POV Mario
Als ich wieder zu mir kam, lag ich immer noch auf der Pritsche. Im ersten Moment konnte ich mich nicht mehr daran erinnern was passiert war, doch dann fiel es mir schlagartig wieder ein. Sofort fing ich an hektischer zu Atmen und Schweißperlen bildeten sich auf meiner erhitzten Stirn.
,,Mario bitte beruhige dich. Ein Kind ist doch etwas tolles", meinte unser Teamarzt und legte beruhigend eine Hand auf meine Schulter.
,,Etwas tolles? Ich...ich bin ein Mann. Das muss ein Scherz sein. Sagen sie mir, dass das hier ein blöder Scherz ist", flehte ich verzweifelt, doch der Doc seufzte nur.
,,Das ist wirklich etwas besonders, Mario. Es nennt sich Bauchhöhlenschwangerschaft. Dein Körper schafft es Eizellen zu produzieren und eine ist befruchtet worden. Diese Eizelle schafft es eigenständig in deiner Bauchhöhle zu wachsen, da sie ihre Plazenta fast allein bilden kann. Allerdings bedeutet diese Schwangerschaft, dass du unter ständiger Beobachtung stehst und dir Hormone gespritzt werden müssen", erklärte er mir in Ruhe und jedes Wort brauchte unwahrscheinlich lange um wirklich bei mir anzukommen. Ich war also tatsächlich schwanger. Ein kleines Wesen wuchs in mir heran. ,,Darin ist also wirklich ein Baby?", fragte ich leise und zeigte auf meinen Bauch.
Lächelnd nickte der Doc: ,,Ja Mario ein kleines Baby. Weißt du denn wer der Vater des Kindes ist?".
Sofort gingen bei mir alle Alarmglocken in meinem Kopf an. Natürlich, zu diesem Baby musste es auch einen Vater geben. Nein. Nein. Nein. NEIN. Wieder überkam mich ein Schwall von Tränen, die von lauten Schluchzern begleitet wurden: ,,D-das...das...g-geht...nicht".
,,Also weißt du wer der Vater ist?".
,,J-ja", weinte ich: ,,E-er...d-darf...das...niemals...er-erfahren. V-versprechen...Sie...m-mir...das".
,,Ich stehe unter ärztlicher Schweigepflicht. Selbst wenn ich wollte, dürfte ich es nicht sagen. Aber überleg es dir gut. Er wird auch sehen, dass sein Bauch wächst", stelle er klar und er hatte Recht. Marco würde es früher oder später merken. Aber wie sollte ich ihm das sagen? Er wusste nichts mehr von diesem Abend.
,,K-kann...kann...ich...das...B-baby...wegmachen...lassen?", flüsterte ich leise und seine Miene verhärtete sich leicht: ,,Ja das kannst du aber bist du sicher, dass du dein Fleisch und Blut hergeben willst?".
"I-ich weiß es nicht. Ich weiß gar nichts. Nur, dass d-der Vater nichts erfahren darf", brachte ich heraus und fuhr mir panisch durch die Haare.
,,Lass es sacken. Rede mit jemandem darüber. Ich werde nächste Woche alles kontrollieren und dir einen Termin in einer speziellen Klinik besorgen".
,,Vielen Dank", hauchte ich und stand auf. Meine Beine fühlten sich immer noch wackelig an aber es war schon etwas besser. Gerade wollte ich aus der Tür gehen, als mir noch ein: ,,Achja bevor ich es vergesse. Bis auf weiteres ist Fußball erstmal gestrichen", hinterhergerufen wurde.
Genervt von allem bestellte ich mir ein Taxi, denn Marco heute noch über den Weg laufen wollte ich auch nicht. Als ich endlich Zuhause ankam, legte ich in Embryostellung aufs Bett und starrte die Wand an. Was sollte ich nur tun? Ich musste mit jemandem reden aber mit wem? Marco und André fielen raus. Aus meinem Team konnten auch alle nicht wirklich gut Geheimnisse bewahren. Also beschloss ich nach langem überlegen Bastian anzurufen, der zum Glück auch relativ schnell abnahm.
,,Servus Mario, was kann ich für dich tun?", fragte er und ich schloss kurz die Augen, um mich zu sammeln.
