Kapitel 2 ✅

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Louis POV

Ich war gerade auf der Arbeit und hielt meine erste Pause ab. Diese ging genau eine viertel Stunde und die verbrachte ich bei meinem besten Freund an einem Tisch in unserem Café.

Nach dem Vorfall von gestern mit Jasper, hatte ich natürlich auch mitbekommen, dass ich überall mit ihm in den Nachrichten war und jeder darüber sprach.

Nun gut, war auch nicht die beste Schlagzeile für ein Idol vieler Jugendlicher. Jedoch bekam ich dadurch auch unnötige Aufmerksamkeit und das ging mir persönlich sehr auf die Nerven.

Ich musste doch auch erstmal selbst damit klarkommen. Immerhin war ich auch ein großer Fan von Jasper...nun gut, gewesen traf es wohl eher.

Es hatte mich schon ziemlich verletzt.

Jasper erzählte seinen Fans von Gerechtigkeit und Loyalität, war ein Zeichen der Hoffnung für viele, selbst für mich. Seine Musik hatte mich von Anfang an berührt und mich durch die schwersten Zeiten geführt. Ich war ein Fan von ihm, schon bevor ihn alle kannten. Seit seinen ersten Videos war ich ein Anhänger seinerseits.

Ich war sehr enttäuscht von ihm.

„Alter ist das heftig, überall sind ja wirklich nur noch Schlagzeilen von dir und dem Penner", bemerkte mein bester Freund, dem ich mein Handy in die Hand gedrückt hatte, damit er sehen konnte auf was für Schlagzeilen ich mich alles befand, im Internet.

Schließlich hatte er, wie wohl auch jeder andere, die Nachrichten gehört und schien auch etwas erschrocken.

„Ja oder? Ich weiß gar nicht wie ich darüber denken soll. Ich will doch gar nicht irgendwo zusehen sein? Ich kann doch so nicht mehr in die Schule?", dachte ich laut über die Folgen nach mit meinem besten Freund Jax.

„Quatsch. Das war ein unglücklicher Zusammenstoß", meinte Jax und winkte ab. „Unglücklicher Zusammenstoß? Jax, das ist voll peinlich gewesen. Er hat mich 'Schwuchtel' genannt und die ganze Welt hat es gehört", stellte ich klar und schüttelte den Kopf. Was ein Mist.

„Du bist doch auch eine", Jax grinste mich provozierend an, während ich keine Miene verzog. Mir war jetzt nicht unbedingt nach lachen zu Mute, auch wenn er mich aufheitern wollte.

„Ach komm schon Lou. Es wird alles gut, das kannst du mir glauben", Jax lächelte und zwinkerte mir aufmunternd zu.

Jax war das komplette Gegenteil von mir.

Viel männlicher, muskulös, immer gut drauf und beliebt bei anderen, immer für Spaß zu haben und ein richtiger Mädchen Aufreißer.

Ich hasste solche Typen, die mit den Gefühlen anderer spielten, doch ich kannte Jax schon mein Leben lang und er stand immer hinter mir, weshalb ich ihn zu nichts verurteilen wollte. Wenn mich jemand dumm anmachte, dann war Jax an meiner Seite und regelte das. Dafür war ich ihm dankbar. Und war er gerade mal nicht da, dann regelte er das danach und beschützte mich. In der Schule hatten wir zwar unterschiedliche Freundesgruppen, doch die standen nie zwischen uns.

Ich war eher mit ,Normalos' befreundet. Halt die, mit denen jeder klarkam. Und das war für mich völlig in Ordnung.

Vielleicht war ich nicht sonderlich hässlich, fand ich, aber dennoch verdammt schüchtern und etwas arm, während Jax wirklich gut aussah und seine Eltern Kohle hatten.

Alles nur wegen meines Vaters...

Gerade heutzutage war es schwer sich in London zu finanzieren. Ich tat so gut wie alles, um meiner Mutter unter die Arme zu greifen, doch das war einfach nicht so leicht wie man es sich vorstellte.

Dafür verdiente ich hier im Café ausreichend.

„Wer ist eigentlich der Typ dahinten?", fragte Jax plötzlich und zeigte unauffällig in eine Richtung. Ich folgte dem Finger und blieb bei einem Jungen mit schneeweißen Haaren stehen, der grade einen Tisch bediente und auch die Rosa Schürze trug.

Rosa Schürze || boyxboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt