Kapitel 4.16 - Zweisamkeit

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Die Wochen vergingen. Der März brachte die ersten warmen Sonnenstrahlen und liess die Stängel der Blüten aus der Erde wachsen. Davon bekam Isabella aber nichts mit. Sie hörte Elaine sehnsüchtig zu, wie sie vom Erwachen des Frühlings erzählte und wie sie die zarte Brise beim Ausreiten genoss. Die Geburt konnte gar nicht früh genug kommen. Alec behielt immer noch das Meiste zurück, jedoch hatte er ihr berichtet, dass er Alice für den Moment in Ruhe lassen würde. Er müsste erst ein paar Erkundungen einholen und sein Anwalt, dies war ihm eigentlich ausversehen über die Lippen gekommen, hätte auch noch interessante Neuigkeiten, die er ihm persönlich überbringen werde. Isabella blickte vom Bett aus zum Fenster. Heute war sie alleine. Elaine hatte Unterricht bei ihrem Lehrer und Molly musste sich um dringende Hausarbeiten kümmern. Sie hatte versucht zu lesen, aber ihre Gedanken schweiften immer wieder ab. Das Rätsel um Talbot und die Lüge von Alice de Warenne spukten in ihrem Kopf herum. Es klopfte leise an der Tür.
„Herein", sagte sie fröhlich, glücklich um eine Ablenkung. Die Holztür glitt auf und Thomas streckte seinen Kopf hinein, gefolgt von Alec. Thomas hatte ein breites Grinsen im Gesicht und Alec hatte seine Hände hinter dem Rücken verschränkt. Beide blieben an der Tür stehen, die noch immer offenstand. „Was habt ihr vor?", fragte Isabella unsicher.
„Alec", Thomas räusperte sich, „hat keine Kosten und Mühen gescheut", er warf einen Blick auf ihn. Beide verschwanden hinter der Gemachstür, die mittlerweile wieder repariert worden war, und kamen dann schwer beladen mit etwas Unförmigen ins Zimmer. Isabella rutschte zur Bettkante und stand auf. Die beiden Männer stellten ihre Ladung auf den Boden und sie trat näher. Vor ihr stand, hoch bis zu ihrem Bauch, eine aus Birkenholz gefertigte Wiege. Sie war Oval, die Seiten bestanden aus vielen kleinen Lamellen rundherum und als Abschluss oben ein wunderschön geschnitztes Geländer. Ein kleiner Vorhang an einem Ende sorgte, wenn nötig, für Dunkelheit. Im Innern sah sie die genähten und bestickten Sachen. Ein kleines Kissen, eine Decke und als Matratze ein flauschiges Schafsfell. Die von Molly schon fertiggestellten Kleidchen hingen aussen herab.
„Sie ist wunderschön", sagte Isabella gerührt.
„Ich habe sie vom besten Schreinermeister in ganz Surrey anfertigen lassen." Er gab der Schaukel einen kleinen Stoss und sie begann zu wiegen.
„Er hat ein paar Wochen gebraucht", warf Thomas ein. „Ich habe sie soeben abgeholt."
„Jetzt ist alles bereit für unser erstes Kind", meinte sie mit feuchten Augen an die beiden Männer gewandt. Thomas und Alec stellten das Bettchen in die Nähe des Kamins. Thomas verabschiedete sich und Alec begann sich zu entkleiden. Isabella beobachtete ihn und seufzte laut. Alexander hielt inne und sah sie an. Sie schmunzelte: „Ich sehne mich nach deiner Berührung", gab sie zu. Sie strich mit ihrer Hand über seine breiten Arme und stellte sich vor wie kraftvoll er sie halten konnte, wenn sie sich ihrem Liebesspiel hingaben.
„Isabella", stöhnte er, fuhr mit seiner Hand ihren Hals entlang, über die Hügel ihrer Brüste und hielt inne, „verführe mich nicht... es kostet mich all meine Kraft... seit Wochen zerrt das Bild an deinen warmen nackten Körper an meinen Nerven!"
„Ich weiss", hauchte sie und begann seine nackte Brust mit Küssen zu überhäufen. Nach einer Weile fasste er sich und schob sie, schweratmend, von sich:
„Frau... du weisst, ich kann dir nicht wiederstehen." Isabella fühlte sich schwindelig. Diese Liebkosung hatte Wallung in ihr Blut gebracht. Sie spürte das vertraute Pochen zwischen ihren Schenkeln. Sie griff nach seiner Hand, legte sie an ihren Mund und küsste seine Finger. Wie sehr wünschte sie sich, er würde sie mit seinen Händen erkunden. Seine schweren rauen Hände über ihre sanfte Haut gleiten lassen. Ihren Hügel erklimmen und einige Finger in ihre warme Hitze tauchen. Sie erschauerte und schloss die Augen. Seinen heissen Atem konnte sie an ihrem Hals fühlen. Taumelnd presste sie sich an ihn, spürte seinen Schaft, der sich in seiner Hose aufstellte. Sie wollte ihn. Er fuhr mit seinen Händen ihren Armen entlang, erklomm ihre prallen Hügel und streichelte sie. Näher, sie musste näher an ihn. Isabella liess ihr Nachthemd neckisch nach unten gleiten und entblösste ihre vor Erregung aufgestellten Brüste. Alec stöhnte, senkte sein Haupt und knabberte verspielt an einer Brustspitze. Er hielt sie mit seiner harten Hand fest und senkte seinen vollen Mund hinab. Er sog und Isabella stöhnte auf. Nur diese kleinen Berührungen versetzten sie schon in Ekstase. Sanft löste er sich und widmete sich ihrer anderen Brust. Sie liess ihre Finger nach unten gleiten und löste seine Hose. Sie umfing seine Männlichkeit und presste sich mit aller Kraft gegen ihn. Sie wollte ihn spüren... sie wollte, dass er ihr die Befriedung verschaffte, die ihre feuchte Stelle zwischen ihren Beinen so sehr verlangte! Sie bewegte ihre Hand rhythmisch auf und ab. Alec sog härter an ihrer Brust und streichelte sie mit der anderen freien Hand. Er zog sie hinab auf den Boden vor den Kamin, wo ein Bärenfell lag. Liebevoll strich er ihr Haar nach hinten und drehte sie sanft auf den Rücken. Er glitt nach unten. Isabella hob ihre Hüften und wimmerte leise. Er warf ihr einen Blick zu, seine Augen waren von der Leidenschaft vollends eingenommen. Es war Balsam für ihre Seele, dass er sich ebenso sehr nach ihr verzehrte. Seinen Mund sank hinab auf ihre feuchten Lippchen und mit seiner Zunge glitt er in sie hinein. Ein Freudenschrei entfuhr ihrer Kehle und Alec stiess vor. Ein taumelnder Wirbel zog sie davon. Zur Hilfe kam er sich mit seinem Finger. Quälend sanft und kreisend bewegte er die Fingerspitze vor ihrem Eingang und liebkoste ihre bereits geschwollene Pforte. Ihre Brustspitzen kribbelten und ihre innere Erlösung nahte schnell heran. Alec sog und liess seine Zunge verheissungsvoll über ihre Scham zucken. Als sie ihren Höhepunkt ansteuerte, verspannten sich ihre Muskeln und Alecs Name floss in den Raum. Ihr geliebter Engländer nahm die kleine Knospe zwischen seine Lippen und besiegelte so ihren Höhepunkt. Sie wand ihren Kopf hin und her. Fühlte, wie der Schwindel langsam nachliess und sie zur Wirklichkeit auf dem Bärenfell zurückkehrte. Alec kam nach oben und lächelte versonnen: „Du kleine Hexe", meinte er atemlos und küsste ihr Ohrläppchen, „fast hättest du mich aus der Räson gelockt und ich hätte dir gegeben wonach du dich verzehrt hast." Ein erfülltes Lächeln kräuselte sich auf ihrem Mund:
„Hattest du auch deine Freude?" Er stützte seinen Kopf auf dem Arm ab und betrachtete sie:
„Du hast mich in eine solche Ekstase gebracht, dass ich mich nicht zurückhalten konnte... nach solch langer Zeit ohne", er grinste, „mein Recht als Ehemann eingefordert zu haben, reichte die kleinste Berührung mit deiner Haut, um mich mit dir in einen Taumel reissen zu lassen." Isabella lag im Arm ihres Mannes und bestaunte seine Züge. Das Glück, welches sie nun fühlte, war überwältigend. Wenn sie in Alecs Augen blickte, verblassten die schweren Wochen, die hinter ihr lagen. Seine schwarzen Tiefen durchblickten sie und gaben ihr Mut und Geborgenheit. Sie krauste erschöpft ihre Nase und strich eine seiner Haarsträhnen nach hinten. Die Müdigkeit überfiel sie. Leise glitten noch Worte über ihre Lippen:
„Ich liebe dich Alec." Ihre Lider flackerten. Isabella gab den Versuch, sich der Müdigkeit entgegen zu setzen auf und schlief ein.

