Kapitel 96 ✅

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Jasper POV

Ich hatte den letzten Tag ziemlich lange nachgedacht, was ich tun konnte, damit Louis mit mir zur Preisverleihung kam.

Es war wichtig für mich, dass er mitkam. Die Leute sollten sehen, was aus uns geworden war und wie gut wir uns verstanden. Einfach, damit ich ihnen allen eins reinwürgen konnte.

Anfangs hatte ich gesagt, dass es mir egal war, was sie von mir hielten. Und das stimmte zwar noch zum Teil, dennoch wollte ich ihre Münder aufklappen sehen und war gespannt, wie sie dann reagierten.

Und von diesem Ehrgeiz angespornt, stand ich nun vor Louis' Haus und betätigte die Klingel. Wohl in dem Wissen, dass dieser gerade arbeiten war.

Eigentlich, wollte ich nämlich nur seine Mutter sprechen.

Ich hatte mir sogar ein weißes Hemd, mit Kragen angezogen, obwohl ich danach noch zum Training mit Charlie musste.

Kurz zuckte ich zusammen, als die Tür aufging, denn ich musste sagen, ein wenig nervös war ich schon. Immerhin, musste ich mich einmal benehmen. Das fiel mir tatsächlich echt schwer.

„Jasper?", seine Mutter öffnetet mir die Tür und sofort setzte ich mein Lächeln auf, welches ich mir nicht mal selber abkaufen konnte. Doch solange dies niemanden auffiel, war mir das auch egal.

„Guten Abend Mrs. Smith, ich hoffe, ich störe nicht?", sagte ich also und die Frau sah mich immer noch irritiert an. „Nein, natürlich nicht. Aber Louis ist noch arbeiten", gab sie mir wie erwartet Bescheid und ich nickte. „Das weiß ich. Ich wollte sowieso zu Ihnen", klärte ich auf und noch immer etwas verwirrt, trat sie einen Schritt zur Seite. „Na gut, dann komm rein", bat sie und ich folgte ihr.

Drinnen angekommen, zog ich meine Schuhe und Jacke aus, folgte ihr dann in die Küche.

„Möchtest du was trinken?", fragte sie und dankend lehnte ich ab, weshalb wir schnell Platz an dem kleinen Küchentisch nahmen, so dass wir uns gegenüber saßen.

„Was gibt es denn? Geht es um Louis?", fragte sie nach und als ich sie so ansah, dann wurde ich immer nervöser. Immerhin, kannte ich sie auch noch nicht so gut und außerdem, hatte sie ihren Sohn, in der letzten Zeit, von mir ferngehalten. Ganz ehrlich...wer würde sich da bitte wohlfühlen?

Vor allem, das, was ich vorhatte, machte die Sache nicht einfacher. Denn ich wollte ihr genau das verraten, was ich noch niemanden verraten hatte. Etwas ganz privates halt.

„Nicht ganz. Es hängt schon damit zusammen, aber es geht tatsächlich um mich", versuchte ich also zu erklären, doch Louis' Mum schien es noch nicht zu verstehen.

Ich räusperte mich nervös und hätte niemals gedacht, dass ich mich so fühlen würde.

„Wissen Sie, ich weiß, dass Louis sich verändert hat und ich kann verstehen, dass Sie sich Sorgen machen. Und ich kann auch tatsächlich nicht sagen, dass es nicht an mir liegt, denn das tut es. Aber nicht nur Louis hat sich geändert, denn mit ihm sein ganzes Leben. Und ich bin heute hier, weil ich jemanden zum Reden brauche und vor allem hoffe, dass mir selber daraus klar wird, warum Louis mir wichtig ist. Denn noch, kann ich es nicht sagen. Das heißt, dass ich entweder das Haus als perfekter Schwiegersohn verlasse, oder Sie Louis hiernach erst recht den Kontakt zu mir verbieten", spekulierte ich und rieb meine Hände.

„Ok, ich höre dir zu. Sprich", sie nickte und ich tat es dann auch, als Bestätigung für mich, dass ich jetzt anfangen konnte.

„Zunächst mal, und um nicht alles ewig lang in die Länge zuziehen, möchte ich direkt loslegen und so starten, dass keine Lügen zwischen Ihnen und mir stehen", teilte ich ihr mit und warf ihr einen unsicheren Blick zu.

Rosa Schürze || boyxboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt