Tess
Lächelnd setzte ich mich auf, schlug die Decke beiseite und stieg aus dem Bett. Es war Sonntag, aber nicht irgendein Sonntag. Es war mein Geburtstag, auf den ich mich schon seit längerem freute. Aber dies narürlich nicht ohne Grund. Erstens wurde ich endlich mal wieder ein Jahr älter, und zweitens konnte ich so den ganzen Tag mit Brett verbringen. Jap, ihr habt richtig gehört. Wir waren wieder zusammen und ich war mehr als glücklich darüber. Okay, ich muss zugeben, anfangs war es noch etwas kompliziert. Brett hatte noch Gefühle für Mikayla, ich war eifersüchtig, bla bla bla...
Doch vor einigen Wochen versicherte er mir, dass er über sie hinweg sei, ich war nicht mehr so eifersüchtig auf sie und seitdem lief alles super. Natürlich war ich am Anfang noch misstrauisch, doch dieses Misstrauen schwand immer mehr, je öfter er mir bewies, dass er mich liebte und für nichts auf der Welt verlieren wollte...*Flashback: nach Brett's Training, im Park*
"Tess... bist du das?", fragte ich unsicher, während ich dem Mädchen immer näher kam, welches still am Boden hockte und den Kopf in den Händen vergraben hatte. Darauf zuckte dieses zusammen und ließ langsam ihre Hände zu Boden gleiten. Und wie es sich herausstellte, war sie es wirklich. Ihr Anblick schockierte mich. Ihr Gesicht war tränenüberströmt... und als ich meinen Blick an ihren Armen hinabgleiten ließ, fielen mir sofort einige rote Kratzer ins Auge. Geschockt als auch schuldbewusst über diese Erkenntnis, zog sich mein Herz zusammen. "Du hast dich geritzt?", fragte ich ungläubig und kniete mich besorgt zu ihr runter. Darauf drehte sie ihren Kopf beschämt zur Seite und antwortete leise: "Ja..." Ich sah, wie ihr eine weitere Träne über die Wange lief. Das schockte mich. Dass sie tatsächlich so etwas tat... nur weil ich so dumm war und mich... Gerade konnte ich mir wirklich selbst eine reinhauen.
"Hey..", murmelte ich mit rauer Stimme und kam ihr immer näher. In dem Moment wollte ich sie einfach nur in den Arm nehmen. Und genau das tat ich dann auch. "Tess... es tut mir sooo unendlich leid... glaub mir ich will nicht, dass du dir meinetwegen sowas antust...", entschuldigte ich mich mit belegter Stimme, und merkte dabei richtig, wie mir Tränen in die Augen stiegen und sich in meinem Hals ein Kloß bildete.
"Nein, sag das nicht! D-Du kannst nichts dafür...", versicherte sie mir, doch ich merkte, dass sie selbst von ihren eigenen Worten nicht wirklich überzeugt war. Nun spürte ich ebenfalls, wie sie meine Umarmung erwiderte, mich fest zu sich zog und heillos zu schluchzen anfing. "Ich bin so froh, dass du jetzt da bist.", presste sie unter einigen Schluchzern hervor. "Ich auch, glaub mir.", erwiderte ich und nun brach auch bei mir der Damm. So führte es dazu, dass wir uns einfach nur in den Armen lagen und unseren Tränen freien Lauf ließen....*Flashback Ende*
Ich suchte mir ein paar Klamotten zusammen, welche ich heute anziehen wollte. Danach ging ich hinaus auf den Flur, um ins Badezimmer zu gelangen, damit ich mich fertig machen konnte.
Doch auf halben Wege erreichte ich das Zimmer meines Bruders, dessen Tür offen war, und ich deshalb genau in den Raum hinein schauen konnte. Aber was ich da zu Gesicht bekam, war nicht gerade berauschend. Ich sah, wie mein geliebter Bruder breitbeinig in seinem Bett lag, einen Arm über den Augen hatte, und lauthals schnarchte. Bei diesem Anblick konnte ich nur die Augen verdrehen. Wie dem auch sei, kurz darauf kam ich auch schon da an wo ich eigentlich hin wollte und verschwand im Bad.Ich wusch mich, kämmte mir die Haare und steckte sie mir anschließend mithilfe einer Klammer hoch. Danach zog ich meinen Pyjama aus, und schlüpfte stattdessen in die Klamotten, die ich vorhin ausgesucht hatte. Das waren ein türkis blauer, kuscheliger Pulli, einen karierten Rock in der gleichen Farbe und eine schwarze Strumpfhose. Das mag sich im ersten Moment vielleicht etwas warm anhören, aber wenn man bedachte, dass es mittlerweile Winter war und es von Tag zu Tag immer kälter wurde, konnte man sich praktisch garnicht anders anziehen. Mich würde es nicht wundern, wenn bald der erste Schnell fiel. Insgeheim wünschte ich mir sogar, dass das heute schon geschehen würde, da ich Schnee einfach liebte. Den Winter mochte ich generell. Jap, ich war definitiv ein Winterkind. Und heilfroh darüber, dass mein Geburtstag zu dieser Zeit war. Besser konnte es nicht sein.

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Aus dem Leben eines Mädchens..~♥
Romance》"Du hasst Menschen grundlos. Du gehst zu leichtfertig damit um. Ich meine, was bringt dir der Hass? Wenn du dich weiterhin so verhältst, will definitiv keiner je mit dir befreundet sein."《 September 2012 Im Leben des Mädchens Mikayla Ashley Simpson...