08.03.2013

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David

 
Nachdem Mikayla und ich in diesem Park waren, ist gestern nicht weiter viel passiert. Nun war es Morgen und Freitag. Jaa Freitag ... Inständig hoffte ich, dass Mikayla sich heute nicht von Tess provozieren lässt oder dass sie, wie ich es ihr geraten habe, den Ball flach hält. Wie auch immer ... auf jeden Fall stand ich nun in meinem Zimmer und machte mein Bett. Nachdem das geschafft war, musste ich einmal laut gähnen. Ich war müde... letzte Nacht konnte ich irgendwie ewig nicht einschlafen. Es war 7:10 Uhr und vor zehn Minuten war ich aufgewacht. Nun suchte ich mir ein paar Klamotten raus und schlurfte anschließend ins Bad. Nachdem ich da drin das tat, was man da halt so in der Früh tat, das hieß: Zähne putzen, waschen, Haare kämmen, aufs Klo gehen .. trat ich wieder aus dem Badezimmer und machte mich auf den Weg in die Küche. Dort angekommen, kam Mum direkt auf mich zu, gab mir einen Kuss auf die Wange und nahm mich kurz in den Arm. "Morgen, Süßer. Hast du gut geschlafen?", begrüßte sie mich. "Mehr oder weniger, ja.", antwortete ich wahrheitsgemäß. Sie quitterte das mit einem verstehenden Nicken. "Willst du irgendwas frühstücken?", fragte sie nun und musterte mich fragend. "Ehm.. nein danke, nur was trinken. Ich glaube ich würde jetzt keinen Bissen runterkriegen.", erwiderte ich abwehrend, ging auf den Küchenschrank zu, holte ein Glas heraus, goss mir Wasser ein und trank es in einem Zug leer. Ahh.. das hat gut getan. Mein Mund war wie ausgetrocknet gewesen. Danach sah ich erneut auf die Uhr und bemerkte, dass es bereits halb acht war. So gab ich Mum bescheid, dass ich nun nach oben gehen und meine Schultasche fertig packen werde. Oben in meinem Zimmer angekommen, holte ich meine Tasche hervor und stellte sie aufs Bett. Anschließend tat ich mein Federmäppchen rein, welches noch auf meinem Schreibtisch lag und mein Deutsch - und GSE Buch. Danach war ich fertig und somit bereit für die Schule. Na ja .. mehr oder weniger. Es fehlte definitiv die Motivation und die Lust dort hinzugehen, aber was konnte man machen? Schule war und ist halt einfach wichtig. Aber ich tröstete mich mit dem Gedanken, Mikayla und alle anderen wieder zu sehen, welche mir sehr viel bedeuteten. So machte ich, nun ein bisschen motivierter, den Reißverschluss meiner Schultasche zu und machte mich anschließend mit dieser wieder nach unten. Als ich unten angekommen war, zog ich meine Schuhe und meine Jacke an, verabschiedete mich von Mum und verließ anschließend das Haus.

So machte ich mich wie gewohnt auf den Weg zu Mikayla um sie abzuholen. Es war nicht weit, undso kam ich schon nach wenigen Minuten vor ihrer Haustür an. Gespannt klingelte ich. Kurze Zeit später war ein Poltern von der Treppe auszumachen, und schließlich Schritte, die sich der Haustür näherten. Keine Sekunde später öffnete sich diese auch schon und Mikayla stand vor mir. "Hey.", begrüßte sie mich mit funkelnden Augen und einem strahlenden Lächeln. "Hey.", begrüßte ich sie ebenfalls und nahm sie flüchtig in den Arm. "Bist du bereit?", fragte ich sie, nachdem wir uns wieder voneinander lösten. "Ehm.. ja bin ich!", erwiderte sie, zunächst etwas unsicher, dann entschlossen. "Gut, dann komm.", bestimmte ich also, nahm ihre Hand und zog sie mit mir mit. "Gehts dir wieder besser?", fragte ich als wir die Straße entlang gingen. "Ja, und ob! Tess kann mir nichts anhaben.", meinte sie darauf sofort und lächelte mich an. "Da bin ich aber froh.", erwiderte ich erleichtert und lächelte sie ebenfalls an. Nachdem wir ein paar Minuten einfach nur die Straße entlang gegangen waren, kam auch schon die Schule in Sicht und wir wappneten uns vor den heutigen Schultag, bevor wir diese schließlich betraten.

Nachdem wir durch unsere Aula marschierten, trennten sich unsere Wege auch schon ziemlich bald. Genauer gesagt nach der zweiten Treppe, welche wir bestiegen. Sie musste nämlich noch eine Treppe hoch, während mein Klassenzimmer gleich bei dem Flur um die Ecke war. So verabschiedeten wir uns und machten uns beide zu unseren Klassenzimmern.

Als ich in meins kam, war mehr als die halbe Klasse noch leer, da die meisten noch nicht da waren. Insgesamt saßen nur acht schon auf ihren Plätzen. Das waren Brett, Max, Austin, Justin, Cecilila und noch drei andere. Verwundert darüber, dass bis jetzt nur so wenig hier waren, steuerte ich meinen Platz neben Brett an, welcher völlig geistesabwesend aus dem Fenster starrte. "Hey.", begrüßte ich ihn, und ließ mich neben ihn nieder. "Hey..", erwiderte dieser, drehte sich vom Fenster weg zu mir und wirkte so, als ob er gerade aus einer Art Trance erwacht wäre. "Weißt du warum bis jetzt nur so wenige da sind? Es ist immerhin schon 8:05 Uhr und der Lehrer ist auch noch nicht da!", fragte ich erstaunt. "Keine Ahnung... Ich bin selbst erst gerade eben gekommen.", gab er mir als Antwort und seufzte. "Ah okay, nicht so schlimm. Und ist alles ok? Du wirkst irgendwie.. total abwesend und gestresst.", stellte ich fest und musterte ihn prüfend. "Na ja.. wenn ich ehrlich bin nicht..", gab er zu, seufzte abermals und rieb sich kurz mit beiden Händen über die Augen. "Was ist denn los?", fragte ich interessiert und sah ihn mitfühlend an. "Weißt du... es ist wegen Tess.. ich mach mir irgendwie voll Sorgen um sie und hab Angst, dass diese 10. Klässler ihr was schlimmes antun könnten... und deswegen konnte ich letzte Nacht kaum ein Auge zu machen.", erzählte er mir leise, und sah dabei mit gesenktem Kopf auf den Tisch. Irgendwie hatte ich das dumpfe Gefühl, als ob er mir nicht alles erzählt hatte, was ihn bedrückte.. "Ich verstehe..", erwiderte ich aber, nickte wissend und legte ihm dann mitfühlend einen Arm um die Schulter. "Das wird schon Kumpel. Tess wird schon wieder zur Vernunft kommen und diese Möchtegern Gangster in den Wind schießen.", versuchte ich ihn aufzumuntern. Und es half: Kurz nachdem ich das sagte schlich sich ein Lächeln auf sein Gesicht und er erwiderte: "Ja, da hast du wahrscheinlich recht... danke.", und sah mir schließlich ganz ins Gesicht. "Ach, das ist doch selbstverständlich!", winkte ich ab und lächelte ihn an. Und keinen Augenblick später kamen auch schon die restlichen Schüler und der Lehrer ins Zimmer geplatzt, mit der Entschuldigung verschlafen zu haben, und so konnten wir mit dem Unterricht beginnen.

Aus dem Leben eines Mädchens..~♥Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt