POV Mario
Als ich aufwachte, fühlte ich mich nicht sonderlich fit. Das ging schon seit einigen Tagen so aber ich schob es auf die katastrophale Situation zuhause. Marco und ich hatten zwar gesagt, dass wir normal miteinander umgehen wollten aber das klappte nicht sonderlich gut. Wenn wir mit Milan zusammen waren, lief alles reibungslos. Wir redeten und benahmen uns wie vor der gemeinsamen Nacht. Doch sobald wir alleine waren, war alles angespannt. Wir bemühten uns um eine normale Bindung aber es war nicht sonderlich einfach.
Seufzend erhob ich mich aus meinem Bett und tappte in die Küche. Ich machte mir einen Tee und kauerte mich auf den Küchenstuhl.
“Morgen Papa“, quietschte mein Sohn irgendwann und kam schon fertig angezogen auf mich zugerannt.
“Guten Morgen mein Schatz. Hast du gut geschlafen?“, fragte ich meinen kleinen Sohn, der anfing an mir hoch zu klettern.
“Ja“, erwiderte er kurz, “Papa Milan geweckt.”
Lächelnd strich ich ihm durch die blonden Haare.“Du musst ja auch in den Kindergarten. Der Papa bringt dich heute.”
“Wieso?“, fragte er interessiert nach, denn eigentlich brachte ich ihn immer hin, während Marco ihn abholte.
“Ich muss heute schon ganz früh zum Fußball“, erklärte ich ihm und er gab sich mit der Antwort zufrieden.
Mein Sohn kuschelte noch ein paar Minuten mit mir, bevor Marco in die Küche kam. Er kam auf mich zu und umarmte mich fest, was Milan jedoch nicht gefiel, da er dabei das Gefühl hatte eingequetscht zu werden. Versöhnlich strich er Milan, genau wie ich zuvor, durch die blonden Haare.
“Milan, wir müssen los in die Kita. Sag dem Papa noch richtig Tschüss“, sagte er kurz darauf zu unserem Sohn.
Milan gab mir einen Kuss auf den Mund, rief “Tschüss Papa“, und sprang mehr oder weniger von meinem Schoß, bevor er in den Flur verschwand.
Marco sah mich leicht unsicher an, umarmte mich dann aber doch zum Abschied.“Bis später Sunny. Sag Thomas, dass ich irgendwann komme. Ich hab erst noch einen Termin bei Marcels und Robins Modeshooting.”
“Klar. Grüß Marcel und Robin“, sagte ich halb lächelnd und schon war Marco aus der Tür verschwunden.
Ich ließ mich seufzend zurück auf den Stuhl fallen und trank in Ruhe meinen Tee aus. Kaum hatte ich ihn ausgetrunken, wurde mir aufeinmal wieder richtig übel. Ich rannte ins Badezimmer und entleerte mich erstmal meines Mageninhaltes. Wahrscheinlich wäre es in diesem Moment besser gewesen nicht zum Training zu gehen, denn diese beschissenen Magenkrämpfe fingen wieder an, doch ich hatte sowieso schon wieder Trainingsrückstand. Also riss ich mich zusammen, zog mich in Ruhe um und fuhr trotz meiner wahrscheinlichen Magen-Darminfektion zum Training.
Dort wartete André bereits auf dem Parkplatz auf mich und wirkte besorgt als er mich erblickte“Ist alles gut? Du siehst ganz blass aus.”
Seufzend nickte ich.“Ja, mir ist nur übel und ich habe Magenkrämpfe. Also nur eine leichte Magen-Darmverstimmung.”
Mahnend sah mich André an.“Mensch Mario, wenn man krank ist, bleibt man mit dem Arsch zuhause.”
Zerknirscht verdrehte ich die Augen.“Ja Mama! Aber ich hab eh schon Rückstand und es geht wirklich. Wenn es schlechter wird sage ich sofort bescheid.”
Ergeben nickte er und so machten wir uns auf den Weg in die Kabine. Dort redeten wir noch eine Weile mit dem Rest des Teams und gingen dann geschlossen auf den Trainingsplatz. Ich entschuldigte Marco bei Thomas und fing dann an mich mit dem Rest warmzulaufen. Während des Laufens wurden meine Kämpfe schlimmer, doch ich versuchte es zu ignorieren. Aufgeben kam für mich absolut nicht in Frage. Eisern zog ich meine Runden durch, bis Thomas uns in Gruppen einteilte, in denen wir verschiedene Übungen machen sollte.
“Ah!“, zischte ich, als es wieder einmal heftig in meinem Magen zog und ich anfing mich vor Schmerzen zu krümmen. Wieso musste dieser doofe Infekt gerade jetzt auftreten?
“Mario, bist du sicher, dass es geht?“, fragte André noch mal nach und auch die anderen aus meiner Gruppe wirkten mittlerweile besorgt.
Zuerst wollte ich lügen, doch die Krämpfe wurden von Sekunde zu Sekunde schlimmer. Schreiend hielt ich mir den Bauch und konnte gerade noch so ein “Nein“, hervorwürgen, bevor ich auf dem Rasen zusammensackte.
