Geistig abwesend saß Doug neben seinem Vater am Schreibtisch.
Seit er von Alin weg ist, fühlte er sich nicht mehr ganz. Nein, eher das der Großteil seiner Lebensenergie einfach herausgerissen wurde.
Sein innerer Wolf heulte und wimmerte und wollte genauso sehr wie Doug, zurück zu seinem Mate.
Er hätte niemals gehen sollen.
Er hätte scheißen sollen, auf das was sein Vater wollte und einfach für den Rest seines Lebens mit Alin in diesem wunderschönen Waldhaus bleiben sollen.
Nur sie zu zweit.
Ja, das wäre schön gewesen.
Aber nein, sein Pflichtgefühl ließ ihn ja nicht los.
Manchmal hasste er es wirklich, ein Alpha zu sein.
Sein verschwommener Blick wanderte kurz zu seinem Vater, dessen Erklärungen sich nur dumpf und Kilometer weit weg anhörten.
Dabei saß er genau neben Doug.
Doch Doug konnte nur an Alin denken. An die Sehnsucht zu seiner Luna und daran, wie verzweifelt Alin war, als Doug verschwunden ist.
Aber als Alins Mutter da vor ihnen stand, fing sein Hirn kurz wieder an zu arbeiten und er ist gegangen.
Es war ein Fehler.
Das er hier saß war die reinste Zeitverschwendung. Egal was sein Vater sagte, egal wie sehr Doug auch versuchte ihm zuzuhören. Alles wurde von der verzweifelten Sehnsucht nach Alin überdeckt.
„...oug..." plötzlich legte sich eine Hand auf seiner Schulter „...oug..." doch als der Junge zukünftige Alpha nicht reagierte, fing diese Hand, ihn kräftig an, durchzurütteln „Doug?" kam es langsam zu ihm durch. Mit seinem verschleiertem Blick warf er seinem Vater einen Blick zu „Du hörst mir ja gar nicht zu!"
Doch Doug zuckte nur mit den Schultern. Er hatte keine Kraft, sich mit seinem Vater auseinander zu setzen.
„Sohn, was ist denn los?" fragte der Alpha seinen Nachfolger besorgt.
„Es fehlt was..." gab Doug noch immer recht abwesend von sich „Als hätte man mir das Herz rausgerissen!"
„Wo ist dein Herz?" fragte der Alpha besorgt.
„Alin ist mein Herz..." nuschelte Doug, dessen Augen langsam glasig wurden und er versuchte, die ersten Tränen wegzublinzeln. „Seit wir miteinander geschlafen haben, fühlt sich diese Verbindung noch viel stärker an und ich habe das Gefühl, ohne Alin, kaum noch Luft zu bekommen."
„Okay..." mehr bekam der Alpha nicht heraus.
Die Verbindung zu seiner Frau, war von Anfang an sehr stark gewesen, auch haben Sie sich gleich bei der Markierung sexuell vereint und sind tagelang nicht mehr aus dem Zimmer gekommen. Vielleicht hätte er Doug und Alin die Zeit auch geben sollen.
Vielleicht hätten die beiden sich auch einfach einen besseren Zeitpunkt aussuchen sollen.
Vielleicht gleich nach der Markierung. Oder wenn der Alpha zurück aus seinem wohlverdienten Urlaub war.
Langsam plagte ihn der Gedanke, seinen Urlaub einfach abzusagen. Doug konnte in diesem Zustand unmöglich ein Rudel führen.
„Geh erstmal ins Bett!" meinte der Alpha, der bemerkte, wie Doug langsam wieder in seinen Gedanken abdriftete. „Telefonier mit Alin!" Dougs Blick wanderte kurz zur Uhr. Der Alpha folgte seinem Blick und meinte „Ich bin mir sicher, das Alin noch wach ist!"
„Okay..." nuschelte Doug und erhob sich von dem unbequemen Stuhl.
Langsam und erschöpft schlenderte er die Treppe hoch, zielte auf sein Zimmer und öffnete die Tür.
„Was?" kam verwundert. Träumte er etwa schon?
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Ich als kleiner Omega
WerewolfDoug, Sohn des Alphas und zukünftiger Alpha, erfährt an seinem 18. Geburtstag, wer seine Luna ist. Ich, Alin, kleiner männlicher Omega und Mobbingopfer des zukünftigen Alpha, hab eigentlich kein Interesse daran, zur Luna-Wahl zu gehen, leider komme...