(1) Deswegen zog es mich heute raus aufn Dienstag

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Dienstag, 23.04
Pov Mark
Gelangweilt lag ich auf meinem Sofa und schaute Netflix. Im Grunde genommen tat ich bereits seit Wochen schon nichts anderes mehr. Ab und zu ging ich noch ins Studio, aber viel mehr passierte zurzeit wirklich nicht.
Die Folge der aktuellen Serie langweilte mich, aber ich konnte mich irgendwie auch nicht dazu aufraffen, aufzustehen und etwas anderes zu machen. Aber das kannte ich mittlerweile bereits alles, die Motivationslosigkeit selbst bei alltäglichen Dingen.
Nachdem ich es die letzten Wochen erfolgreich verdrängt hatte, musste ich mittlerweile immer wieder an Miriam denken, meine Ex.
Wir hatten uns vor drei Monaten getrennt und es ist zum Verzweifeln. Egal, was ich tat, alles erinnerte mich an sie und an unsere schönen gemeinsamen Zeiten. In der Anfangszeit hatte ich mir eingeredet, dass das mit uns einfach zu viele negative Seiten hatte, doch eigentlich stimmte das gar nicht.
Aber wir waren nun mal nicht mehr zusammen und wenn ich ehrlich zu mir selbst war, vermisste ich auch nicht sie direkt, sondern eher das Gefühl, jemanden zu haben, der da war, wenn ich nach Hause kam. Wir hatten allerdings beide eingesehen und entschieden, dass das mit uns nicht mehr so gewesen ist, wie es einmal war. Ich weiß überhaupt nicht, ob so etwas möglich war, aber man könnte fast sagen, wir haben uns ausgeliebt.
Immerhin waren wir im Guten auseinander gegangen.
Ich möchte gar nicht wissen, was passiert wäre, wenn wir kein normales Gespräch hätten führen können und wie es mir dann heute ergehen würde.
Den Kontakt mieden wir aktuell aber trotzdem, da wir es beide für richtig hielten, wenn wir erstmal auf Abstand gingen, um uns neu zu orientieren. Und, ob wir jemals wieder Kontakt zueinander haben würden, stand sowieso in den Sternen.
Ich meine, wir hatten auch schöne Zeiten zusammen, nur waren diese Erlebnisse lange her und vergleichbare wurden in der letzten Zeit unserer Beziehung immer seltener...

Plötzlich wurde ich unsanft durch das schrille Klingeln meiner Wohnungstür aus meinen Gedanken gerissen und stellte fest, dass ich mal wieder meinen Kopf überall hatte, nur nicht bei meiner Serie.
Mit der Fernbedienung schaltete ich den Fernseher schließlich aus. Ich seufzte, obwohl ich wusste, dass es gut war, dass es klingelte, weil ich so nicht länger über Miriam nachdenken konnte.
Erneut seufzend erhob ich mich von der Couch und ging zur Tür, um diese zu öffnen. Auch, wenn ich mich in den letzten Wochen sehr hatte gehen lassen und kaum jemanden an mich herangelassen hatte, wusste ich, dass es so nicht mehr weitergehen konnte und ich versuchen musste, mich wieder in meinem Freundeskreis zu integrieren.
Als ich die Gegensprechanlage betätigte, hörte ich auch schon Nittis Stimme. „Mark, endlich. Hier ist Nitti."
„Warte kurz, ich öffne dir die Tür", sagte ich und betätige den Türöffner, sodass er hochkommen konnte.
Meine Freunde hatten in letzter Zeit schon oft versucht, mich zu erreichen, doch hatte ich immer abgeblockt, wollte niemanden sehen und vor allem keine Ratschläge hören.
Ich hörte Nitti schon im Treppenhaus und als er endlich vor mir stand, was etwas dauerte, da ich im dritten Stockwerk wohnte, begrüßte er mich erst einmal wie immer, als sei nichts verändert.
„Mensch Mark, ich war so lange schon nicht mehr bei dir, ich hab schon voll vergessen wie anstrengend es ist, deine ganzen Treppen hochzusteigen", schnaufte er. Lachend umarmten wir uns kurz.
„Warum ich hier bin. Ich bin gleich mit ein paar von unseren Freunden in unserer Stammkneipe verabredet und wir würden uns alle freuen, wenn du endlich mal wieder dabei wärst und dich nicht ausklinkst", erklärte Nitti seinen Besuch.
Mit den Gedanken an vorhin willigte ich dieses Mal tatsächlich relativ schnell ein, was nicht nur mich sichtlich überraschte.
Nach einem kurzen Abstecher ins Bad betrat ich schnell noch das Schlafzimmer. Ich musste schlucken. Diesen Raum betrat ich seit drei Monaten so selten es ging und verbrachte meine Nächte im Gästezimmer, weil ich unter keinen Umständen so oft an Miriam erinnert werden wollte, auch wenn wir uns nicht mehr liebten und zwischen uns eigentlich alles geklärt war.
Schnell öffnete ich den Schrank und nahm mir eine hellblaue Jeans, ein weißes Shirt und einen blauen Hoodie heraus. Es war zwar schon Ende April, doch abends war es immer noch recht frisch. Also zog ich mich eben noch um und kurz darauf verschwanden Nitti und ich mit seinem Auto in Richtung der Kneipe, in der wir uns treffen wollten.

Dort angekommen, wurde ich auch sofort von allen begrüßt. Wir bestellten uns etwas zu trinken und unterhielten uns.
Das, was man unter Männern halt so machte, wenn man sich traf.
Es tat richtig gut, endlich mal wieder etwas mit seinen Kumpels zu machen und erst jetzt bemerkte ich, wie sehr mir das doch gefehlt hatte. Ich fragte mich, warum ich mich nicht schon vorher hatte dazu überwinden können.

Ein paar Stunden später war der Großteil unsere Gruppe bereits gegangen und auch Nitti wollte gerade gehen.
„Leon, Mark, soll ich euch mitnehmen?", fragte er an uns gerichtet, da wir drei die Letzten waren.
„Gerne, dann muss ich nicht mit dem Taxi fahren", erwiderte Leon lachend.
„Mich nicht, Nitti", antwortete ich jedoch. „Ich bleibe noch kurz und unterhalte mich noch etwas mit Christian. Ich nehme mir später ein Taxi."
Christian war der Besitzer der Kneipe und ich kannte ihn noch aus meiner Anfangszeit als Musiker. Er hatte mich damals ab und an bei sich auftreten lassen. Nitti und Leon waren einverstanden und so setzte ich mich an den Tresen, um mich mit Christian zu unterhalten.
Als ich diesen jedoch nicht auffinden konnte, warf ich einen Blick auf die Uhr und bemerkte, dass es schon nach zehn war und Christian innerhalb der Woche häufig nur bis neun arbeitete, weil er dann zu seiner Tochter nach Hause fuhr.
Ich hätte also doch mit Nitti mitfahren können.
Genervt stöhnte ich auf. Gut, dass ich nicht mit dem Auto da war. Wir hatten ein paar Bier getrunken und ich konnte zwar noch relativ klar denken, aber aktuell wäre ich nicht in der Lage gewesen, Auto zu fahren.
Als ich von meiner Uhr wieder aufsah, wollte ich mich gerade umdrehen und aufstehen, um zu gehen, als ich sie ein paar Meter weiter an der Bar sitzen sah...


Hello, ich bin relativ neu hier und das hier ist meine erste Story, weshalb ich mich natürlich über Feedback freuen würde. Ich hatte eigentlich nie vor eine Lenark Fanfiction zu schreiben, doch irgendwie hat mich der Song "Killer" von Mark dazu motiviert und inspiriert. Da ich nicht der allergrößte Fan von Mark bin, sondern eher von Lena, weiß ich nicht wie bekannt dieser Song ist, aber ich mag den zur Zeit echt gern und ihr könnt ja auch mal reinhören.

Ich habe diese Geschichte 2020 angefangen, demnach verging recht viel Zeit bis zu den aktuellen Kapiteln. Und ich verspreche, die Kapitel werden besser!

Dieses Licht, Wie Du AussiehstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt