Alexander blickte über die grasigen Hügel. Hinter ihm ragte die Burg von Argyll Castle empor. Sie warf einen Sonnenschatten auf die saftige Wiese. Auf einer Wolldecke weiter unten sass seine Familie. Die Zwillinge Aurora und Bryanna rannten im Kreis um die Decke und Dustin versuchte seine wilden Schwestern einzufangen. Alec schritt den Hügel hinunter und lief auf sie zu. Isabella wiegte sitzend ihre Nichte Kensi, während Thomas und Elaine ganz in der Nähe einen Spaziergang machten. Maud und ihr Mann Colin sassen auf einer weiteren Decke. Ihre Kinder, Angus und Catriona, sprangen auf und hasteten Dustin und seinen Schwestern nach. Als Robert Alexander auf sie zukommen sah, erhob er sich und lief ihm entgegen:
„Vielen Dank für eure Einladung", sagte Robert und reichte ihm die Hand. „Obwohl ich schon seit einem halben Jahr wieder hier bin, habe ich trotzdem das Gefühl ich sehe dieses Land heute wieder zum ersten Mal", schmunzelte er und liess seinen Blick umherschweifen.
„Wie läuft es mit der Instantsetzung von Kenmore Castle?", erkundigte sich Alexander neugierig.
„Die wichtigsten Dinge werden vor dem Winter erledigt sein", meinte Robert und klopfte ihm auf die Schulter. „Lass uns zu deiner Frau gehen." Sie liefen zu Isabella und Kensi. Seine Ehefrau übergab soeben Kensi an Maud und erhob sich:
„Da bist du endlich", sagte sie mit einer warmen wohligen Stimme. Sie streckte ihre Arme aus und Alec schloss sie in eine kurze Umarmung.
„Jaaaaaa", kreischte plötzlich Aurora und rannte den Hügel zurück auf sie zu.
„Athair(12)", schrie Bryanna. Seine beiden Wirbelwinde sprangen an seine Schienbeine und klammerten sich fest. Mit einem Ruck hatte er beide auf seine Arme gehoben, wo sie seinen Hals mit ihren zarten Ärmchen umschlangen. Isabella nahm Dustin auf ihren Arm und Alec wuschelte über seine Haare:
„Ailsa hat Kekse gebacken." Die Kinder schrien freudig auf. „Ihr dürft sie euch holen", versuchte er durch die aufgeregten Stimmen zu sagen, wobei er die Mädchen wieder zu Boden liess. Aurora fasste ihre Schwester an der Hand und gemeinsam rannten sie zur Burg hinauf. „Folg deinen Schwestern, sonst sind alle Kekse schon weg", ergänzte er an seinen Sohn gewandt. Dustin zuckte mit den Schultern und lächelte:
„Ailsa hat bestimmt genug gebacken", aber er sauste trotzdem los, wie Catriona und Angus. Alexander blickte zu seiner Liebsten, die mit ihren Augen den Kindern folgte. Die Sonne streifte ihr Gesicht und liess ihre grünen Augen, die alle Kinder von ihr geerbt hatten, leuchten. Er hatte nun das was er niemals geglaubt hatte vermissen zu würden. Ein Narr wäre er gewesen keine Ehe, und vor allem nicht die Ehe mit ihr, einzugehen. Die Kinder und Isabella waren ihm das Heiligste in seinem Leben. Tausend Kriege würde er ausfechten, um sie in Sicherheit zu wissen. Doch das Beste war, sie würden bald ihr viertes Kind willkommen heissen.
„Was bringt dich zum Lächeln?", fragte Isabella ihn leise. Vollkommene Zufriedenheit fühlte er in seiner Brust, wenn er sie betrachten durfte. Sie würden ihr Leben meistern, egal was noch auf sie zukommen würde, dass wusste er. Alec neigte seinen Kopf und flüsterte einen fingerbreit vor ihren süsslichen Lippen:
„Du... du warst es schon immer." Isabella Rose de Warenne stellte sich auf ihre Zehen und gab ihm einen Kuss auf seinen Mund.
„Ich liebe dich Alec", hauchte sie.
(12) Vater
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Schottisches Feuer und englische Anmut - Band 2
Historical FictionNachdem Alec Isabellas Geheimnis gelüftet hat, bereitet er sich mit seinen Männer auf den bevorstehenden Krieg gegen Schottland vor. Enttäuscht über Isabellas Versteckspiel suhlt er sich in der Verletztheit seines männlichen Egos. Der Krieg beginnt...