Rosa
Fuck. Was mache ich hier nur? Der hemmungslose und heiße Sex hat meinen ganzen Zeitplan durcheinander gebracht. Aber das kann ich Mario nicht sagen. Denn es wird eine Überraschung. Also versuche ich meine Nervosität zu überspielen, was mir nur semi gut gelingt.
Wie mit Claire abgesprochen, täusche ich vor was vergessen zu haben und schicke Mario zur Kapelle. Er sieht so verdammt gut aus in seinem dunklen Smoking. Ich könnte schon wieder über ihn herfallen.
Schnell renne ich, so gut es mit High-Heels geht, zu Claire's und Enzo's Suite. Claire öffnet bereits perfekt gestylt die Tür. "Na endlich. Los. Es liegt alles bereit." Hetzt sie mich. Kurz halte ich inne und atme tief durch. Willst du es wirklich machen? Bist du dir sicher? Höre ich nochmals in mich. Und aus voller Überzeugung kann ich es nur bejahen.
Mit zitternden Händen schließe ich mein weißes bodenlanges Satinkleid. Es ist ein enganliegendes mit One-Shoulder-Schnitt und wahnsinnig hohen Beinschlitz. Als ich das Kleid in dem Geschäft gesehen habe, wusste ich, das ist es. "Hoffentlich geht alles gut." Sage ich eher zu mir selbst. Doch Claire hört es natürlich und kommt zu mir. "Wao. Du siehst einfach traumhaft aus." Sagt sie mit Tränen in den Augen. Auch bei mir bilden sich Tränen, die ich schnell weg blinzel. "Showtime." Grinst Claire und verlässt mit Riccardo das Zimmer. Ich nehme den kleinen Brautstrauß mit weißen Rosen von der Kommode und laufe zum Aufzug. Mit zitternden Knien fahre ich zur Kapelle.
Als ich aussteige, treffen sich Mario und mein Blick. Er steht dort wie in Schockstarre und offenem Mund. Scheiße. Es wird schief gehen. Doch kommen mir Laura's Worte in den Sinn. *Mutig sein.* Also, atme ich tief durch und schreite auf Mario zu.
Als ich bei Mario ankomme, steht sein Mund noch immer offen. "Hey..." Hauche ich nervös. Er schluckt schwer und antwortet mir einen kratzigen "Selber Hey." Jetzt oder nie, Rosa. "Ich weiß es ist vielleicht ein wenig unkonventionell, den Bräutigam vor vollendete Tatsachen zu stellen.... Aber ich habe gedacht, wo wir schon mal hier sind.." Grinse ich ihn an. Sofort zucken Mario's Mundwinkel. Doch er sagt nichts. "Mario. Ich liebe dich so sehr. Du bist der Grund, warum es mir wieder gut geht. Ohne deine Liebe wäre ich zerbrochen. Ich möchte daher keinen Tag mehr ohne dich sein. Deshalb frage ich dich: Möchtest du mich jetzt und hier heiraten?" Frage ich ihn mit einem riesen Kloß im Hals. Mario schluckt und ich erkenne ein paar Tränen in seinen Augen. "Weißt du eigentlich, dass du verrückt bist?" Beginnt er und mein Herz rutscht mir in die Hose. "Aber dafür Liebe ich dich. Natürlich will ich dich heiraten." Lacht er und zieht mich zu einem innigen Kuss in die Arme. Nur dumpf höre ich Claire und Enzo jubeln.
Mit zitternden Knien treten wir vor Elvis. Es ist eine absolute Kitsch Hochzeit aber ich liebe es. Während unser Traumredner *love me tender* schmettert, küssen wir uns leidenschaftlich. Wir haben es getan. Wir haben geheiratet. Claire schießt ununterbrochen Fotos und schickt sie direkt nach Italien. Was die wohl dazu sagen?
Anschließend lassen wir den Abend bei einem ruhigen Abendessen ausklingen, ehe wir uns auf unsere Suite verdrücken. Wie es sich gehört, trägt Mario mich über die Schwelle. Lachend lässt er mich auf das riesige Boxspringbett fallen. Der Zimmerservice hat während wir essen waren, unsere normale Suite in eine Hochzeitssuite verwandelt, sodass ich nun in einem Meer roter Rosenblüten liege. Mario schwebt sofort über mir und küsst mich leidenschaftlich. "So... Jetzt will ich aber meine Hochzeitsnacht." Raunt er mir zu und schält sich aus seinem Smoking. Gerade als ich ebenfalls aus meinem Kleid schlüpfen will, hält er mich auf. "Oh nein. Das sexy Ding bleibt an. Der erste Sex mit meiner Frau wird im Brautkleid sein. Das soll Glück bringen." Grinst er und verschwindet mit dem Kopf unter meinen Rock. "Fuck Mario." Keuche ich auf, als ich das Reißen meines Slips bemerke. Dann spüre ich bereits seine Zunge an meinem Kitzler. "Verdammt.... Gut....macht mein.... Ehemann das..." Keuche ich stockend. Und verdammt nochmal hat er eine Ausdauer. Wir lieben uns die ganze Nacht. Es ist der Wahnsinn. Mein Herz zerspringt vor Glück.
Nach einer heißen Nacht, aber mit deutlich zu wenig Schlaf frühstücken wir im Bett. "Wir haben noch zwei Stunden, bis wir in der Kapelle sein müssen." Erkläre ich ihm. Mario lacht laut auf und verschluckt sich fast am Kaffee. "Ich glaube ich habe ein Déjà-vu." So ein Spinner.
Während Claire's und Enzo's Trauung grinsen wir uns beide die ganze Zeit wie blöde an. Auch die Eheschließung läuft ähnlich wie unsere ab, was ich aber nicht weiter schlimm finde. Ich habe Claire versprochen, dass wir heute Nacht den kleinen Kerl nehmen. Das sind wir ihnen eindeutig schuldig und wir machen es auch gerne.
Als wir dann im Bett liegen, den kleinen Mann zwischen uns, werde ich doch etwas wehmütig. "Hast du dir jetzt schon Gedanken gemacht, ob du irgendwann Kinder willst?" Fragt Mario plötzlich unverblümt. Ich zucke bei seiner Frage zusammen. "Mario.. du weißt doch..." Beginne ich verlegen und spiele mit Riccardo's Händchen. "Keine eigenen heißt nicht automatisch keine Kinder. Es bleibt doch die Option der Adoption. Es gibt so viele Kinder, die ein schönes Zuhause gebrauchen können." Sagt Mario völlig ernst. Ich schlucke hart. Nicht, weil ich nicht darüber nachgedacht habe, sondern weil dieser Mann der Wahnsinn ist. Ich grinse blöde in mich rein. "Weißt du eigentlich wie sehr ich dich liebe. Das klingt nach einem tollen Plan, wenn ich mein Studium beendet habe." Gebe ich zu. Vorsichtig beugt er sich über Riccardo und küsst mich. "Finde ich auch." Raunt er.
Am nächsten Tag geht es leider schon wieder nach Hause. Claire und Enzo wirken so frisch verliebt. Ihnen hat die kinderfreie Nacht sichtlich gut getan, sodass ich spontan anbiete, den kleinen Mann öfter zu nehmen. Es macht mir überhaupt nichts mehr aus, Claire mit ihrem Baby zu sehen. Ich gönne es ihr von ganzem Herzen. Und weiß jetzt sicher, dass auch Mario und ich Eltern werden. Letztendlich ist es doch egal ob leiblich oder adoptiert. Wichtig ist einfach nur, dass man dem Kind Liebe und Geborgenheit schenkt.
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Hola y adios bebe - Hallo und Tschüss, Baby!
Roman d'amourMario ist mit seinem Leben als Fahrer des italienischen Padre, Enzo Mancini, zufrieden. Er liebt Autos, Aktion und Frauen. Doch aus heiterem Himmel kommt Rosa in sein Leben. Die quirlige Tochter des mexikanischen Kartellboss. Kann das gut gehen? Ode...