André kam sofort zu mir gelaufen und versuchte mir hochzuhelfen, doch bei jeder Bewegung wurden die Schmerzen schlimmer. Thomas hatte die Situation inzwischen mitbekommen und forderte André und Auba auf, mich erstmal zum Teamarzt zu bringen. Zum Glück waren die Beiden stark genug um mich zu stützen, denn ich konnte mich kaum auf den Beinen halten. Immer wieder verließen laute Schmerzensschreie meine Kehle und ich war froh, als ich endlich beim Doc auf der Liege lag.
“André. Kannst...kannst du bitte draußen warten?“, fragte ich ängstlich und er nickte sofort.
Langsam verließen er und Auba den Raum, während der Doc schon mal mein Hemd hochgezogen hatte. Leicht drückte er auf meinem Bauch herum und einige Stellen taten wirklich unheimlich weh.
“Mario. Ich habe eine Vermutung aber dafür müsste ich nochmal deinen Bauch mit einem Ultraschall durchleuchten. Ist das okay?“, fragte er nach und ich stimmte zu, denn diese Schmerzen sollten einfach nur aufhören.
Behutsam verteilte er mit dem Ultraschallgerät das Gel auf meinem Bauch und schaute sich alles genau an. Zwischendurch brummte er etwas und notierte sich einige Dinge auf dem Papier. Mit jeder Sekunde wurde ich nervöser, doch dann legte er endlich alles beiseite und drückte mir ein Tuch zum abwischen in die Hand.
“Ist...ist es etwas schlimmes?“, murmelte ich nervös und fing an auf meiner Unterlippe herum zu kauen.
Lächelnd schüttelte er den Kopf.“Nein, es ist alles in Ordnung. Als du hereingekommen bist, hatte ich direkt einen Verdacht, der sich bestätigt hat. Mario, du wirst noch mal Papa.”
Langsam halten die Worte in meinem Kopf nach und ich fing wie das letzte Mal hemmungslos an zu weinen. Mein Gott, wieso hasste mich das Leben so?
“Soll ich André für dich reinholen?“, harkte er nach und ich nickte sofort.
André lief direkt zu mir, als er sah, dass ich weinte. Besorgt strich er über meine Wange und nahm mich fest in die Arme.
“Was ist denn los?“
“Ich...Ich bin schwanger“, heulte ich und vergrub meinen Kopf an seiner Schulter.“Ihr...ihr habt nicht verhütet? Man Mario, wieso passiert euch beiden sowas immer? Nicht eine Sekunde hat man Ruhe bei euch“, seufzte er und strich mir immer wieder über den Rücken.
“Wir...wir haben es vergessen. Es war doch nur einmal“, flüsterte ich und wieder liefen Tränen über meine Wange.
“Das war es bei Milan auch. Aber überleg doch mal. Du hast bald wieder ein kleines Wunder in den Armen. Das ist doch was tolles“, versuchte André mich aufzuheitern aber wirklich funktionieren tat es nicht. Dazu saß der Schock mal wieder zu tief. Marco und ich hatten so ein angespanntes Verhältnis, wo sollte da noch ein weiteres Kind reinpassen?
“Ich gebe dir jetzt erstmal Tropfen wegen den Schmerzen mit. Die hast du das letzte Mal gut vertragen. Es wird ablaufen wie bei deinem Kleinen. Wir schauen alle paar Wochen wegen dem Geschlecht nach, denn wir müssen falls es ein Mädchen wird schnell mit den anderen Hormonen anfangen. Zudem ist Fußball wieder gestrichen“, gab sich der Doc zu verstehen und ich nickte nur, denn das mit Fußball hatte ich schon wieder ganz verdrängt.
Wieder sollte ich kein Fußball spielen können. Für mich ein riesiger Alptraum. Dankbar nahm ich die Tropfen vom Arzt entgegen, der einen weiteren Termin mit mir ausmachte. Dann machte ich mich mit André auf dem Weg zurück zum Platz. Ich musste Thomas immerhin davon erzählen und begeistert wäre er sicher nicht.
Doch schon auf dem Weg zurück, kam ein aufgebrachter Marco angerannt, der mich sofort in eine feste Umarmung zog.
“Sunny, geht es dir gut? Auba hat mich direkt angerufen und ich habe das Shooting sofort abgebrochen“, krächzte er außer Atmen und ich bekam sofort Panik. Was sollte ich sagen? Wir hatten so schon genug Sorgen und Probleme.
Ich warf ihm ein unechtes Lächeln zu.“Alles gut. Ich habe nur eine Magen-Darminfektion. Ich soll erstmal eine Woche pausieren“, log ich ihm mitten ins Gesicht.
Sofort bekam ich ein schlechtes Gewissen als André mir einen vielsagenden Blick zuwarf. Die Idee mit der Lüge fand er absolut daneben und er hatte irgendwo recht aber ich fühlte mich nicht bereit Marco schon die Wahrheit zu sagen. Das alles war einfach eine absolute Katastrophe, die langsam ihren Höhepunkt erreichte.
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Every Baby
FanfictionGötzeus. Jeder liebt diese beiden. Marco Reus und Mario Götze. Nur dann scheint es auf einmal keinen Ort zu geben, der Mario weit genug von Marco entfernt ist. Die Frage ist warum? Und was hat dieses süße Wesen namens Milan damit zu tun? Partner FF...