Ω

Alexander betrachtete seine schlafende Frau. Er hauchte zart an ihre Lippen:
„Und ich liebe dich mein Herz." Sie war, wie ein Sturm über ihn hinweggefegt und er konnte sich jetzt im Nachhinein, nicht einmal mehr erinnern, woher er die Kraft genommen hatte, ihr zu widerstehen. Sie war entspannt und die orangenen Strahlen des Feuers benetzen ihr Gesicht. Sie atmete tief und ihr Haar lag ausgestreckt über seiner Brust und seinem Arm. In den letzten Wochen hatte sie wieder etwas zugenommen und die Schatten unter ihren Augen waren verschwunden. Dies hatte ihn jeden Tag zuversichtlicher werden lassen. Bruce hatte ihm gesagt, wenn sie in diesem schwachen Zustand das Kind gebären würde, nicht überleben könnte. Es wäre zu anstrengend. Er hatte diese düstere Aussicht vor Isabella verheimlicht. Alexander wollte nicht, dass sie sich noch mehr fürchtete als vor der ersten Niederkunft schon üblich war. In seinem Innersten war er sicher gewesen, dass sie sich noch erholen würde. Es war wichtig gewesen sie vor all dem, was vor den Gemachstüren vorging, abzuschirmen, damit sie sich nur auf ihre Gesundheit konzentrieren konnte. Alice hatte ihm allerdings einen Strich durch die Rechnung gemacht. Seine Wut war unbeschreiblich gewesen. Er hatte die beiden Soldaten gescholten und sie von ihrem Auftrag abgezogen. Sie hätten mit einer solchen List von seiner Stiefmutter rechnen müssen. Schliesslich hatte er sie gewarnt. Sein Blick ruhte auf dem Feuer. Möglicherweise würde Mister Larraby Licht ins Dunkel bringen. Der Bote mit seiner Nachricht hatte verkündet, dass er glaubt des Rätselslösung nah zu sein. Alec wusste nicht was dies zu bedeuten hatte. Er hatte Mister Larraby in einem Schreiben mitgeteilt, was geschehen war und dass er den Verdacht hegte seine Stiefmutter und Talbot hätten gemeinsam etwas verborgen. Schliesslich hatte damals Elaine in ihrem Brief eine ebensolch verwirrende Situation geschildert. Nun galt es abzuwarten bis Eagan Larraby hierher kam. Sein Blick glitt wieder auf seine Frau. Ihre Haut hatte sich vor Kälte etwas gekräuselt. Sorgfältig zog er ihr das Nachthemd wieder über die zarten Schultern und hob sie hoch.
„Alec", flüsterte sie im Schlaf und er schmunzelte. Immer wenn Isabella seinen Namen sagte erfüllte es ihn unerklärlicherweise mit Freude. Er legte sie sanft auf das Bett nieder, bedeckte sie und entkleidete sich ganz, blies die Kerze auf dem Nachttisch aus und schlüpfte zu ihr unter die Decke.

Schottisches Feuer und englische Anmut - Band 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt