Kapitel 97

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POV Mario

Erstmal sprachlos sah ich in die Augen von Marco. Alles in meinem Kopf fing an sich zu drehen und ich hatte große Probleme einen klaren Gedanken zu fassen. Das schien auch Marco zu merken, dessen Blicke immer trauriger wurden.
“Ja”, brach es dann einfach aus mir heraus. Es war nur ein Wort aber dieses einzelne Wort würde unsere gesamte Zukunft verändern.
Marcos Augen begannen sofort zu strahlen und er nahm mein Gesicht in seine Hände, bevor er liebevoll seine Lippen auf meine drückte. Glücklich erwiderte ich den Kuss und ließ endlich zu, dass er für mich da war.
“Ich liebe dich, Mario. Ich liebe dich so sehr”, hauchte er und strich mir mit seinem Daumen die Tränen aus den Augenwinkeln.
“Ich… Ich liebe dich auch, Marco. Ich liebe dich, seit ich dich das erste Mal in der U21 gesehen habe”, sagte ich nun und fühlte mich unglaublich befreit.
Ich hatte noch nie so offen mit Marco über den Moment gesprochen, an dem es passiert war. Lange hatte ich diese Vermutung verdrängt doch tief in mir drinnen, hatte ich immer Gefühle für Marco gehabt.
“Wieso weint Papa?”, fragte Milan, der neben mir auf dem Sofa aufgewacht war und etwas verängstigt wirkte.
Sofort nahm ich unseren kleinen Engel auf meinen Schoß und drückte ihm einen Kuss auf die Stirn.
“Ich bin glücklich Milan, weil ich deinen Papa so doll lieb habe”, erklärte ich ihm und rückte ein Stück zur Seite, sodass Marco neben uns Platz nehmen konnte.
Erleichtert kletterte Milan auf seinen Schoß, während ich Melli auf meinen nahm. Milans Augen fielen gleich wieder zu und ich legte einfach nur meinen Kopf auf Marcos Schulter. Eine Weile genossen wir die harmonische Stimmung, bevor Marco sie unterbrach.
“Du hast mich heute zum glücklichsten Mann der Welt gemacht, Mario Götze”, sagte er und drückte mir wieder einen Kuss auf die Lippen.
“Du mich auch, Marco. Ich bin einfach unglaublich berührt davon, dass du diesen Schritt mit mir gehen willst. Ich weiß, dass ich dir oft das Gefühl gegeben habe, dass ich dir nicht vertraue aber daran liegt es nicht. Ich… Ich will nur nie wieder Angst haben müssen den Menschen zu verlieren, der mir am meisten auf dieser Welt bedeutet”, erklärte ich ihm und jetzt war Marco es, der Tränen in den Augen hatte.
“Das war die schönste Liebeserklärung der Welt. Ich möchte, dass wir jetzt unsere Familien zusammen trommeln und es ihnen sagen. Ich möchte am liebsten jetzt schon der ganzen Welt sagen, dass du der Mensch bist, der mich jeden Tag so liebt, wie ich bin”, erwiderte er und ich fand die Idee gar nicht so schlecht.
Wir schrieben unseren Familien eine Nachricht und beschlossen uns bei meinen Eltern zu treffen. Natürlich hatten wir auch Ann, Scarlett und André eingeladen, weil sie immer für unsere kleine Familie gekämpft hatten.
Eine Stunde später betraten wir mit unseren beiden Kindern das Haus meiner Eltern, indem schon alle gespannt auf uns warteten. Mit einem Mal wurde ich unglaublich nervös und meine Hände begannen zu zittern.
Marco nahm selbstsicher meine Hand und lächelte unsere Familien und Freunde an.
“Mario und ich haben euch etwas zu sagen. Wie ihr wisst versuchen wir seit einiger Zeit eine Beziehung zu führen. Das hat auch erstaunlich gut geklappt bis dieser Artikel vom letzten Spiel aufgetaucht ist. Für Mario und mich bedeutet das alles viel Stress. Wir müssen viel aufgeben aber wir haben beschlossen es zu versuchen. Gemeinsam. Und der erste Schritt, den ich dafür gegangen bin, ist es gewesen, um Marios Hand anzuhalten. Zu meinem Glück hat mein Sunny zugestimmt und möchte mein Mann werden”, erklärte er alles nochmal von vorne und die Ruhe, die zuvor noch geherrscht hatte, fiel in lautes Freudengeschrei um.
Als erstes fiel mir meine Mutter in die Arme, die mir sofort gratulierte und mich am liebsten gar nicht mehr aus den Fängen lassen wollte. Marcos Mutter fegte stattdessen durch die Gegend und fing schon mal an Inspirationen für unsere Hochzeit zu suchen. Unsere Väter tranken erstmal gemeinsam ein Bier und Marcos Schwestern kümmerten sich um die Kinder.
“Haben wir uns das auch gut überlegt? Guck dir den verrückten Haufen an”, kicherte ich und kuschelte mich an Marco, der gerade aus einer Unterhaltung mit André zurück kam.
“Ich liebe diese schrägen Vögel”, lachte er und strich behutsam über den Ring, den er mir kurz vor unserer Abfahrt an den Finger gesteckt hatte.
“Ich liebe es auch. Es ist einfach unglaublich schön, wie gut sich unsere Familien verstehen. Das macht es für uns und die Kinder wirklich einfacher”, entgegnete ich und küsste Marco auf die Wange.
Dieser nickte nur.

“Das stimmt. Es passt einfach alles zusammen.”
“Ich wäre jetzt gerne mit dir irgendwo alleine und würde unsere Verlobung genießen”, hauchte ich leise in sein Ohr und er grinste mich nur dreckig an.
“Dann lass uns hier verschwinden”, murmelte er leise und zwinkerte mir verführerisch zu.
Eine leichte Gänsehaut bildete sich an meinem Oberarm.

“Was ist mit den Kindern?”
“Onkel André macht das schon”, meinte er locker, gab André ein Handzeichen und dieser nickte nur wissend.
Ich fragte nicht weiter nach, sondern fuhr mit Marco zurück nach Hause. Mir war klar, dass André alles unter Kontrolle haben würde, denn er sollte Mellis Pate werden. Er liebte unsere Kinder und ihm konnte ich blind vertrauen.
Mit einem Ruck hatte Marco mich hochgehoben und aufs Bett geworfen. Behutsam strich er über meine Wange und presste dann seine Lippen fordernd auf meine.
“Marco. Ich… Hast du Kondome da?”, hauchte ich peinlich berührt und drehte meinen Kopf ein Stück zur Seite.
Seit Mellis Zeugung hatten wir nichts mehr miteinander gehabt, denn er ließ es wirklich langsam angehen. Doch jetzt wollte ich ihn haben. Ganz für mich alleine.
“Habe ich. Ich hab gedacht, dass wir dieses Mal lieber auf die sichere Nummer gehen”, lächelte er und küsste mich wieder sanft.
Es war also endlich soweit gekommen. Marco und ich waren mit unseren Kindern bald eine richtige und echte Familie. Dieser Gedanke war der schönste Gedanke auf der ganzen Welt. Der Weg würde nicht einfacher werden aber jetzt gingen wir ihn endlich gemeinsam.

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