POV Mario
"Na komm, ich hab Lewy in der Kaffeeteria getroffen. Er wird sich freuen, euch zu sehen", meinte Fabi sanft, nachdem ich mich beruhigt hatte.
"Okay", murmelte ich kraftlos und war froh, dass Fabi den Maxi-Cosi nahm und ich ihm einfach nur hinterhertrotten musste.
"Mario, wie siehst du denn aus?", empfing mich Lewy entsetzt und zog mich in eine Umarmung. "Du übertreibst", entgegnete ich ihm.
"Ach tue ich das? Wenn ich könnte würde ich dich in ein Bett direkt neben dem von Marco stecken und dich erstmal nicht gehen lassen", sagte er vorwurfsvoll und ich löste mich genervt von ihm.
"Du übertreibst erneut. Mir geht es gut", beharrte ich.
"Tut mir leid kleiner Bruder, aber das tust du nicht. Da hat Lewy vollkommen recht", fiehl mir jetzt leider auch noch mein Bruder in den Rücken.
"Ach ihr könnt mich alle mal", pampte ich sie an und wollte Fabi schon Milan abnhemen, als Lewy mich aufhielt.
"Jetzt beruhige dich doch bitte mal wieder. Es geht hier immer noch um Marco", bat er mich und ich musste ihm zustimmen. Es ging hier wirklich um Marco und nicht um mich.
"Du hast ja recht. Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll. Ich wollte doch nie, dass es so weit kommt", sagte ich verzweifelt.
"Ach Mario, du kannst doch nichts dafür. Marco muss mit den Konsequenzen seines Verhalten klar kommen und so eine schwache Aktion wie das mit den Schlaftabletten ist eindeutig nicht so, wie er sich als Vater verhalten sollte", belehrte mich mein Bruder.
"Aber er weiß nicht, dass er Vater ist! Und ich bin schuld, dass er sich das Leben nehmen wollte! Ich und nicht er!", schrie ich Fabi schon fast gar an.
"Nein, Mario. Auch du hast keine Schuld. Keiner hat an dieser Situation schuld. Wir müssen nur versuchen, das Beste aus der ganzen Sache machen", schritt die Stimme der Vernunft in Form von Lewy ein. Betreten sahen Fabi und ich zu Boden.
"Tut mir leid", murmelte ich.
"Ist schon gut Mario, aber du solltest mit ihm reden, wenn er wach ist. Er braucht dich", meinte Lewy.
"Das...Das kann ich nicht. Marco soll nicht wissen, dass ich hier war", stammelte ich.
"Aber warum denn nicht? Ihr wart beste Freunde. Er braucht dich und wenn er dir nichts bedeuten würde, dann würde es erstens Milan nicht geben und zweitens wärst du jetzt gerade nicht hier und nicht so fertig", meinte Lewy sanft und er traf damit genau ins Schwarze. Marco bedeutete mir viel. Zu viel. Mehr als er mir bedeuten dürfte und deswegen hatte ich auch die Distanz gewollt. Das er daran kaputt ging, war nie mein Ziel.
"Lewy hat recht. Es geht euch beiden nicht gut und es wäre vielleicht wirklich das Beste, wenn du einen Schritt auf ihn zu machen würdest", fiehl mir jetzt auch noch mein eigener Bruder in den Rücken. "Vielleicht wäre es doch das Beste dein Geheimnis um Milan zu lüften."
Jetzt starrten Lewy und ich Fabi entsetzt an.
"Das solltest du vielleicht nicht tun", hauchte Lewy. "Marco war auf die Entwicklungen in deinem Leben bis dato nicht so gut zu sprechen."
"Aber Milan...", setzte ich an, brach dann aber ab. Sollte ich Marco doch von Milan erzählen? Wäre es für Milan nicht sogar besser auch etwas von seinem Vater zu haben? Wäre Marco nicht vielleicht sogar der bessere Vater als ich?
"Ich weiß Mario, aber du würdest ihn überfordern. Sprich mit ihm, kommt euch langsam wieder näher und dann führ in langsam an euren kleinen Schatz heran, okay?", lenkte Lewy ein.
"Okay, darf...darf ich wieder zu ihm?", fragte ich.
"Lass uns lieber morgen wiederkommen. Vielleicht ist er dann auch wach", schlug Fabi vor und wir beide stimmten zu. Der Tag war heftig gewesen und die Müdigkeit forderte ihren Tribut. Wir verabschiedeten uns und fuhren nach Hause. Dort servierte ich meine Familie recht kurz ab und zog mich mit Milan auf mein Zimmer zurück. Ich wollte den kleinen Schatz heute nicht in sein Bettchen legen. Wollte ihn lieber bei mir haben, wenn ich Marco dort schon nicht haben konnte. Brauchte Milans Nähe einfach.Am nächsten Morgen machte ich mich recht früh auf den Weg ins Krankhaus. Milan nahm ich mit, während Fabi zuhause bleiben wollte. In der Klinik fand ich den Weg zu Marcos Zimmer wie von selbst. Dort zögerte ich kurz. Würde Marco wach sein? Ich hoffte es und klopfte zögerlich an. Und tatsächlich erklang zu meiner großen Freude und Erleichterung von Drinnen die Stimme meines besten Freundes, der mich herein ließ.
"Hey", sagte ich schüchtern, als ich eingetreten war und den schlafenden Milan neben der Tür abstellte.
"Mario", war die kühle Erwiederung, wenn ich auch dachte etwas Erstaunen in seinen Gesichtszügen erkennen zu können.
"Ja, ich dachte ich schau mal vorbei", erwiederte ich etwas hilflos.
"Das ist...uhm...schön." Man merkte, dass Marco nicht recht wusste, wie er mit dieser SItuation jetzt umgehen sollte und mir ging es zugegeben nicht besser. Etwas verlegen kratze ich mich mit der Hand im Nacken. "Ich...also...", wollte ich ansetzten und ein Gesrpäch beginnen, als Marco mich unterbrach: "Nein Mario, sag es bitte nicht. Hör auf. Ich weiß, dass ich Mist gebaut habe, aber das wollte ich nicht. Ich wollte doch einfach nur endlich wieder schlafen können. Seit du mir klar gemacht hast, wie wertlos unsere Freundschaft für dich war, ging das einfach nicht mehr. Ich war kaputt." Während seinen Worten war ich näher zu Marco getreten. Wollte ihm durch Nähe zeigen, dass ich jetzt für ihn da war.
"Marco...es...es tut mir leid. Das wollte ich nicht. Ich wollte dich doch nicht so verletzten. Bitte, lass mich dir beweisen, dass ich es nicht so meinte. Du-", doch weiter kam ich nicht, denn Milan war wohl aufgewacht und forderte jetzt schreiend meine Aufmerksamkeit. Für einen kurzen Moment schwankte mein Blick hin und her gerissen zwischen Milan und Marco, den beiden Menschen, die ich in meinem Leben am meisten liebte, hin und her. Aber ich entschied mich für Milan. Schnell ging ich zu ihm und nahm ihn auf den Arm, um ihn zu beruhigen. Gerade rechtzeitig wendete ich mich wieder Marco zu, um den hasserfüllten Blick in seinen Augen zu sehen, welche ganz eindeutig auf Milan gerichtet waren. Auf mein Kind. Auf unser Kind. Und ich war entsetzt.
"Marco-", fing ich an, aber dieses mal unterbrach er mich: "Verschwinde Mario. Ich will dich und dieses verfluchte Kind nie wieder sehen. Ich bin nicht blöd, ich weiß, dass dieses Kind, dein Kind am Zerbrechen unserer Freundschaft und an deinem Wechsel schuld ist. Schaff es mir aus den Augen. Es ist an allem Schuld." Marco sprach mit so viel Verachtung über Milan, dass mir ganz anders wurde. Schützend presste ich mein Baby an mich und wich einen Schritt zurück. Schlimmer hätte er mich nicht treffe können. Ich hätte jeden Angriff gegen mich akzeptiert, aber dass er jetzt mein unschuldiges Kind, unser unschuldiges Kind, so angriff, könnte ich nicht zulassen.
"Du hast recht. Es wäre vielleicht wirklich besser, wenn wir uns nicht mehr sehen. Du bist das letzte, wenn du jetzt sogar schon so gegen ein kleines UNSCHULDIGES Baby schießt", giftete ich meinen ehemals besten Freund an und wandte mich mit Milan zum gehen um. Schnell schnappte ich mir noch den Maxi-Cosi und verließ das Zimmer. Ohne Verabschiedung, ohne irgendwas und auch von Marcos Seite blieb es stillt. Meine Schritte wurden immer schneller und schneller und dann rannte ich schon fast aus der Klinik zu meinem Auto. Dort sicherte ich Milan schnell und setzt mich dann hinters Steuer, wo ich die Tränen nicht mehr zurückhalten konnte. Milan, der scheinbar gemerkt hatte, dass ich gerade selber beschäftigt war, schieg zum Glück. Was hatte ich nur für ein wundervolles und perfektes Kind.POV Marco
Überfordert blickte ich Mario hinterher. War das hier gerade wirklich passiert? Hatte er sich gerade wirklich gegen mich entschieden? Hatte ich ihn wirklich aus meinem Leben geschmissen? Und an allem war nur dieses Kind dran schuld. Wie konnte er es auch wagen, den Jungen mitzubringen? Vor allem da er behauptete wegen mir hier zu sein und dann drehte sich doch alles um das Kind. Ich wurde immer wütender auf das Kind und auf Mario und merkte gar nicht, wie Marcel zu mir ins Zimmer trat. Erst als er mich begrüßte, riss er mich aus meinen Gedanken.
"Was gibts?", ließ ich meine schlechte Laune an ihm aus.
"Wow, sorry Kumple. Wollte nur mal nach dir sehen", verteidigte er sich sofort und hob abwehrend die Hände.
"Jaja, mir gings nie besser", pampte ich.
"Ich merke es. Was ist los?", hackte er nach.
"Mario war hier."
"Mario? DER Mario?", fragte Marcel verwundert nach.
"Ja, der Mario. Der, der einfach nach München abgehauen ist. Der, der unsere Freundschaft weggeschmissen hat und der, der sogar heute noch seinen dämlichen Sohn mitschleppen musste, der doch an allem Schuld ist. Es ist doch jedem klar, dass er nur wegen dem Kind nach München ist. Wegen dem und der Schlampe von Mutter", ließ ich all meinen Frust raus und als das raus war, kamen andere Gefühle. Die Schmerzen und die Enttäuschung, dass ich für ihn nicht die Nummer eins war. Dass ich das auch nie sein würde. Und das tat weh, denn Mario war nun mal die Nummer eins in meinem Herzen.
"Oh Marco", seufzte Marcel, der inzwischen neben meinem Bett saß. "Mario hat jetzt nun mal ein Kind, um dass er sich kümmern muss. Aber allein die Tatsache, dass er bei dir hier im Krankenhaus und nicht in München war, ist doch zeichen genug, dass du ihm nicht egal bist."
"Lass gut sein Marcel. Ich habe mit Mario abgeschlossen. Soll er doch mir seinem Kind glücklich werden. Ich brauche ihn nicht und will nichts mehr mit ihm oder dem Kleinen zu tun haben."
"Wenn du das mal nicht bereust", seufzte Marcel.
"Werde ich nicht. Keine Sorge", und damit war das Thema für mich beendet.

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Every Baby
FanfictionGötzeus. Jeder liebt diese beiden. Marco Reus und Mario Götze. Nur dann scheint es auf einmal keinen Ort zu geben, der Mario weit genug von Marco entfernt ist. Die Frage ist warum? Und was hat dieses süße Wesen namens Milan damit zu tun? Partner FF...