Mario
Irgendwas ist heute Morgen passiert. Claire und Enzo sind wie von der Tarantel gestochen aus dem Haus und haben sogar Riccardo bei Sophia gelassen. Doch während sie den kleinen Mann im Arm hin und her schaukelt, erklärt sie mir auch nur, dass sie nichts weiß. Auch Vito, der bei uns sitzt, weiß anscheinend ebenfalls nichts.
Heute bin ich den ganzen Tag in der Lagerhalle und helfe beim Umladen der Kisten. Völlig fertig und völlig verschwitzt komme ich gegen Abend nach Hause. Jetzt nur noch ein heiße Dusche und was zu Essen, doch Enzo hat andere Pläne und zitiert mich in sein Büro. Völlig überrascht stelle ich fest, dass Claire ebenfalls da ist. "Setz dich." Befiehlt Enzo, was mich nichts Gutes erahnen lässt. Gespannt setze ich mich auf den Besucherstuhl und schaue die beiden an. Es ist echt ein ungewohntes Bild, denn Claire sitzt im Boss Stuhl und Enzo steht neben ihr. "Wir müssen dir was erzählen. Vorab.. es geht allen gut." Beginnt Claire und ich verstehe nur Bahnhof. "Heute Morgen hat Franci angerufen..." Fährt Enzo fort. Sofort bin ich in Alarmbereitschaft. "Was ist mit Rosa? Geht es ihr gut?" Frage ich nervös. "Ja, wie gesagt. Es geht allen gut. Der gewalttätige Ehemann einer Mitbewohnerin ist heute Nacht ins Frauenhaus eingebrochen und hat Rosa angegriffen." Erklärt Claire sachlich. Während sie das sagt, pumpt mein Herz wie wild und meine Hände zittern. "Was Claire sagen will, Rosa hat ihn ausgeschaltet." Grinst Enzo stolz. Verdammt. Meine kleine taffe Zicke. Auch ich grinse stolz. "Sie hat sich wirklich gut gemacht. Sie ist wieder so taff und selbstbewusst." Fügt Claire nicht weniger stolz hinzu. "Und ihr geht es wirklich gut?" Erkundigt ich mich nochmals, woraufhin beide breit grinsend nicken. "Sie ist einfach die Beste." Murmel ich vor mich hin, was aber beide mitbekommen und breit grinsen lassen.
So gerne würde ich zu ihr fahren, sie in den Arm nehmen und nicht mehr los lassen. Himmel. Meine tapfere Rosa. Doch ich entscheide mich dagegen. Während einer Dusche überlege ich, ob ich sie anrufen oder ihr nur Schreiben soll. Selbst als ich aus der Dusche steige, weiß ich es noch nicht. Nur mit einem Handtuch bekleidet sitze ich auf dem Bett und starre das Handy an. Mein Daumen kreist über Rosa's Namen auf dem Display. Verdammt. Ich muss ihre Stimme hören.
Mit zitternden Händen drücke ich auf den grünen Button. Es klingelt genau zwei Mal, als sie sich meldet. "Mario... Hey." Höre ich ihre süße Stimme. Meinen Namen aus ihrem Mund verpasst mir eine Gänsehaut. "Hey. Enzo und Claire haben mir gerade von letzter Nacht erzählt. Geht es dir gut?" Frage ich vorsichtig. Kurz ist es still und ich habe Angst, was Falsches gesagt zu haben. "Ja. Alles gut. Der Typ war zu besoffen, als dass er gefährlich war." Spielt sie die Story runter. "Ok. Na Gott sei Dank.... Und... Wie geht es dir sonst?" Stammel ich blöde. Ein tiefer Atemzug ist durchs Telefon zu hören. "Gut soweit..... Also, dann danke für den Anruf. Bis dann... Mach's gut." Spricht sie schnell und legt auf. Fuck. Sie legt einfach auf. Als ob wir Fremde wären.
Wütend werfe ich mein Handy gegen die Tür. In etlichen Teilen fällt es kaputt zu Boden. Fuck Fuck Fuck. Filippo gefolgt von Alvero kommen in mein Zimmer gestürmt. "Was ist denn hier los?" Fragt Filippo entgeistert. "Rosa." Knurre ich. Beide bleiben wie angewurzelt im Türrahmen stehen und warten, dass ich fortfahre. "Ich habe mir Sorgen gemacht, wegen des Einbruchs gestern. Als ich sie angerufen habe, hat sie mich ganz schön abgebügelt und dann aufgelegt." Zische ich sauer. Die Jungs ziehen gleichzeitig scharf die Luft ein. "Ich habe auch mit ihr telefoniert. Wahrscheinlich war ihr das schon wieder zu viel Aufmerksamkeit. Sie hat mich auch abgewürgt." Versucht Alvero mich aufzumuntern. "Apropo Rosa. Morgen früh hole ich ihre Überraschung ab. Kommst du mit?" Fragt er mich. "Was für eine Überraschung?" Will Filippo sofort wissen. Alvero nimmt ihn zärtlich in den Arm und raunt ihm zu: "Das mein Schatz, siehst du früh genug." Und küsst ihn kurz auf die Nase. Verdammt. Jetzt bin ich schon eifersüchtig auf die beiden. Ich vermisse Rosa wie wahnsinnig. Aber ich kann ihr die Überraschung nicht übergeben. "Mach du das bitte mit der Überraschung. Ich kann das nicht." Rufe ich Alvero zu und flüchte aus meinem eigenen Zimmer. Dieses Pärchengetue geht mir tierisch auf den Sack. Im Wohnzimmer sieht es nicht anders aus. Da wird auf happy family gemacht. Ich gönne es allen, aber es tut einfach höllisch weh.
Daher fahre ich zu der Person, die mich vielleicht am Besten versteht. Als ich im Dunkeln vor ihrer Tür steht, bekomme ich doch ein schlechtes Gewissen, nachdem was im Club passiert ist. Doch es ist zu spät. Lilli öffnet die Tür. "Hey, was machst du denn hier?" Fragt sie erstaunt. "Ich musste einfach Zuhause raus. Überall so glückliche Paare. Das macht mich wahnsinnig." Erkläre ich ihr und sie bittet mich mit einer Handbewegung rein. "Möchtest du was trinken?" Fragt sie. Bloß keinen Alk. Das macht es nicht besser. "Eine Cola wäre super." Antworte ich daher schnell. "Okay..." Entgegnet sie mir skeptisch.
Mit einer Flasche Cola und zwei Gläsern kommt sie aufs Sofa. "Also, was ich noch sagen wollte, wegen letztens... Es tut mir echt leid. Ich war echt ein wenig drüber." Gesteht sie. "Ist schon okay." Antworte ich kurz und will eigentlich gar nicht weiter drüber reden. "So... Dann erzähl mal, was los ist." Fordert sie mich auf. Da wir die letzten Tage kein Kontakt hatten, erzähle ich ihr alles genau. "Ich vermisse sie einfach so sehr." Gestehe ich schließlich. Lilli schnaubt. "Mensch Mario. Du bist doch sonst nicht auf den Kopf gefallen. Lass dir was einfallen. Hol sie dir endlich zurück." Fordert sie mich auf. "Lade sie zu einem Date ein." Schlägt sie vor. "Ich weiß nicht. Sie war so abweisend. Vielleicht will sie es gar nicht mehr." Entgegne ich ihr. Plötzlich klatscht sie mir mit ihrer Hand auf den Hinterkopf. "Verdammt. Mario. Ich reiß dir den Kopf ab. Du liebst sie, dann tu auch was." Motzt sie mich an.
So einen Anpfiff habe ich jetzt nicht von ihr erwartet. Aber sie hat Recht. Nach ein paar Stunden fahre ich nach Hause. Ich muss mir wirklich was für Rosa überlegen, denn ich will sie nicht verlieren. Daher fasse ich meine Mut zusammen und schreibe ihr eine Nachricht.
*Hey Rosa. Ich wollte dir sagen, dass ich mich gefreut habe, deine Stimme zu hören. Ich vermisse dich sehr. M.*
Eine ganze Zeit liegt ich noch im Bett und warte auf eine Antwort. Leider kam keine Reaktion.
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Hola y adios bebe - Hallo und Tschüss, Baby!
RomanceMario ist mit seinem Leben als Fahrer des italienischen Padre, Enzo Mancini, zufrieden. Er liebt Autos, Aktion und Frauen. Doch aus heiterem Himmel kommt Rosa in sein Leben. Die quirlige Tochter des mexikanischen Kartellboss. Kann das gut gehen? Ode...