Rosa Schürze || boyxboy

Kapitel 4 ✅

Louis POV
Ich saß gerade Dienstagmorgen müde im Unterricht und hörte nur mit einem Ohr zu.

Ich war total durch und fertig mit der Welt, so dass ich es kaum noch durchhielt.

Schon 10-mal hatte ich heute und gestern mitbekommen, wie Leute über mich aufgrund des Vorfalls mit Jasper geredet hatten und auch wenn mir klar war, dass das so kommen würde, nervte mich das. Ich meine, ging die anderen doch nichts an, oder? Ich hatte genug selbst damit zu tun.

Mich hatten auch schon welche aus der Klasse gefragt, was vorgefallen war, doch ich hatte nur mit: "Hast du doch gesehen", geantwortet.

Nun saß ich auf meinen Platz, während der neben mir frei war.

Keine Ahnung wo sich Jax gerade befand, doch er sollte lieber nicht die Schule schwänzen. Er war auch gar nicht krank, erst gestern war er noch abends mit mir unterwegs und ich hatte ihm gezeigt was Jasper mit mir schrieb und dass heute ja dieses blöde Meeting sein sollte.

Jax war so sauer auf Jasper und hatte das Schreiben übernommen. Ich glaubte, er war mehr sauer darüber als ich. Aber das war ok, ich wusste ja bereits schon, dass Jasper mich hasste.

Allerdings war ich ziemlich verschreckt durch seine Drohungen. Ich könnte ihm mittlerweile alles zutrauen und hatte auch ein wenig Respekt vor ihm.

Ich wusste nicht, für was er mich hielt, nur weil ich rosa anhatte. Dass er das so schlimm fand, ich meine, ich hätte ihn nie so diskriminierend eingeschätzt. Schon dass er seinen eigenen Kopf hatte, aber so hinterhältig? Nein, für das hätte ich ihn nie gehalten.

„Entschuldigung, wir haben keinen Parkplatz gefunden", die Tür ging auf und Jax kam mit zwei anderen Kumpels aus unserer Klasse rein.

„Schon gut. Setzen Sie sich", sagte unser Lehrer Mr. McKellen und Jax nickte daraufhin. Er kam stumm auf mich zu und ich rutschte etwas zur Seite. Jax lächelte mich kurz an, bevor er seine Sachen auspackte und ich weiter den Unterricht verfolgte.

Erst nach der Stunde stand Jax mit mir auf und zusammen liefen wir in die Pause. Jax erzählte mir von irgendwas, doch ich nickte nur ab und zu und hörte so gut wie gar nicht zu. Ich war immer noch in Gedanken bei dem Meeting heute und so nervös, dass ich mir richtig Sorgen machte.

„Lou, hörst du mir überhaupt zu?", rief mein bester Freund empört und nachdem ich mich gesammelt hatte, sah ich ihn fragend an.

„Mensch Louis. Du bist doch nicht schon wieder in Gedanken bei diesem Idioten, oder?", hinterfragte Jax genervt und beschämt sah ich weg. „Tut mir leid. Ich bin nur so aufgeregt auf heute und weiß nicht wie ich mich verhalten soll", meinte ich und Jax verschränkte locker die Arme.

„Na wie wohl. Tu nicht, was der will, bleib du selbst und lass dich gar nicht auf ihn ein. Der kann gucken, wo er bleibt", sagte Jax nur. „Das geht doch gar nicht so einfach. Außerdem, ich habe Angst, dass er mir was tut", hauchte ich und Jax schüttelte den Kopf. „Wenn er das macht verprügel ich diesen Jungen, das kannst du mir glauben. Lass dich nicht unterkriegen Louis und an deiner Stelle würde ich heute extra in Rosa auf dieses Meeting gehen", er zuckte mit den Schultern und geschockt sah ich ihn an. „Spinnst du? Wenn ich das mache dann bin ich Tod", ich schüttelte den Kopf. „Nein", Jax legte mir seine Hände auf die Schulter. „Dann sieht er erst recht wie hübsch du in rosa Sachen aussiehst und hey, selbst ich sag das", meinte mein bester Freund und ich schmunzelte.

„Wer hat gesagt, dass ich mich für ihn hübsch machen will?", hinterfragte ich und lächelte weiter über das Kompliment von ihm. „Louis seit ich dich kenne, stehst du auf Jasper. Auf seine Musik, auf sein Aussehen und auch wenn ich es nicht verstehen kann, bist du einer seiner größten Fans. Er ist dein Crush und nur weil sich seine Art als anders rausgestellt hat, als du dachtest, heißt, dass nicht, dass du ihn einfach so zur Seite schieben kannst", erklärte er mir und ich dachte nach.