Ein lautes Krachen holte mich aus meinem Schlaf und ich war vor Schreck gleich hell wach. Ein Blick aus dem Fenster reichte und ich wusste was los war.
Draußen ging die Welt unter!
Wir waren mitten in einem Gewitter gelandet. Erst erhellten Blitze den Nachthimmel und dann kam der Donner.
Mühsam kletterte ich aus dem Bett und schloss das Fenster, das auf kipp stand. Trotzdem war der Donner noch genauso laut. Ein Seufzten kam über meine Lippen. Wie soll ich bei dem Lärm wieder einschlafen können?
Ich wollte mich gerade zurück ins Bett legen, da hörte ich ein herzzerreißendes wimmern.
Das kam eindeutig vom Sofa!
Sagte Dougs Mum nicht, das er Angst vor Gewitter hat?
Somit ging ich zu dem ungemütlichen Sofa, wo sich aber nur ein zitternder Haufen Decke befand. Ich hob sie hoch, um drunter zu sehen und erblickte einen wimmernden und zitternden Wolf. Er hatte sich zusammengerollt und zuckte schrecklich, immer wenn es donnerte.
Süß, auch wenns irgendwie gemein ist.
"Doug?" Rief ich ihn leise, und bekam ein leises verzweifeltes Wimmern von ihm zu hören. "Es passiert doch nichts, es ist nur etwas laut!" Versuchte ich ihm mit zuzureden.
Doch er versteckte nur seinen Kopf unter seinen Vorderpfoten und schenkte mir ein grummeln, was so viel bedeutete, wie: Nur laut? Bist du verrückt, es wird mich umbringen! Da bin ich mehr ganz sicher!
"Komm schon Doug, wo ist mein starker Alpha?" Fragte ich, um ihn etwas aufzulockern.
Als dank bekam ich ein abfälliges Schnauben, zudem erhob er sich und drehte mir den Rücken zu. Doch dann donnerte es erneut und Doug jaulte wieder ängstlich auf, zudem versuchte er sich noch kleiner zusammenzurollen.
So konnte ich ihn unmöglich alleine lassen.
Also krabbelte ich zu ihm aufs Sofa und sofort hatte Doug seine Vorderpfoten und seinen Kopf auf meinen Schoß gelegt. So schnell war vergessen, das er eigentlich wegen mir eingeschnappt war.
Erneut seufzte ich. Womit hatte ich so einen Drama-Queen als Mate verdient?
Was solls? Erstmal muss ich dieses zitternde Elend auf meinem Schoß beruhigen. Somit streichelte ich ihm durch sein braunes Fell. Doug war in Wolfsform fast so groß wie ich in meiner menschlichen Gestallt.
Alpha eben.
Je lauter es draußen krachte um so näher rückte Doug zu mir. Ich befürchte, er will am liebsten komplett auf meinen Schoß, wäre er nur nicht so groß.
"Alles ist gut, Doug, ich bin ja bei dir!" Redete ich auf ihn ein "Ich beschütze dich!" Und es klappte, er wurde etwas ruhiger, zuckte trotzdem beim Donner zusammen. "Ich werde immer bei dir bleiben und dich vor dem Gewitter beschützen!" Versicherte ich ihm "Auch wenn du mich manchmal in den Wahnsinn treibst!"
Dougs Fell war flauschig weich und ich war öfters kurz davor, wieder einzuschlafen, doch es war unmöglich, da Doug bei jedem laut zusammenzuckte. Also streichelte ich ihn wieder und kuschelte mich an ihm.
So verbrachte ich die halbe Nacht mit ihm und als das Gewitter sich langsam auflöste, verwandelte auch Doug sich zurück.
Käsebleich sah er mich an und versuchte irgendetwas raus zu bekommen. Am Ende war es ein Gekrächzes Danke.
Doch was wirklich süß war, das er sich noch immer an dem Pulli krallte, den ich anhatte.
Einmal zum einpacken und mitnehmen bitte.
"M...mein Wolf hat Angst davor..." stotterte Doug um sich zu rechtfertigen.
"Würde ich auch sagen!" Schmunzelte ich und kuschelte mich an ihm dran.
"Nein, ich nicht, aber mein Wolf dreht bei Gewitter durch." Nuschelte er peinlich berührt.
"Lass uns noch etwas schlafen!" Schlug ich vor und kuschelte mich mit ihm zusammen aufs Sofa.
Am Morgen wachte ich mit einem steifen Nacken auf und blickte gleich in die schönen Augen von Doug "Hast du mich etwa beim schlafen beobachtet?" Fragte ich müde.
"Bin auch gerade erst wach!" Ich hörte, das er mich anlog, sagte aber nichts mehr dazu.
"Das Sofa ist ungemütlich!" Meinte ich stattdessen. "Wie hälst du das hier drauf aus?"
"Gar nicht." Gab Doug mit einem leidenden lachen zu.
"Warum kommst du denn nicht zu mir ins Bett?" Fragte ich deshalb.
"Weil du nichts gesagt hast und ich dich nicht bedrängen will." Erklärte Doug mir.
"Wie kann man nur so süß und so dumm sein?" Fragte ich ihn und grinste dabei breit.
"Ich bin nicht süß!" Brummte Doug. Anscheinend war er noch ein bisschen müde.
Wir kuschelten noch ein bisschen, doch dann quälten wir uns doch aus dem Bett. Nachdem wir uns gewaschen und angezogen haben, gingen wir runter in die Küche. Dort waren Dougs Mutter und Tale noch beim Frühstück.
"Morgen." Begrüßten wir uns.
"Und gut geschlafen, Brüderchen?" Ärgerte Tale Doug und wuschelte ihm durch die noch nassen Haare.
"Wunderbar!" Brummte Doug.
"Ich hab ihn beruhigt." Petze ich und konnte mir ein schmunzeln nicht verkneifen.
"Oh, echt?" Überrascht sah Dougs Mum mich an "Sonst lässt er sich von keinem anfassen, sondern verkriecht sich da, wo ihn keiner sieht."
"Das macht seine Alpha-Ehre!" Ergänzte Tale ihre Mutter.
"Alin ist mein Mate!" Brummte Doug sichtlich genervt. Dieses Thema muss ihm wohl wirklich unangenehm sein "Mein Wolf vertraut ihm Bedingungslos!"
Stimmt, meiner ihm auch. Wenn ich nur auf diesen hören würde, wäre alles viel einfacher, aber meine menschliche Seite war nur am denken...
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Ich als kleiner Omega
Manusia SerigalaDoug, Sohn des Alphas und zukünftiger Alpha, erfährt an seinem 18. Geburtstag, wer seine Luna ist. Ich, Alin, kleiner männlicher Omega und Mobbingopfer des zukünftigen Alpha, hab eigentlich kein Interesse daran, zur Luna-Wahl zu gehen, leider komme...