Kapitel 36 ✅

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Louis POV

Ich war so erleichtert, als wir das Café heute früher schlossen, schaute aber dennoch hoffnungslos auf die Straßen, wo der Wind den Schnee aufwirbeln ließ. Der Schnee blieb nicht liegen, dafür war er einfach zu nass, aber das machte es nicht besser.

Jasper, Belle und ich machten uns auf den Weg nachhause. Ich wusste, dass Belle noch einen Termin hatte und sich deswegen beeilen wollte, denn dieser Wind ließ keinen gut aussehen.

„Wirst du abgeholt?", fragte mich Belle und ich schüttelte direkt den Kopf. „Ne, ich geh zu Fuß. Ich denke die Underground, zumindest hier, kann ich vergessen", kritisierte ich und Belle nickte. „Komm gut nachhause", wünschte er mir und ich nickte einfach.

Ohne etwas zu Jasper zu sagen, machte ich mich auf den Weg. Ich drückte meine Arme enger an mich und formte meine Augen zu Schlitzen, damit diese nicht zu viel Wind abbekamen.

Besonders toll war es, wenn ich an der Hauptstraße entlang musste und nicht durch die Gassen, die mir doch ein wenig Schutz gaben. Echt scheiß Wetter.

Ich zuckte zusammen, als ein Auto neben mir hielt und hupte. Mit zusammengezogenen Augenbrauen musterte ich das Auto. Ich erkannte den schwarzen BMW und wusste, dass es sich um Jasper handelte.

Mein Herz fing augenblicklich an zu rasen und ich schluckte. Was machte er nur hier?

Verwirrt blieb ich stehen, als das Fenster auf meiner Seite runterfuhr und mit großen Augen, sah ich zu Jasper, der mich musterte.

„Und schon nass?", fragte er dann tatsächlich und genervt wollte ich weitergehen. „Louis", meinte er und ich blieb stehen, verdrehte aber die Augen. Immer noch sagte ich einfach gar nichts und Jasper schien einen kurzen Moment zu überlegen.

„Steig ein. Ich setz dich ab", bat er mir an und ich verschränkte die Arme. „Nein danke. Ich finde es nicht mal gut, dass du Auto fährst bei so einem Wetter", erklärte ich ihm und nun verdrehte Jasper die Augen. „Warum kannst du es nicht einfach belassen und ohne irgendein Kommentar einsteigen?", Jasper wirkte echt genervt.

So grummelte ich etwas, stieg dann aber wirklich ein und schnallte mich etwas beleidigt an. Ohne Zeit verlieren zu wollen, fuhr er direkt los.

Ich sagte gar nichts. Er auch nicht. Aber ich konnte sehen, wie er sich konzentrieren musste und in mir kam ein ungutes Gefühl auf. Es war schon spät und ehrlich gesagt wollte ich ungern, dass er alleine zurückfuhr bei diesem Wetter. Der Schneesturm schien schon fast da zu sein und um mich abzusetzen, fuhr Jasper auch in eine komplett andere Richtung. Deswegen fragte ich mich, wieso er mich überhaupt eingeholt hatte?

Doch ich wollte nicht fragen. Wir hatten Streit. Wären unsere Rollen getauscht, hätte ich ihn laufen lassen.

Schluckend sah ich auf meine Finger, mit denen ich nervös spielte.

Nein, hätte ich nicht. Ich hätte ihn nicht laufen lassen können.

Aber Jasper mich anscheinend auch nicht. War das nicht ein gutes Zeichen?

Ebenso wenig, konnte ich ihn allein zurückfahren lassen. Deshalb sah ich ihn an, als er nach ein paar Minuten vor meinem Haus hielte.

„Danke", hauchte ich und griff nach dem Türgriff. Ich biss auf meine Lippe und ärgerte mich, dass ich mich nicht traute, ihn zu fragen. Es war so ärgerlich, aber ich kämpfte gerade mit mir selbst.

Jasper war still und vor Aufregung klopfte mein Herz wie wild.

Seufzend ließ ich vom Türgriff ab und sah zu ihm.

„Jasper, ich kann dich nicht allein zurückfahren lassen", offenbarte ich ihm und verwundert drehte der Angesprochene den Kopf zu mir. „Es ist zu gefährlich. Die Straßen sind so glatt, man sieht kaum was und es ist dunkel", zählte ich auf.

Rosa Schürze || boyxboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt