Kapitel 42

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POV Mario

Mit mulmigen Gefühl schaute ich Marco an.

“Glaubst du wirklich, dass das eine gute Idee ist?"
Zuversichtlich nickte er.

“Mario, es sind meine Eltern und meine Schwestern. Wir haben gesagt, dass wir versuchen wollen an einem Strang zu ziehen und ich finde einfach, dass sie Milan kennenlernen sollten.”
“O-okay. Dann wecke ich Milan jetzt, mache ihn fertig und dann fahren wir Kuchen holen", bestimmte ich einfach Mal und Marco schien damit mehr als einverstanden zu sein. Er drückte mir einen Kuss auf die Wange und verschwand ins Bad, wahrscheinlich um seine Haare nochmal zu stylen. Seufzend betrat ich Milan’s Kinderzimmer in dem unser Sohn noch friedlich seinen Mittagsschlaf abhielt. Da wir heute trainingsfrei hatten, waren wir mit Milan schon Morgens in den Zoo gefahren und hatten den Kindergarten einfach einmal ausfallen lassen. Milan war daraufhin nach dem Ausflug sofort eingeschlafen und wir hatten beschlossen ihm den Schlaf zu lassen. Leise kniete ich mich zu seinem Bett herunter und strich ihm leicht durchs blonde Haar.

“Milan, mein Schatz. Zeit zum aufstehen.” Gähnend öffnete er seine Augen und sah mich verträumt an. Langsam streckte er mir seine Arme entgegen und ich hob ihn wie selbstverständlich hoch. Er kuschelte sich direkt mit dem Gesicht an meinen Hals und ich beschloss erstmal ihm nur eine Jogginghose überzuziehen. Als ich ihn auf dem Wickeltisch ablegte, fing er gleich an zu nöhlen. Milan hasste es gewickelt zu werden und er trug die Windel eigentlich nur noch zum schlafen.

“Ist ja gut mein Schatz. Papa macht dir die Windel ab und dann ziehen wir dir nur eine Hose über", erklärte ich ihm und hob seinen Po ein Stück hoch, damit ich die Windel entfernen konnte. Ich zog ihm eine frische Unterhose an und darüber seine Jogginghose. Anschließend nahm ich ihn wieder auf den Arm, was ihm schon deutlich besser gefiel.

Marco war inzwischen aus meinem Bad verschwunden und zog sich bereits im Flur seine Sneaker an.
“Oh da ist aber noch jemand sehr müde", stellte er fest, kam auf uns zu und gab Milan einen Kuss auf den Hinterkopf.

Milan presste sein Gesicht daraufhin nur noch enger an meinen Hals und ich ahnte, dass er nicht gerade erfreut sein würde neue Leute kennenzulernen. Doch Marco zur Liebe würden wir das trotzdem versuchen, denn er hatte Recht. Meine Familie kannte Milan schon und es war längst an der Zeit, dass seine es meiner gleich tat.

Damit ich meine Schuhe anziehen konnte, übergab ich Milan an Marco. Der Kleine ließ es über sich ergehen und kuschelte einfach mit Marco weiter. Ich beschloss deshalb ihn erstmal auf Marco's Arm zu lassen. Da Marco unbedingt fahren wollte, befanden wir uns eine Viertelstunde später in seinem Auto auf dem Weg zu seiner Familie. Milan war im Auto nochmal eingeschlafen, weshalb ich ihn wieder trug. Mit Milan auf dem Arm und Marco an meiner Seite klingelten wir bei seinen Eltern.
“Hey, das wird schon. Meine Eltern werden sich freuen", redete er mir Mut zu und er sollte sich nicht täuschen. Seine Mutter war hellauf begeistert und freute sich, dass ich wieder in Marco’s Leben war. Es fühlte sich in diesem Moment an wie vor ein paar Jahren als ich ständig mit Marco zusammengehockt und seine Eltern mich immer herzlich empfangen hatten. Marco drückte seiner Mutter den gekauften Kuchen in die Hand und legte dann einen Arm um meine Hüften. Manuela ging lächelnd voran und als wir das Esszimmer betraten, waren sofort alle Gespräche verstummt. Stattdessen sahen alle gebannt auf Milan, der davon zum Glück nichts mitbekam. Marco ließ mich los und zeigte schmunzelnd auf Milan.

“Die kleine Schlafmütze hier ist Milan, unser Sohn.”
“Euer Sohn?", entwich es seiner Schwester, doch sie schlug sich gleich darauf ihre Hand vor den Mund.
Marco entwich nur ein helles Lachen.

“Ja, Milan ist unser Sohn. Wir erklären euch das später in Ruhe aber jetzt sollten wir vielleicht erstmal Kuchen essen.”
“Jaaaaa Kuchen", rief plötzlich eine Stimme aus dem Garten und dann stand Nico auch schon mit leuchtenden Augen vor uns. Da alle damit einverstanden waren, nahmen Marco und ich einfach am Tisch platz. Marco goss uns schon mal Kaffee ein und fing dann eine Unterhaltung mit seinem süßen Neffen an.
“Milan, es gibt Kuchen", flüsterte ich in das Ohr meines Sohnes und dieser löste das erste Mal sein Gesicht von meinem Hals, um mich mit großen Augen anzusehen.
“Kuchen?", fragte er begeistert und ich nickte nur.

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