Kein Mate

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„Fandest du auch, das Farins Vater mich komisch ansah?" ich saß mit Derren, Ben und Tom in einem Café. Dort warteten wir auf Doug und Toms Freund. Doch die Aussage, die Doug am Vortag wegen Farins Vater gemacht hatte, ließ mich einfach nicht los, somit fragte ich Ben, ob er das genauso sah.

„Er hat dich definitiv anders angesehen, als andere." überlegte er und nahm einen Schluck von seinem Milchshake.

„Selbst Farin hat dich nicht so angesehen!" überlegte nun Derren „Und der war ja hinter dir her!" obwohl wir mittlerweile alle wussten, dass das nur gespielt war. Farin war definitiv ein etwas anderer Alpha. Ich vermute ja sogar, das Farin der passive Part in einer Beziehung sein würde, dabei ist das gegen die Alpha Natur. Selbst weibliche Alpha sind die dominanten in der Beziehung.

Bei Dougs Eltern hat zwar seine Mutter das sagen, aber auch dort merkt man, das der Alpha der eigentliche Chef ist. Es ist ausgeglichen. Ich vermute, das die Luna dazu da ist, einen Alpha am Boden der Tatsachen zu halten. Seitdem Doug und ich uns unserer Gefühle einig sind, wirkt er viel ausgeglichener als früher. Auch unkontrolliert aggressiv war er nicht mehr.

Deswegen wunderte mich Farins Vater noch mehr. Normal war ein Alpha selten so machthungrig. Und das er nicht wirklich auf seine Luna achtete wunderte mich nur noch mehr. Vor allem, wenn man seinen Mate hat, interessiert man sich nicht für andere. Also nicht sexuell. Mich selbst interessierte ja wirklich nur Doug.

Es war alles sehr merkwürdig.

„Ich hab gehört, das die Luna nicht der Mate von Farins Vater ist!" erklärte Tom plötzlich. Tom verstand sich ja ganz gut mit Farin, was selten vor kam.

Tom versteht sich mit keinem gut.

„Geht sowas denn?" fragte Ben nun nach und ich sah, wie Derren eifersüchtig seinen Arm um seinen Mate legte.

„Man tuschelt in dem Rudel, das der Alpha seine Mate verstoßen hätte, beziehungsweise einfach selbst beschlossen hat, das der Omega sein Mate ist." meinte Tom schulterzuckend „Aber wie gesagt, alles nur Gerüchte!"

„Aber dann darf der Alpha doch nicht mehr Alpha sein, ich meine: wenn man seinen Mate verstößt, fällt man einen Rang..." meinte ich verwundert.

„Also ich hab gehört, das nur der Verstoßene einen Rang fällt!" erklärte Ben.

„Ja, seine eigentliche Mate soll dann auch zum Omega geworden sein, doch die hat der Alpha wohl aus dem Rudel verbannt." erzählte Tom weiter „Und man weiß ja, was mit Rudellosen Omegas passiert!"

Ja, sie sind nicht überlebensfähig!

Viel ist über Omega nicht bekannt, jedoch weiß jeder, das wir schwach und alleine hoffnungslos verloren sind.

„Das ist echt heftig!" meinte Derren. Als Mensch konnte er unsere Rudelnatur nicht ganz nachvollziehen, allerdings war auch ihm klar, das es so nicht sein sollte.

„Ja, die normalen Leute vom Rudel sind korrekt, nur der Alpha und seine engsten Gefährten könnten uns gefährlich werden." Munkelte Tom „Ich befürchte, das der nichts gutes im Sinn hat!" damit bestätigte er auch meine Vermutung. „Also passt bei dem Essen auf euch auf. Mein Vater wird zwar auch da sein, aber er ist noch nicht ganz fit." ja vor kurzem wurde Toms Vater lebensbedrohlich verletzt. Meine Mutter würde zudem ebenfalls anwesend sein.

„Hat Farin seinen Mate vielleicht auch abgewiesen?" fragte Ben nun und sah seinen ehemaligen besten Freund Tom an.

„Nein, er hat keinen, aber ich hab eine Vermutung warum." murmelte Tom „Wie lange brauchen Doug und Rick denn noch?" wechselte Tom geschickt das Thema.

„Doug hat mir eben geschrieben, das er auf dem Weg hier her ist." erklärte ich und kontrollierte erneut mein Handy. Heute wollten wir uns einen schönen Tag in der Innenstadt machen. Shoppen und so. Heute Abend würden Doug und ich dann noch schön essen gehen.

„Warum hast du eigentlich schon Schulaus?" fragte Derren und sah seinen Freund abwartend an.

Derren, Tom und ich hatten unseren Abschluss, somit mussten wir nicht mehr in die Schule, bis unsere Uni oder Ausbildung anfangen würde.

„Hab geschwänzt!" gab Ben ehrlich zu „Ist voll doof ohne dich in der Schule!"

„Und wie willst du das neue Jahr schaffen?" fragte Derren belustigt.

„Das entscheide ich spontan!" erklärte er uns weiter und trank des Rest seines Milchshakes aus.

„Da sind sie ja endlich!" hörte man Tom erleichtert, der im nächsten Moment aufstand und seinen Freund Rick zu einem Kuss in die Arme zog.

Ich hatte ja schon öfter davon gehört, das Werwölfe sich zu dem eigenen Geschlecht hingezogen fühlen, wenn das Rudel droht, zu groß zu werden, doch bei uns war es doch schon extrem. Ich kannte kaum einen männlichen Werwolf in unserem Alter, der nicht Schwul war.

„Hay Hase!" hörte ich Doug Brummen und im nächsten Moment legte er mir seine Lippen auf meine.

„Hay Dougie!" schmunzelte ich.

Grinsend setzte er sich neben mich und bestellte sich etwas zu trinken.

Ich als kleiner OmegaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt