Mario
Da schicken die uns einfach weg. Das darf nicht sein. Wütend verlasse ich mit Enzo und Claire das Krankenhaus. Während der Fahrt nach Hause sind meine Gedanken bei Rosa. Hoffentlich holen sie sie bald aus dem künstlichen Koma, dann kann sie ihren Vater selbst sagen, dass wir zusammen gehören.
Zuhause angekommen, stürzt sich Sophia auf mich und umarmt mich. Das ist mir eigentlich zu viel, aber sie meinte es ja gut. Ehe ich nicht einen Teller Pasta gegessen habe, komme ich wohl nicht aus der Küche raus. Auch Claire und Enzo setzen sich zu mir und werden genötigt was zu Essen.
Schmunzelnd seh ich zu, wie der Padre Befehle von seiner Haushälterin annimmt. Er ist wirklich ein toller Boss. Das wird mir erst jetzt bewusst. Andrea, der alte Padre, hätte mich wahrscheinlich schon abgeknallt. Ich schlucke den Bissen Pasta hinunter und sehe Claire und Enzo fest an. "Enzo.... Ich wollte mich für mein Benehmen die letzten Wochen entschuldigen. Ich war ein Idiot. Natürlich höre ich sofort mit den Rennen auf. Es tut mir leid." Erkläre ich mit einem dicken Kloß im Hals. Enzo nickt zustimmend, steht auf und zieht mich in eine feste Umarmung. Auch Claire steht auf und umarmt mich. "Danke. Danke für alles." Nuschel ich ihr zu. Sie lächelt mich liebevoll an.
Anschließend schicken sie mich schlafen. Ich glaube ich werde kein Auge zu bekommen. In meinem Zimmer ziehe ich mich aus und schmeiße mich aufs Bett. Komisch. Das Bett riecht nach Rosa's blumigen Duft. Jetzt drehe ich langsam durch.
Tatsächlich bin ich eingeschlafen. Zwar nur ein paar Stunden, aber immerhin. Schnell schaue ich aufs Handy, ob Alvero geschrieben hat, aber Fehlanzeige. Nach einer heißen Dusche fühle ich mich etwas wohler in der Haut. Es ist bereits später Abend, als ich nach unten gehe. Zum Glück ist keiner in der Küche, sodass ich mir ein paar Reste aus dem Kühlschrank stibitzt und mich im Dunkeln in die Küche setze.
Plötzlich geht das Licht an und Claire kommt hinein. "Oh. Hey. Was machst du denn hier?" Fragt sie erschrocken. "Ich konnte nicht mehr schlafen. Rosa spukt überall rum. Ich rieche sie sogar in meinem Bett." Erkläre ich und raufe mir die Haare. Claire schmunzelt und lässt sich mit einem Eisbecher und Löffel bewaffnet neben mir nieder. "Das kann gut sein. Sie hat letztens die ganze Nacht in deinem Zimmer auf dich gewartet." Schmunzelt Claire. Ich muss lachen. "Das ist so typisch. Sie ist echt der Wahnsinn, oder?" Flüstere ich und grinse breit. "Ja, das ist sie." Zwinkert Claire mir zu. Sie erhebt sich schwerfällig und geht mit dem Eis Richtung Tür. Am Türrahmen bleibt sie stehen. "Schön, dass du es endlich gemerkt hast." Grinst sie und verschwindet.
Ich war wirklich ein Rindvieh, dass ich es mir so lange nicht eingestehen wollte. Eigentlich schon in Paris am Flughafen wusste ich, dass sie besonders ist. So hat mir noch keine Paroli geboten.
Am nächsten Morgen bin ich frisch geduscht und pünktlich in der Küche. Ich will nochmal ins Krankenhaus. Enzo und Claire halten es für keine gute Idee. Stimmen jedoch zu. Als ich gerade losfahren will, öffnet sich die Beifahrertür. "Glaubst du ernsthaft, ich lass dich alleine fahren." Zwinkert Claire mir zu und steigt ein. Grinsend fahre ich los. "Wir sagen einfach, ich habe einen Termin im Krankenhaus, wenn die Fernandez Ärger machen sollten." Erklärt sie motiviert. "Du bist der Knaller." Sage ich lächelnd. "Ich weiß." Antwortet sie mir achselzuckend. Es tut gut wieder zu lächeln und sich mit Claire zu unterhalten. Wir haben uns immer so gut verstanden. Sie ist einfach wie eine kleine Schwester.
Sturstracks laufen wir zur Intensivstation. Von Weitem sehen wir Alvaro im Wartebereich sitzen. Als er uns sieht, steht er auf und schaut sich mehrfach verstohlen um. "Ich glaube, das ist keine gute Idee." Flüstert er mir zu. "Ist mir egal. Wir wollen wissen, wie es Rosa geht." Erwidere ich standhaft. Er schnaubt und fährt sich mit der Hand durchs Gesicht. "Sie hat eine Hirnschwellung. Die Ärzte müssen eventuell nochmals operieren. Sie wollen noch ein paar Stunden abwarten, ob es von alleine weg geht." Erklärt er. Es ist, als ob ich falle. Schnell taumel ich zum Stuhl und setze mich. Auch Claire wirkt sichtlich geschockt. "Oh verdammt. Können wir was tun?" Fragt sie sofort, doch Alvero schüttelt den Kopf. "Nein. Es ist besser wenn ihr geht. Meine Eltern sind schon aufgebracht genug. Ich melde mich sofort, wenn es was neues gibt." Verspricht er wieder.
Gerade will ich ihm sagen, dass er es bis jetzt auch nicht gemacht hat, da kommt Maria zu uns. Ich Gesicht ist blass und die Augen vor Tränen gerötet. Erschrocken zuckt sie zusammen. "Hallo." Sage ich leise. Sie nickt und flüstert Alvero etwas auf spanisch zu und verschwindet wieder. "Meine Eltern wollen gleich ins Hotel. Mein Vater ist sehr angeschlagen." Erklärt er und zwinkert mir zu. "Danke. Wirklich. Danke." Sage ich lächelnd und ziehe Claire mit. "Heißt das, wir können gleich zu ihr." Fragt sie verwirrt. "Ich denke schon." Antworte ich und mein Herz schlägt doppelt so schnell.
Durch eine Verbindungstür beobachten wir, wie Alvero seine Eltern aus dem Krankenhaus begleitet. Er sieht mich und nickt mir kurz zu. Ich bin ihm gerade so dankbar. Sobald sie außer Sichtweite sind, betreten wir die Intensivstation. Die Schwester von nachts ist da und wagt es nicht, etwas zu sagen.
An Rosa's Bett nehme ich sofort ihre Hand. "Süße. Hey. Ich bin es. Claire ist auch hier." Flüstere ich gegen ihre Hand, die ich fest umklammere. "Süße. Kämpf weiter. Ich will dich doch unbedingt auf Dates einladen." Wispere ich. Verdammt. Wie gerne würde ich jetzt mit reden, mit ihr streiten oder lachen.
Plötzlich öffnet sich die Tür und Alvero kommt hinein. Erschrocken blicke ich hinter ihn und erwarte schon seine Eltern. "Keine Angst. Ich habe sie in ein Taxi gesetzt. Ich bin zum aufpassen hier." Grinst er schief und kommt zu Rosa ans Bett. Stumm und nachdenklich betrachtet er sie. "Ich habe schon in Mexiko gespürt, dass da was zwischen euch läuft." Gesteht er schließlich und schaut mir direkt in die Augen. "Du hast Scheiße gebaut. Sollte ihr was passieren, bringe ich dich um. Aber sollte Rosa aufwachen und mit dir zusammen sein wollen, habt ihr meinen Segen." Erklärt er in einem finsteren Ton. "Ok?" Antworte ich irritiert. "Als ob Rosa sich davon abhalten lassen würde." Fügt er hinzu und grinst schief. Das bringt auch Claire und mich zum schmunzeln.
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Hola y adios bebe - Hallo und Tschüss, Baby!
RomanceMario ist mit seinem Leben als Fahrer des italienischen Padre, Enzo Mancini, zufrieden. Er liebt Autos, Aktion und Frauen. Doch aus heiterem Himmel kommt Rosa in sein Leben. Die quirlige Tochter des mexikanischen Kartellboss. Kann das gut gehen? Ode...