Kapitel 85

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POV Mario

"Aber ich werde ja eh nicht mit Marco reden", stellte ich fest.
"Tja, da irrst du dich, denn du mein lieber wirst dich jetzt fertig machen und mit mir mitkommen. Marco hat eine kleine Überraschung für dich", stellte Marcel mich vor eine scheinbar beschlossene Tatsachen nachdem er kurz auf sein Handy geschaut hatte und dieses nun wieder weg packte.
"Ganz sicher nicht", weigerte ich mich.
"Doch Mario, du wirst hingehen. Marco hat sich Mühe gegeben und du wirst ihm eine Chance geben", mischte sich jetzt auch André ein.
“Was soll das schon bringen?”, fragte ich genervt.
“Das ihr euch mal wieder in Ruhe näher kommen könnt”, belehrte mich Marcel.
“Warte mal, ihr schickt mich auf ein Date?! Mit Marco?!”, kam mir die Erkenntnis und beide nickten.
“Das kann nicht euer Ernst sein! Das könnt ihr nicht tun!”, regte ich mich weiter auf.
“Doch und du wirst hingehen. Marco hat sich sehr viel Mühe gegeben”, beendete André die Diskussion und ich hatte nicht wirklich eine andere Wahl. Die beiden verfrachteten mich ohne weitere Worte zuzulassen in Marcels Auto, der mich wenig später bei Marco ablud.
“Viel Spaß euch beiden”, wünschte er mir zum Abschied und schon war er weg und ich schritt nervös in Richtung der Tür und klingelte.
"Schön, dass du da bist", begrüßte mich Marco und half mir aus der Jacke, nachdem er mich hereingelassen hatte.
"Die Einladung konnte ich mir doch nicht entgehen lassen", log ich, um den Abend nicht gleich ganz zu verderben. Marco lächelte mich schüchtern an und hing meine Jacke dann auf.
“Wo ist Milan?”, fragte ich neugierig, weil von dem Kleinen keine Spur war.
“Bei Freunden. Ich wollte den Abend nur für uns”, erklärte mir Marco und ich beließ es dabei.
Sanfte Klavierklänge schwebten aus der Küche zu uns herüber.
"Ist das "Für Elise"?", fragte ich überrascht, als ich die Musik erkannte.
"Ja, du magst das Stück doch, oder?", fragte Marco etwas unsicher und immer noch merklich nervös.
"Ja, sehr sogar", beruhigte ich ihn.
"Gut, sehr gut. Das Essen ist eigentlich auch schon so weit. Kommst du mit in die Küche?", fragte er mich und ich stimmte begeistert zu. Essen war immer gut.

Als ich hinter ihm den Raum betrat, klappte mir die Kinnlade vor Überraschung runter.
Auf dem Tisch war ein roter Läufer mit einer weißen, brennenden Kerze darauf. Jeder von uns hatte ein Tischset, die wiederum wunderschön gedeckt waren und Marco holte gerade zwei Teller von der Anrichte, um sie uns hinzustellen. Es war einfach wunderschön und total romantisch.
"Ich wusste gar nicht, dass du so gut kochen kannst", murmelte ich überrascht, denn meistens hatte ich bei uns gekocht.
"Schmelle hat mir geholfen", gab Marco zu und ich musste schmunzeln.

"Die Jungs haben mir allgemein viel geholfen", fügte Marco hinzu und jetzt verging mir das Lächeln dann doch etwas. Ich wollte eigentlich nicht, dass unser Privatleben zum Mannschaftstratsch Nummer eins werden würde.
"Tut... Tut mir leid, wenn dir das nicht recht ist. Wird nicht nochmal vorkommen", fügte Marco schnell panisch an.
"Nein, ist schon gut. Ich meine es ist wunderschön und einfach perfekt. Da kann ich ihnen nicht böse sein", lächelte ich leicht und es stimmte.

Sie hatten es perfekt hin bekommen und ein kleines bisschen war ich auch stolz auf die Jungs und darauf, dass wir ihnen so wichtig waren.
"Dann würde ich sagen, guten Appetit", beendete Marco die Situation und wir begannen zu essen. Zunächst herrschte Schweigen.
"Wir brauchen einen Namen", durchbrach ich dann irgendwann die gefräßige Stille, die von wüsten, romantischen Klavierklängen begleitet war.
"Hm?", fragte Marco verwirrt.
"Für das Baby. Sie braucht einen Namen", erklärte ich ihm.
"Oh, achso, ja klar. Ich ähm... es ist nur...", stammelte Marco.
"Was? Sprich dich aus", forderte ich.
"Ich dachte nicht, dass du mich fragst. Ich meine bei Milan da-"
"Milan war was anderes. Jetzt weißt du, dass du Vater wirst und jetzt möchte ich, dass du auch mit entscheidest", unterbrach ich ihn etwas ungehalten.

Ich wurde nicht gerne auf meinen Fehler hingewiesen, dass ich Marco das mit meiner Schwangerschaft und Milan vorenthalten hatte.
"Das sollte eigentlich nicht so vorwurfsvoll klingen. Ich war nur nicht auf so eine Frage vorbereitet. Es tut mir leid Mario", reagierte Marco sofort und ich nickte. Ich glaubte ihm das auch.
"Vielleicht war es auch ein wenig früh. Wir haben ja noch Zeit, bis die Kleine kommt", lenkte ich schnell vom Thema ab, da ich den Abend genießen wollte. Jetzt nickte Marco und wir verfielen wieder in Schweigen. Als ich fertig war, wollte ich mein Geschirr in die Spülmaschine tun, aber Marco hielt mich auf.
"Lass nur. Ich mach das alles. Du sollst heute Abend genießen", meinte er und nur zu gerne ließ ich ihn gewähren.

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