POV Mario
Leider ließ Marco mich kommentarlos an der Tür stehen und eilte Scarlett hinterher. Eine Erklärung wäre ja auch zu viel verlangt gewesen. Es war ja eigentlich nur meine Wohnung, aber das war ja unwichtig. Hauptsache man rennt der Ex schnell hinterher.
In mir begann es ordentlich zu brodeln und die Aussage, ich wäre sauer auf Marco, war noch maßlos untertrieben. Aber ich schluckte die Wut und die bittere Enttäuschung mühsam hinunter. Brachte ja letztendlich alles nichts um die Situation jetzt irgendwie zu verstehen. Vielleicht war es ja auch nur halb so schlimm wie ich dachte und Marco würde seine durchgeknallte Ex gleich rausschmeißen. So war zumindest das letzte bisschen Hoffnung, was ich noch hatte als ich mich langsamen Schrittes auf den Weg ins Wohnzimmer machte, in welchem sich auch Marco und Scarlett befanden.
Nur es heißt ja immer die Hoffnung stirbt zuletzt, aber sie stirbt und genau das traf in diesem Augenblick auf mich zu. Meine Hoffnung Marco wieder für mich zu haben starb in dem Moment, als ich das Wohnzimmer betrat und Scarlett dicht an Marco gekuschelt auf dem Sofa vorfand. Genau auf dem Platz, wo ich zuvor noch gesessen hatte.Wie angewurzelt stand ich da im Türrahmen und mir war einfach nur nach heulen zumute. In schirr wenigen Minuten hatte diese Frau es geschafft mein perfektes Weihnachten zu zerstören.
Ich wollte nicht weiter so blöd im Raum rum stehen, musste etwas tun und so fragte ich: "Wollt ihr was trinken?"
Marco schaute mich verwirrt an, vermutlich hatte er damit nicht gerechnet. Vermutlich hatte er eher mir einer Szene von mir gerechnet, aber die Genugtuung würde ich Scarlett nicht geben.
"Ähm ja, klar. Gerne", stammelte Marco. "Scarlett?"
"Auch gerne. Aber warte Mario, ich helfe dir" , kam es von ihr und meine Augen weiteten sich. Sie sollte nicht nett sein und mir helfen wollen. Ich wollte doch noch mehr was gegen sie haben können.
"Brauchst du nicht. Ich schaffe das alleine", versuchte ich abzuwiegeln.
"Quatsch, ich helf dir schnell. Dann können wir umso schneller zusammen einen Film schauen" , erstickte sie meine Proteste und seufzend beugte ich mich. Eine andere Wahl hatte ich ja groß auch nicht und so machte ich mich mit Scarlett im Schlepptau auf den Weg in die Küche. Reden tat ich mit ihr jedoch nicht. Auch nicht, als wir ins Wohnzimmer zurück kamen und sie sich wieder an Marco schmiegte.Genervt verkrümelte ich mich in einen Sessel. Sollten die beiden doch kuscheln. Wer wollte das denn schon? Ich doch ganz sicher nicht. Redete ich mir zumindest eingeschnappt ein, konnte aber doch die eifersüchtigen Blicke zu Scarlett und Marco nicht unterdrücken.
Ich sollte da jetzt liegen und meinen Kopf auf Marcos Schulter betten. Ich sollte seinen Arm um meine Hüfte geschlungen haben. Stattdessen schnappte ich mir ein Kissen und drückte das ganz fest an mich, die Frage, warum Marco dieses Verhalten von Scarlett zuließ ignorierend.
Nach der Hälfte es Filmes hielt ich es dann aber endgültig nicht mehr aus.
“Ich gehe ins Bett“, verabschiedete ich mich, “gute Nacht.“
“Gute Nacht Mario“, erwiderten beide, aber Scarlett machte keinerlei Anzeichen auch zu gehen und auch von Marco kam nichts in die Richtung. Der fühlte sich für meinen Geschmack gerade eh viel zu wohl auf unserem Sofa mit seiner Ex. Traurig, verletzt und auch wütend ging ich in mein Schlafzimmer.
“Toll gemacht Mario. Er hat nur Augen für seine Ex und du lässt sie auch noch alleine. Weil du dumm genug warst und dir wieder Hoffnung gemacht hast“, schimpfte ich mich selber. Aber ich war ja auch ein Idiot. Obwohl ich es langsam besser wissen sollte, hatte ich endlich auf ein Happy End für mich und meine kleine Familie wieder zu hoffen gewagt. Und die Enttäuschung saß genauso tief, wie die Male davor. Wenn nicht sogar noch tiefer. Wieso nur konnte ich nicht endlich mein Glück mit Marco finden? War das wirklich zu viel verlangt?Von meinem Gefühlen übermannt warf ich mich schluchzend auf mein Bett, versuchte aber möglichst leise zu sein, damit niemand meine Blöße mitbekam. Ich weinte all meinen Schmerz raus und war bald so erschöpft, dass ich müde einschlief. Vielleicht würde es morgen ja anders aussehen.
Nur leider sah es am Morgen nicht anders aus. Ich wachte sehr früh von Kopfschmerzen geplagt auf und raffte mich auf, um mir in der Küche eine Aspirin zu holen. Ich musste die Kopfschmerzen los sein bis Milan aufwachte und meine volle Aufmerksamkeit beanspruchen würde.Als ich von der Küche zurück in mein Zimmer wollte, konnte ich es mir nicht verkneifen und musste einen Blick ins Wohnzimmer werfen. Ein Fehler wie sich herausstellte, denn was ich da sah, brach mir das Herz. Da lagen Marco und Scarlett gemeinsam schlafend auf dem Sofa. Genau so, wie Marco und ich schon öfters geschlafen hatten. Sogar unter der gleichen Decke. Sie wirkten so harmonisch und glücklich und erneut lief mir eine Träne über die Wange. Ich konnte es einfach nicht mehr ertragen. Wollte es nicht mehr ertragen wie mein Leben direkt vor meiner Nase kaputt gemacht wurde. Ich musste hier weg und Milan würde ich mitnehmen. Schnell lief ich in mein Zimmer, zog mich an und packte das Nötigste für mich ein. Dann ging ich zu Milan und packte dort leise das Nötigste zusammen, während mein Sohn noch friedlich schlummerte.
"Hey mein Schatz. Aufwachen, du musst dich anziehen", weckte ich den Kleinen sanft und er rieb sich verschlafen die Augen.
"Ich will aber schlafen" , nuschelte er.
"Gleich im Auto kannst du weiter schlafen", versprach ich ihm.
"Okay", stimmte mein Schatz verschlafen zu und tatsächlich schlief er wieder seelenruhig, als ich ihn ins Auto gesetzt hatte.Marco hatte von unserer Flucht aus der Wohnung nichts mitbekommen. Er hatte friedlich geschlafen ohne auf mich Rücksicht zu nehmen. Ohne Erklärung! Ich hielt es dort einfach nicht mehr aus und flüchtete zu der Person, die schon so viel mit uns durchgemacht hatte. Ich flüchtete zu André, der merklich überrascht war, mich und einen schlafenden Milan um diese Zeit vor seiner Tür stehen zu haben.
“Mario? Was macht ihr denn hier? Ist was passiert?“, fragte er mich sofort besorgt.
“Kann man so sagen“, murmelte ich betrübt, während ich mit Milan auf dem Arm hinter André ins Wohnzimmer trat. Sanft legte ich Milan auf einem der Sofas ab, deckte ihn mit einer Decke zu, die André mir gab und setzte mich dann daneben.Um mich selbst zu beruhigen, strich ich sanft durch Milans Haare. Er sah seinem Vater so ähnlich. Auch André setzte sich zu uns.
“Also Mario, jetzt erzähl mal. Was ist passiert?“, forderte er mich auf und ich atmete tief durch, bevor ich antwortete: “Scarlett ist gestern Abend bei uns aufgetaucht.“
“Und weiter?“, fragte André und hatte dabei die Stirn in Falten gelegt.
“Sie ist da geblieben und Marco und sie haben einen auf Pärchen gemacht und sie hat sogar mit ihm zusammen auf dem Sofa geschlafen. Dabei haben die beiden doch gar nichts mehr miteinander zu tun. Sie ist doch seine Ex und wir seine Familie. Warum hat er dann aber nichts unternommen? Warum hat er sich so verhalten?“, stammelte ich und weinte schon wieder. Blöde Hormone.
“Ohje… Ich glaube ich muss dir was sagen Mario”, seufzte André tief und ich ahnte Schlimmes.

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Every Baby
FanfictionGötzeus. Jeder liebt diese beiden. Marco Reus und Mario Götze. Nur dann scheint es auf einmal keinen Ort zu geben, der Mario weit genug von Marco entfernt ist. Die Frage ist warum? Und was hat dieses süße Wesen namens Milan damit zu tun? Partner FF...