Teil 102

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Mario

Ich kann es noch gar nicht fassen. Ich bin verheiratet. Verheiratet und überglücklich. Rosa verschläft die meiste Zeit des Fluges, sodass ich meine Frau ungeniert anstarren kann. Auch Claire und Enzo turteln miteinander rum und haben sich zwischenzeitlich mit dem Kleinen in den Schlafbereich verzogen. Doch ich bin zu aufgeregt um zu schlafen. Wie konnte sich mein Leben in ein wenigen Monaten um 180 Grad wenden? Ich hätte es nie für möglich gehalten, aber das ist genau das was ich will und mich glücklich und dankbar macht.

Als wir landen, traue ich meinen Augen kaum. Denn auf dem Rollfeld stehen all unsere Freunde mit Luftballons und Glückwunschschildern. Völlig überwältigt steigen wir aus. Es sind wirklich alle da. Sogar Fred mit Alice im Arm und auch Lilli und der Doc. Die vier scheinen ebenfalls ihr Glück gefunden zu haben.

Nachdem uns alle beglückwünscht haben, zieht Rosa mich in den Hangar. "Baby... Hier... jetzt... " Witzel ich und sie verdreht doch glatt die Augen. Dieses Biest. Als wir in der Halle ankommen, entdeckt ich einen Mustang. Sofort ziehe ich Rosa nah zu dem Auto. "Süße, schau mal. Ein Ford Mustang Cabrio, Baujahr 1966. Wahnsinn. Das wäre echt ein Traum." Sage ich und fahre ehrfürchtig mit der Hand über den roten Lack. "Spritztour?" Höre ich Rosa hinter mir fragen. "Baby, ich wäre sofort dabei." Antworte ich und bin völlig in meinen Gedanken versunken. Ein Klimpern an meinem Ohr reißt mich aus meiner Trance. "Na worauf wartest du noch?" Fragt Rosa. "Bring uns mit deinem Baby nach Hause." Lacht sie und erst jetzt begreife ich. "Du hast doch nicht etwa?" Frage ich. Rosa nickt eifrig und lacht. Ich ziehe sie von meinen Füßen und drehe uns im Kreis. "Verdammt. Ich liebe dich." Schreie ich so laut, dass es durch den Hangar schallt.

Auf der Heimfahrt werden wir durchgehend von allen Autos angehupt. Das liegt wohl an den laut scheppernden Dosen, die hinter uns her fliegen. Doch es ist mir egal. Ich habe meine wunderschöne Frau im Arm und das wahnsinns Auto unterm Hintern. Glücklicher kann man doch gar nicht sein.

Zuhause angekommen, würde ich meine Frau am liebsten sofort auf unser Zimmer schleppen, aber da hat die Partymeute was dagegen.
Sophia hat sich mal wieder selbst übertroffen. Es gibt viel zu Essen, viel zu trinken und laute Musik.

Wir feiern und tanzen die ganze Nacht. Zwischenzeitlich entdecke ich Lilli, die mit einem Glas Wasser am Rand steht und die Leute beobachtet. "Hey, ganz alleine?" Spreche ich sie an. Kurz zuckt sie zusammen. "Hey. Glückwunsch. Wer hätte das vor kurzem gedacht, dass du im Hafen der Ehe landest." Witzelt sie, was mich kurz schmunzeln lässt. Dann werde ich aber wieder ernst. "Wie geht es dir?" Frage ich frei raus. Sie schluckt schwer und weicht meinem Blick aus. "Besser. Es wird langsam besser. Ich trinke nicht mehr und Franci hilft mir sehr." Erklärt sie und lächelt schüchtern. "Das ist toll. Ich freue mich für dich." Erwidere ich. Kurz geht ihr Blick durch den Raum, dann schaut sie mir fest in die Augen. "Matteo wäre stolz auf dich. Er hat es gewusst, dass ihr zusammen gehört." Flustert sie mit glasigen Augen. Auch ich schlucke schwer. "Ja. Das glaube ich auch. Aber er fehlt mir sehr." Gebe ich zu. Sie nickt zustimmend. "Wir passen auf einander auf, okay?" Fragt sie leise. Ich nehme sie fest in den Arm. "Du wirst immer auf mich zählen können." Verspreche ich ihr.

Am frühen Morgen fallen wir hundemüde ins Bett. Allein der Jetlag macht mich fertig. Auch Rosa scheint total fertig zu sein. Eng umschlungen liegen wir im Bett. "Mario..." Höre ich Rosa sagen. "Mmmh?" Antworte ich schon im Halbschlaf. "Ich möchte gerne auch ein Tattoo auf meinen Narben." Erklärt sie mir. Sofort bin ich hell wach. "Wie kommst du darauf und was stellst du dir vor?" Erkundige ich mich. "Ich möchte gerne Schmetterlinge haben..." Erklärt sie. "Weil Papa mich immer..." Beginnt sie. "Mariposa genannt hat." Beende ich den Satz. Sie knickt und ich spüre ihre Tränen auf meiner nackten Brust. "Das würde ihm sicherlich gefallen." Raune ich ihr zu. "Ich hätte ihn heute gerne bei mir gehabt. Trotz allem liebe ich ihn sehr." Gesteht Rosa und ich drücke sie noch etwas fester an mich.

4 Jahre später

Herzlichen Glückwunsch. Ich bin so stolz auf dich." Raune ich Rosa zu, die gerade ihre Urkunde zum bestandenen Examen bekommen hat. "Danke. Ich bin auch so Happy." Lacht sie, küsst zuerst mich und dann unsere Tochter Valeria. Ja genau. Richtig gelesen. Unsere Tochter. Valeria ist uns vom Schicksal gebracht worden.

Rosa hat eine schwer misshandelte, schwangere Frau im Frauenhaus betreut. Sie haben sich schnell angefreundet. Leider hat Simone die Geburt nicht überlebt. Es gab zu viele Komplikationen durch den vorhergegangenen Missbrauch. Daher hat sie Rosa gebeten, sich um Valeria zu kümmern. Wir haben gar nicht lange überlegt und das als Zeichen genommen. So sind wir zu unserer Tochter gekommen und sind verdammt glücklich damit. Während Rosa voll und ganz in ihrer Arbeit und dem Studium aufgeht, trete ich im Moment kürzer und kümmere mich um unsere Maus. Es ist einfach ein fantastisches Gefühl, mit diesen beiden zauberhaften Frauen das Leben zu verbringen.


So ihr Lieben....Hier endet die Geschichte von Rosa, Mario und der kleinen Valeria. Aber vielleicht begegnen sie euch in der nächsten Geschichte. Ich würde mich freuen, wenn ihr dort wieder rein schaut und fleißig Kommentare und Likes da lasst. 

Bei allen, die so zahlreich mitgefiebert haben, möchte ich mich bedanken. Eure Kommentare und euer Feedback haben mich angespornt diese Geschichte zu schreiben. Vielen lieben Dank dafür. Bis bald.

Hola y adios bebe - Hallo und Tschüss, Baby!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt