POV Mario
,,Ich hatte eben viel zutun", war meine knappe Antwort und sogleich vernahm ich ein verächtliches Schnauben am anderen Ende der Leitung.
,,Soviel, dass du nicht in der Lage warst deinem Team zu sagen, dass du nach Bayern München gehst?".
Seufzend schloss ich die Augen:,,Man Lewy, dass hätte doch nichts geändert".
,,Doch", meinte er nur energisch:,,Wir sind deine Freunde und Freunden sagt man so etwas. Ein Wort oder ein Satz hätten gereicht. Wir hätten dich sogar in Ruhe gelassen aber das von Klopp zu erfahren war wirklich scheiße".
,,Es ging nicht anders, Lewy", flüsterte ich nun leise in den Hörer, denn meine Kraft sich damit auch noch auseinanderzusetzen war nicht besonders groß.
,,Wieso nicht? Wir hätten es dir nicht übelgenommen", meinte er nun schon etwas freundlicher.
,,Es ist etwas passiert, dass nicht geplant war".
,,Und was soll das gewesen sein?", harkte er nach und ich atmete tief durch. Immer wieder sagte ich mir, dass jetzt der richtige Zeitpunkt war, um mit offenen Karten zu spielen, doch das alles fiel mir nicht besonders leicht.
,,Ich...ich bekomme ein Baby". Erleichtert atmete ich aus, denn endlich hatte ich den so schweren Satz über meine zitternden Lippen gebracht.
,,Du...du was?".
,,Ich bin schwanger", sagte ich noch mal deutlich und fing an nervös auf meiner Unterlippe herumzukauen. Wenn Marco da gewesen wäre, dann hätte ich schon einen Schlag auf den Hinterkopf dafür erhalten. Der Gedanke brauchte mich direkt zum schmunzeln.
,,Der Witz war gut. Mario, ich meine das Ernst. Ich hab dich wirklich gern aber das war eine verdammt miese Aktion von dir".
,,Lewy, ich meine das auch Ernst. Komm nach München und guck dir meinen Bauch an", erwiderte ich nur und er stimmte nach einigen Sekunden zu. Wir einigten uns darauf, dass er direkt den nächsten Flug nahm, bevor ich erleichtert auflegte. Müde und kaputt legte ich mein Handy an die Seite und schlurfte zu Basti in die Küche. Dieser schnitt gerade das Gemüse für unseren Auflauf und merkte erst gar nicht das ich die Küche überhaupt betreten hatte. Ich setzte mich einfach an den Küchentisch und schaute ihm beim kochen zu. Er übernahm das Kochen in letzter Zeit oft für mich, weil ich ja nicht mehr alle Dinge essen sollte. Das fiel mir besonders schwer, denn ich war ein leidenschaftlicher Esser.
,,Wie liefs mit Lewy?", fragte er, während er die Nudeln abgoss.
,,Ganz gut schätze ich", meinte ich. Und das war wirklich meine Empfindung. Lewy hatte gut reagiert und sich ziemlich schnell auf ein Treffen eingelassen.
,,Siehst du. Alles nur halb so wild. Habt ihr noch was wichtiges abgesprochen?".
Ich nickte kurz:,,Ja. Er kommt hier her. Würdest...Würdest du eventuell bei mir übernachten. So ganz alleine will ich ihm auch nicht gegenüber treten".
,,Natürlich". Lächelnd strich er über meine Hand und zwinkte mir ermutigend zu. Da wurde mir wieder mal bewusst, wie gut es mich mit Basti erwischt hatte.
Wir aßen in Ruhe und besprachen noch eine Weile, wie das alles ablaufen sollte. Danach ging ich ins Bett aber wirklich schlafen konnte ich trotzdem nicht. Was war, wenn Robert mich verabscheuen würde oder wenn er gar dazu bereit war mich an Marco zu verraten? Plötzlich bekam ich Herzrasen und ich atmete immer schneller. Mit Bedacht atmete ich immer wieder ein und aus, bis sich meine Atmung stabilisiert hatte. Wenn Basti das mitbekommen hätte, wäre mein Zuhause in nächster Zeit das Krankenhaus gewesen. Irgendwann war ich dann doch eingeschlafen und das nächste Mal als ich aufwachte, waren bereits Stimmen aus dem Wohnzimmer zu vernehmen. Langsam ging ich ins Wohnzimmer hinüber und sogleich entdeckten mich Lewys sprachlose Augen.
,,Du...Dein Bauch ist wirklich dick".
Lächelnd legte ich meine Hände auf diesen und ging zu ihm herüber:,,Ja das ist er. Mein kleiner Fußballer".
,,Das ist wirklich unglaublich", murmelte er und streckte seine Hand fragend nach mir aus. Ich griff nach dieser und legte sie auf meinen Bauch. In seinen Augen spiegelte sich soviel Wärme wieder, wie ich es nie vermutet hätte.
,,Wieso bist du nicht bei uns geblieben? Ich hätte dich unterstützt".
,,Ich weiß aber es ging nicht".
,,Marco wäre auch bei dir gewesen. Wir hätten eine Lösung gefunden, Mario. Ich verstehe das nicht".
Seufzend schaute ich ihn an:,,Ja Marco wäre da gewesen aber er hätte etwas gemerkt, was er nicht hätte merken sollen".
,,Das musst du mir jetzt aber bitte genauer erklären", bat er mich und die Verwunderung in seinem Gesicht machte mich sogar ein bisschen nervös.
,,Er hätte gemerkt, dass das Baby in der Nacht von Kevins Geburtstag gezeugt wurde".
,,Aber das heiß ja, dass einer aus dem Team der Vater ist", stellte er fest und ich nickte nur:,,Ja genau das ist es".
,,Warte...Dann ist Marco der Vater von dem Kind?".
Scheu senkte ich meinen Blick:,,Er...er kann sich nicht an diese Nacht erinnern".
,,Jetzt wird mir einiges klar. Ich bin immer für dich da", flüsterte er und drückte mich fest an sich:,,Wir schaffen das. Mit Basti zusammen".POV Marco
Genervt hing ich auf dem Sofa von meinen besten Freund Marcel. Eigentlich wollte ich heute mit Robert feiern gehen aber dieser hatte mitten in der Nacht wegen einem Notfall abgesagt. Murrend hatte ich das zur Kenntnis genommen und war seitdem bei Marcel und Robin, wobei letzterer noch arbeiten war.
,,Jetzt zieh nicht so eine Fresse. Da wird ja die Milch sauer", meinte Marcel genervt und haute mir fest auf den Oberschenkel.
,,Mir ist langweilig".
,,Dann schau was bei Insta los ist. Robin wollte eigentlich das neue Cover reinsetzen", meinte dieser und sofort angelte ich mir mein Handy.
Dort waren jedoch nur Mädchen zu finden, die aussahen, als wenn sie in einen Koffer voller Schminke gefallen wären und ein paar Beiträge vom Team. Doch dann traf es mich wie ein Schlag. Dort war ein Bild von Mario und Lewy. Sofort klickte ich es an und schaute auf die Uhrzeit. Sie hatten es vor drei Stunden gepostet. Allein sie Zeile #TrueFriends #Mario&Lewy #HappyDay" ließ alles in mir aufflammen.
,,Was hast du vor?", fragte Marcel geschockt, doch bevor er etwas unternehmen konnte, hatte ich Roberts Nummer schon gewählt.
,,DU BIST MIR EIN SCHÖNER FREUND", kreischte ich hysterisch und ballte meine Hände zu Fäusten.
,,Was ist los?", fragte er scheinheilig nach, was mich nur noch wütender werden ließ.
,,ALS WENN DU DAS NICHT WEIßT. DU BIST BEI IHM. WIE KANNST DU NUR? ER HAT UNS IM STICH GELASSEN. ER IST GELDGEIL UND EIN HEUCHLER".
,,Marco. Du kennst die Gründe für den Wechsel doch nicht. Du hast nicht mit ihm geerdet".
,,JA", schrie ich:,,WEIL ER MICH IGNORIERT. ICH BIN IHM DOCH EGAL. VONWEGEN BRÜDER FÜRS LEBEN. ALLES ERSTUNKEN UND ERLOGEN. ABER VON DIR HÄTTE ICH DAS NICHT GEDACHT".
,,Jetzt halt mal den Ball flach! Mario ist ein Freund von mir und er braucht mich jetzt".
"SAG MIR ENDLICH WAS ICH MIT DER SCHEIßE ZUTUN HABE. ICH BIN DOCH DER GRUND ODER? WAS HABE ICH GETAN HÄ? HABE ICH SEINE MUTTER BELEIDIGT ODER ANN GEBUMBST. WAS HABE ICH GETAN, DASS SICH MEIN BESTER FREUND VON MIR FERNHÄLT UND JEGLICHEN KONTAKT ABBRICHT?", brülle ich in den Hörer und lege dann einfach auf.
Entsetzt über meinen eigenen Ausbruch, werfe ich angewidert mein Handy weg und starre auf den Boden.
,,Um Himmels Willen", flüstert Marcel nur und zieht mich einfach in seine Arme. Sofort fange ich an zu weinen. Das erste Mal seit langem kommen alle Gefühle über diese Situation hoch. Ich vermisste diesen Jungen so unglaublich aber niemand sollte mir sagen was ich getan hatte.
,,M-Marcel", heulte ich und krallte mich an ihm fest, denn wer konnte mir schon garantieren, dass er mich nicht auch einfach alleine ließ.
,,Ich bin hier, Marco", murmelte er sanft:,,Ich bin hier".
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Every Baby
Hayran KurguGötzeus. Jeder liebt diese beiden. Marco Reus und Mario Götze. Nur dann scheint es auf einmal keinen Ort zu geben, der Mario weit genug von Marco entfernt ist. Die Frage ist warum? Und was hat dieses süße Wesen namens Milan damit zu tun? Partner FF...