Teil 8

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Rosa

Okay, gut ich habe es verstanden. Er will mich nicht. So war ja auch der eigentliche Plan. Aber warum tut es dann so weh?

In meinen Gedanken versunken starre ich aufs Wasser und grübel vor mich hin. "Hey, warum so schlechte Laune?" Reißt mich eine Stimme aus meinen Gedanken. Matteo. Er schüttelt seine nassen lockigen Haare und macht mich ganz nass. Reflexartig quietsche ich auf, was uns beide zum lachen bringt. "Also, warum so schlechte Laune?" Fragt er erneut. Säufzend zucke ich mit den Schultern. "Keine Ahnung. Bin einfach nicht so in Stimmung." Erkläre ich, was ja auch nicht gelogen ist, doch mein verräterischer Körper lässt meine Augen zu Mario wandern. Matteo folgt meinem Blick. Er schnaubt auf. "Alles klar...." Sagt er gedehnt. "Weißt du, Mario ist ein toller Kerl...." Beginnt er, doch ich stoppe ihn mit einer Handbewegung. "Hör auf. Ich will nichts hören." Sage ich schnell. Kurze Zeit schaut Matteo mich intensiv an, dann kommt ein schelmisches Grinsen hervor. "Ok. Aber zu einem Cocktail sagst du doch nicht nein? Hinter der Theke stehen die besten Barkeeper Italiens. Sag mir einen Cocktail und ich besorge ihn dir." Zwinkert er mir selbstbewusst zu. Kurz schweift mein Blick zu Mario, der immer noch die Nähe der Tussen genießt. Warum nicht. Ich bin ja nicht mehr lange da, also warum sollte ich keinen Spaß haben? "Du besorgst es mir?" Wiederhole ich seinen Satz, der bei ihm wohl etwas anders gemeint war, als jetzt bei mir. Schwer schluckend nickt er und sein funkeln in den Augen wird mehr. "Dann nehme ich einen Sex on the beach." Grinse ich provokant. Matteo zuckt zusammen, fängt sich aber schnell wieder. Ist diese schüchterne Art eine Masche von ihm? Ich nehme sie ihm nämlich nicht ab.

Er zwinkert mir zu und verschwindet zur Bar. Während er läuft, schaue ich ihn mir etwas genauer an. Er ist nicht schlecht gebaut. Zwar nicht so wie Mario aber naja. Seine schulterlangen schwarze Locken gefallen mir....und... Gott Rosa du bist echt schlimm. Schnell geht mein Blick wieder zu Mario, der mich jedoch ignoriert.

Kurze Zeit später kommt Matteo mit einem Cocktail wieder. Nachdem wir dieses mit viel Gelächter aufgetrunken haben, springen wir mit Arschbomben ins Wasser. Es macht richtig Spaß mit Matteo und ich vergesse sogar Mario für eine kurze Zeit. Wir toben im Wasser und mir entgeht Matteo's feuriger Blick auf meiner Haut nicht. Auch seine Hände, die sich zufällig länger als nötig an meinem Po oder Hüften aufhalten. Aber es ist nicht unangenehm. Es gefällt mir irgendwie. Vielleicht ist ein wenig Trost ganz schön.

Als wir aus dem Wasser steigen, erblicke ich Mario an der Bar. Neben ihm bzw. eher auf ihm eine dieser Tussis. Na er hat Spaß, ich hab Spaß. Alles gut. Ich zucke kurz zusammen als Matteo mir von hinten ein Handtuch über die Schultern legt. "Wenn dir kalt ist, weiß ich eine Möglichkeit dich aufzuwärmen." Raunt er in mein Ohr. Ruckartig drehe ich mich um. "Ist das so?" Frage ich in einem Flirty Ton. Er kommt mir noch einen Schritt näher, sodass die Wassertropfen seiner Haare auf meine Brust tropfen. Wir beide verfolgen diese Situation kurz, ehe wir grinsen. Er hält mir sein Handtuch hin. "Darf ich?" Fragt er und deutet auf meine Haut. Ganz genau weiß ich nicht was er will, nicke aber. Zärtlich drückt er sein Handtuch gegen meine Schulter und Hals und tupft die Wassertropfen weg. Es ist irgendwie ein erotischer Moment, aber irgendwie mit der falschen Person. Es fühlt sich einfach nicht richtig an. Gerade als ich den Moment unterbrechen möchte, kommt Mario in mein Blickfeld. Mit sturen Blick geradeaus geht er zum Ausgang. Im Schlepptau eine der kichernden Barbies. So ein Arschloch. Es fühlt sich an, als ob er mir eine Faust in die Magengrube haut und anschließend mein Herz raus reißt.

Ich spüre wie sich Tränen in meinen Augen bilden. Matteo fängt meinen Blick auf und sieht dann gerade noch, wie sich die Tür hinter den beiden Turteltauben schließt. "Scheiße. Das tut mir echt leid." Flüstert er mir zu. Ich blinzel einige Male und schaue ihn fragend an. "Das war mehr als Sex bei dir oder?" Erklärt er seinen Spruch, doch ich bin unfähig zu antworten. "Mario ist ein Fuckboy, du wirst ihn nicht ändern." Sagt er trocken und macht mich gerade sowas von wütend. "Du Arschloch." Brülle ich, schlage auf seine Brust, sodass er das Gleichgewicht verliert und wieder in den Pool fällt.

Um mich herum wird es mucksmäuschenstill. Als ich die Situation realisiere, schnappe ich mir mein Handtuch und renne. Gerade schaffe ich es in mein Zimmer und breche in Tränen aus. Scheiße scheiße scheiße.

Nass und frierend sinke ich an der Wand neben der Tür auf dem Boden. Tränenbäche laufen meine Wangen hinunter, als es leise an der Tür klopft. "Rosa, ich bin es. Claire. Darf ich reinkommen?" Meine Hand schießt nach oben und ich öffne die Tür. Sobald Claire herein geschlüpft ist, schließe ich diese schnell wieder ab.

"Du frierst ja." Stellt Claire fest und zieht mich auf die Beine. Ich lasse es auch zu, dass sie uns in die Dusche verfrachtet. Zum Glück ist diese ein halber Tanzsaal, sodass wir uns zusammen unter den warmen Wasserstrahl auf den Boden setzen. Claire zieht mich in eine feste Umarmung und ich lasse meinen Emotionen freien lauf. Ich weine und schimpfe. Stumm hört sie mir einfach zu und streichelt beruhigend über meinen Rücken.

Irgendwann sind die Tränen versiegt und wir steigen aus der Dusche und trocknen uns ab. Während Claire schnell in ihr Zimmer geht und sich anzieht, schlüpfe ich in eine Leggings und Oversize Shirt und kuschel mich ins Bett.

Bewaffnet mit einer großen Box Eiscreme und zwei Löffeln kommt sie dazu geklettert. Wir brauchen nicht viel Worte, Claire ist eine tolle Freundin und weiß genau, was ich jetzt brauche. Erschöpft und mit vollem Bauch schlafe ich schließlich ein.

Am nächsten Morgen wache ich auf und fühle mich wie von einer Dampfwalze überrollt. Die Erinnerungen an den gestrigen Abend kommen zurück und die nächsten Tränen lassen sich nicht aufhalten. Doch dann legt sich eine Hand auf meine Schulter. "Alles wird gut." Flüstert Claire mir zu. Sie ist tatsächlich die ganze Nacht hier geblieben. Dankbar lächel ich sie an.

Hola y adios bebe - Hallo und Tschüss, Baby!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt