe. "Sie scheint nicht schnell klein bei zu geben, sonst wäre sie nicht mit geflogen. Gib nicht auf!" Spricht sie mir gut zu. "Versuch es einfach mit ihr. Sie wird dir gut tun. Matteo wusste genau, dass ihr für einander geschaffen seid. Er wäre traurig, wenn du es vermasselst." Lächelt sie und stupst mich mit ihrer Schulter an. Wir reden noch einige Zeit und mir wird immer klarer, dass ich an meinem Leben was ändern muss.
Am nächsten Morgen werde ich wach und schaue mich irritiert um. Ich liege auf Lilli's WG Sofa. Auf dem Couchtisch steht ein Kaffee und ein Zettel. *Musste zur Uni. Schnapp sie dir!* Ich muss lachen. Als ich den Zettel sehe.
Müde und mit schmerzenden Rücken schleppe ich mich nach Hause. Alle sitzen am Frühstückstisch, machen auf Friede, Freude, Eierkuchen und schauen mich blöd an. Was wollen die bloß alle? Enzo schaut mich wütend an. "Geh duschen. Wir sehen uns in 30 Minuten in meinem Büro. Verstanden?"Knurrt er.
Frisch geduscht sitzt ich - mal wieder - in Enzo's Büro. Mal wieder hält er mir eine Standpauke. Ich kann es nicht mehr haben und mir platzt der Kragen. "Ich bin kein kleines Kind mehr. Ich lasse mir nicht von dir vorschreiben, was ich in meiner Freizeit mache. Wenn es dir nicht passt, dann schmeiß ich hier alles hin." Brülle ich ihm entgegen. "Wir sind immer noch die Mafia. Du weißt wie das hier läuft?" Schreit er mir entgegen. Pah. Er kann mich mal.
Mit schnellen Schritten laufe ich zur Garage und schnappe mir den Maserati. Ist ja eh schon kaputt. Fickt euch doch. Wütend trete ich aufs Pedal und brause davon.
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Hola y adios bebe - Hallo und Tschüss, Baby!
RomanceMario ist mit seinem Leben als Fahrer des italienischen Padre, Enzo Mancini, zufrieden. Er liebt Autos, Aktion und Frauen. Doch aus heiterem Himmel kommt Rosa in sein Leben. Die quirlige Tochter des mexikanischen Kartellboss. Kann das gut gehen? Ode...