,,Ich brauche dich", murmelte ich und fing an ihm die ganze Geschichte zu erzählen. Angefangen bei dem Wechsel von Marco zum BVB bis hin zu der Nacht, die alles verändert hatte. Am Anfang hatte ich noch wahnsinnige Angst gehabt, dass Basti mich für verrückt erklären würde aber er hörte mir aufmerksam zu und versuchte mich immer wieder zu beruhigen. Er schlug mir vor nach München zu wechseln. Aus irgendeinem Grund meinte er, dass dort eine Klinik für solche Fälle vorhanden sei. Er bot mir sogar an sich direkt mit dem Vorstand in Verbindung zu setzen, doch ich war mir unsicher. Hier war meine Familie und meine Freunde. Ich fühlte mich wohl hier und hatte selbst noch vor einigen Wochen gesagt, dass ich mir vorstellen könnte hier meine Karriere zu beenden. Sollte ich all dies aufs Spiel setzen wegen einem Wesen, welches theoretisch gar nicht hätte entstehen dürfen? Immer wieder redete er auf mich ein, dass ich dieses Kind lieben würde aber ich fragte mich wie ich das alleine schaffen sollte. Ohne Marco. Irgendwann tief in der Nacht hatte ich aufgelegt mit den Worten mir alles nochmal durch den Kopf gehen zu lassen. Zufrieden schien Bastian mit der Antwort nicht gewesen zu sein, was mir deutlich wurde, als er am nächsten Morgen völlig übermüdet und japsend vor meiner Tür stand.
,,Was machst du denn hier?", fragte ich verblüfft und ließ ihn herein.
,,Mit dir reden. Mario, du darfst dieses Wesen nicht töten", sagte er und setzte sich angespannt auf mein Sofa.
,,Was hast du davon, Basti?".
Tränen bildeten sich in seinen Augen und er sah mich traurig an: ,,Weißt du Mario, ich war in letzter Zeit auch öfters verletzt aber das war nur die halbe Wahrheit. Vor einem Jahr hatte ich unglaubliche Bauchschmerzen und Lukas hat mich zum Arzt gedrängt. Die Diagnose war eindeutig. Bauchhöhlenschwangerschaft. Im ersten Moment war es ein Schock aber dann haben wir uns auf dieses Kind gefreut, weil wir endlich eine Familie sein konnten aber das Schicksal hatte anderes für uns geplant".
,,Was ist passiert?".
Sein Blick ging Richtung Fenster und langsam legte er eine Hand auf seinen Bauch: ,,Lukas und ich hatten viel Streit, denn er wollte zurück nach Köln. Er hat sich in München nie wohl gefühlt. Ich werde diesen Tag nie vergessen. Es war ein Donnerstag. Wir schrien uns an und plötzlich zog es in meinen ganzen Bauch. Wir fuhren sofort in die Klinik aber es war zu spät. Ich...Ich habe mein Kind verloren. Deshalb darfst du dein Kind nicht abtreiben, Mario. Du wirst es lieben, glaub mir. Komm zu mir nach München, ich kann mich dort um dich kümmern und du bist weg von Marco, dass wolltest du doch oder?".
,,Ja schon", flüsterte ich.
,,Dann wag es, Mario. Zusammen schaffen wir das und die Klinik in München ist die beste Weltweit", erzählte er weiter und ich überlegte kurz. Mein Handy blinkte auf und ich öffnete den Chatverlauf von mir und Marco.Woody❤: Mario, du warst gestern einfach weg. Was hat der Arzt gesagt? Können wir uns treffen? Ich möchte wissen was dich zu beschäftigt. Wir sind doch beste Freunde oder? Weißt du noch? Buddys fürs Leben.
Mein Herz verkrampfte sich und in diesem Moment war meine Entscheidung gefallen: ,,Okay. Bitte rede mit dem Vorstand. Ich muss so schnell wie es geht wechseln".Erleichtert fiel mir Bastian um den Hals: ,,Du tust das Richtige".
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Every Baby
FanfictionGötzeus. Jeder liebt diese beiden. Marco Reus und Mario Götze. Nur dann scheint es auf einmal keinen Ort zu geben, der Mario weit genug von Marco entfernt ist. Die Frage ist warum? Und was hat dieses süße Wesen namens Milan damit zu tun? Partner FF...