Kapitel 97✅

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Jasper POV
Geschockt sah ich in Charlies Augen, die mich immer noch leicht flehend musterten. Sein Körper immer noch über mir gestemmt.

„Äh", brachte ich nur heraus und konnte meinen Blick nicht von ihm abwenden.

Schließlich lachte er.

Verwirrt beobachtete ich das Ganze und Charlie entfernte sich wenige Sekunden später von mir.

„Oh Jasper, Liebe muss kompliziert sein", flüsterte er dann plötzlich und legte sich seitlich hin. Sein Gesicht stützte er seitlich auf seinen Handrücken und dabei lächelte er mich, so brav, wie ich es noch nie vorher an ihm gesehen hatte, an.

„W-wie kommst du jetzt darauf?", ich war immer noch überfordert und verstand nicht.

Wollte der mich jetzt küssen, oder nicht?

Ich konnte es verstehen, wenn ja, denn zugegeben....ich war schon verdammt anziehend, aber natürlich wäre ich erleichtert, wenn es nicht so wäre. Noch mehr Stress würde ich nicht aushalten.

„Du und Louis macht es euch so schwer. Er liebt dich und du stehst auf ihn. Jetzt auf einmal kommt er auf die Idee, dass ihr euch ausleben sollt. Das ist verrückt und so wie du gezögert hast, willst du das doch gar nicht", meinte er und ich hatte ehrlich gesagt keinen Bock auf so eine emotionale Rede von ihm. Nicht nach heute und allgemein auch nicht.

„Vielleicht wollte ich dich auch einfach nicht küssen, weil du null attraktiv bist", entfuhr es mir dann.

Charlies Lächeln verschwand und seine Fassade bröckelte kurz, bevor er sich aufrichtete.

„Weißt du, es ist nett, dass du mich hier schlafen lässt, aber vielleicht sollte ich jetzt doch besser gehen", murmelte er und schien betroffener von meiner Aussage, als ich gedacht hätte.

Was mich stark wunderte.

„Nein Charlie, bitte", ich verdrehte die Augen und richtete mich auch auf.

„Halt die Klappe, Jasper. Warum greifst du mich so an, wenn ich dir nur helfen wollte?!", zischte er. „Weil heute einfach nicht mein Tag ist, Charlie ich meinte das nicht so", versuchte ich es.

„Doch das meintest du so. Wie kann ich auch nur für irgendjemand attraktiv sein, so als Straßenpenner", fuhr er mich weiterhin an und meine Augen wurden groß, denn ich wusste nicht, was gerade in ihm vorging.

„Was? Nein- so meinte ich das echt nicht!", klärte ich nochmal auf, doch das hörte Charlie so gut wie gar nicht. Er war nämlich schon drauf und dran aufzustehen.

„Doch, jedes Mal das Gleiche. Ich bin ekelhaft, habs verstanden", knurrte er und stand schließlich auf, um geradewegs zur Tür, zu marschieren.

Schnell stand ich auf und hielt ihm am Handgelenk fest.

„Charlie ernsthaft, was ist los? Warum redest du so einen Mist?", wollte ich dann wissen und immer noch mehr als angepisst, starrte er mich an.

„Ich rede kein Mist. Es stimmt und ich hab kein Bock das immer zu hören. Bevor ich mir das antue, haue ich hier auch einfach ab", murrte er und nun realisierte ich etwas.

„Immer? Auch? Sag mal, kann das sein, dass Arthur dir irgendwas an den Kopf geworfen hat und du deswegen so drauf bist?", stellte ich meine Behauptung auf und an den folgenden Blicken von Charlie, erkannte ich, dass ich, wie immer, recht hatte.

„Er ist ein Arschloch, Jasper. Ich halte es da nicht aus, wir sind keine Freunde und das werden wir wahrscheinlich auch nie. Natürlich danke ich ihm und dir, für eure Unterstützung, aber dabei wird es auch bleiben", erzählte er und ich wusste, worauf dies hinauslaufen würde, deshalb schüttelte ich den Kopf.

Rosa Schürze || boyxboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt