Stadtbummel

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„Was meinst du, wollen wir alleine weiterziehen?" stupste Doug mich an. Noch immer saßen wir mit Ben, Derren, Tom und Rick im Café und quatschten über Gott und die Welt.

„Okay." nickte ich ihm zu.

„Gut!" lächelte Doug mich an und schenkte mir ein kleines Lächeln, danach einen kleinen Kuss und im nächsten Moment rief er die Servicekraft zu uns.

„Wollt ihr los?" fragte Derren nun überrascht und ich bemerkte seinen kurzen, besorgten Blick, der zu Tom huschte. Obwohl Tom in Kombi mit Rick wirklich zu ertragen war. Ich persönlich fand den Lockenkopf Rick ganz Sympathisch.

Zudem fand ich es auch etwas unterhaltsam, wie Derren und Tom sich hin und wieder spitze Kommentare zuwarfen. Zumal Tom erzählt hatte, das er hier im Ort bleiben würde und auf die Berufsschule im nächsten Ort gehen würde.

Und ich kannte meinen besten Freund Derren. Den regt das tierisch auf, das er so weit weg wohnen muss, während Tom in nächster Nähe Bens lebt und die beiden sich mittlerweile wieder gut verstanden.

Das wirklich keiner mehr was von dem anderen will, da auch beide ihren Mate haben, ging noch nicht so recht in seinen Kopf rein.

Ben war aber kein Stück besser, er hatte herausgefunden das es an Derrens Uni eine Cheerleader Mannschaft gab und verflucht diese „Billigen" Mädchen nun schon.

„Zusammen!" riss mich Dougs Stimme aus meinen Gedanken und ich sah, wie er die Bedienung bezahlte. Nachdem diese wieder weg war, lächelte er mich wieder an und meinte: „Auf gehts! Das Date beginnt!"

Ja, uns ist aufgefallen, das wir durch den ganzen Stress der letzten Monate, komplett verpeilt hatten, nur mal ansatzweise so etwas wie Dates zu haben.

„Ja!" strahlte ich ihn an, zog meine Jacke an und verabschiedete mich von den anderen. Danach hatten wir das Café schnell verlassen und liefen Händchen haltend durch die Innenstadt.

„Ich bin glücklich!" meinte ich irgendwann aus dem nichts heraus und kuschelte mich an Doug heran.

„Ja ich auch!" gab er ehrlich zurück und legte einen Arm um mich, danach zog er mich in einen kleinen Deko Laden. Begeistert sah ich mir alles ganz genau an. Ich liebte Deko, ich liebte es, Räume mit kleinen Hinguckern noch etwas zu verschönern.

Doug brachte meine Begeisterung nur zum schmunzeln. Im nächsten Moment schlang er aber seine Arme von hinten um mich und kuschelte sich an meinen Rücken.

„Für mich sind das alles nur Staubfänger!" brummte er gegen meinen Hals und hinterließ danach einen kleinen Kuss dort.

„Das sagt einer, der eine Fußmatte vor seiner Schlafzimmertür als stylisch empfindet!" zog ich ihn etwas auf und stellte dabei die Vase zurück, die ich mir bis eben angesehen hatte.

„Es kommen so viele Leute mit schmutzigen Schuhen zu mir!" maulte er leicht beleidigt herum.

„Nur ich betrete noch dein Schlafzimmer!" ich drehte mich in seinen Armen um und sah ihn böse an „Oder?"

„Könntest ruhig mal deine Schuhe vorher ausziehen!" brummte er, konnte sein schmunzeln aber nur mit Mühe unterdrücken.

„Du trampelst immer mit Schuhen hoch, weil du jedes Mal aufs neue dein Handy vergisst!" rollte ich mit meinen Augen, grinste ihn danach aber an und gab ihm einen Kuss auf seine schmollenden Lippen. Danach drehte ich mich zurück zur Deko und zeigte auf eine schöne Vase „Wäre die etwas für deine Mutter zum Geburtstag?"

„Ich hab keine Ahnung ob die auf sowas steht!" brummte er etwas überfordert und sah sie sich genau an.

„Glaub mir, deine Mutter liebt Deko!" ich weiß zwar nicht, wo Doug zu Hause so hinschaut, aber seine Mutter hatte in jeder Ecke Porzelanfiguren stehen, oder schöne Gefäß, oder allgemein Deko.

Und genau dann sah ich das perfekte Geschenk. Eine schöne Figur einer filigranen Elfe, die eine tanzende Position war.

„So ein Kitsch?" fragte Doug mich entgeistert.

„Deine Mutter hat das gesamte Wohnzimmer mit solchen Figuren vollstehen!" meinte ich etwas geschockt.

„Kann sein, ich seh mir ihren Deko Kram nicht so genau an!" brummte er. Ja, Dougs Deko bestand aus dicken und komplizierten Büchern. Seine Regale waren voll damit. Und wenn es keine Bücher waren, waren es DVDs. Doug hatte echt keinen Sinn für Deko, aber dafür hatte er ja nun mich.

„Vertrau mir, das ist das perfekte Geschenk für deine Mutter." versicherte ich ihm „Die wird sie dir nicht nachwerfen." ja, Doug hatte mir erzählt, das er ihr letztes Jahr Pfannen geschenkt hatte, kein Wunder das seine Mutter die nach ihm geworfen hatte. Zumal er dabei den Spruch gebracht hatte: Vielleicht kann man dein Essen daraus genießen!

Ja, die Pfannen wurden bist heute nicht genutzt und manchmal bemerkte ich, wie die Luna Dougs Essen extra salzte.

Ja, sie war nachtragend!

„Ich vertrau dir, vielleicht hasst meine Mutter mich dann weniger!" brummte er, schnappte sich die Figur und bezahlte sie.

Nachdem der Verkäufer diese sicher verpackt hatte, verließen wir den Laden auch schon wieder und schlenderten weiter durch die Straßen und machten eher einen Showfenster Bummel.

„Schau, da ist dein Laden!" kicherte ich und zeigte auf ein Douglas Geschäft. Das Kosmetikgeschäft ließ Doug immer nur die Augen verdrehen.

Zum nächsten Geburtstag werde ich Doug eine Dose aus dem Laden besorgen, wo fett sein Name, beziehungsweise der Ladenname draufsteht.

„Das wird komplett anders ausgesprochen!" schnaubte Doug und zeigte auf den großen Blau/Grünen Douglas Schriftzug. „Klingt nicht mal ansatzweise so schön wie mein Name!"

„Findest du das Douglas?" kicherte ich und im nächsten Moment rächte Doug sich und wuschelte durch meine Haare. Lachend versuchte ich ihm auszuweichen.

„Du bist ganz schön frech!" meinte Doug als er aufhörte mir durch die Haare zu gehen.

„Na, ich muss dich doch auf Trab halten, sonst wird's irgendwann langweilig!" grinste ich meinen Mate an und kuschelte mich anschließend wieder an ihn ran „Gehen wir nun etwas essen, ich hab Hunger!"

„Ja, wir haben das Lokal gleich erreicht!" erklärte er mir und lief dann weiter.

Ja, ich war wirklich glücklich!

Ich als kleiner OmegaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt