03.01.2015

18 5 0
                                    

Mikayla
     

"Na, wen haben wir denn da? Willkommen zurück in Hamburg!", rief mein Dad von der Haustür aus so laut, dass man es noch bis zum Wohnzimmer hören konnte. Es hatte eben geklingelt und ich wusste genau, wer das sein würde. Ich meine .. wen alles könnte Dad noch so begrüßen? Immerhin kannten wir keinen mehr, der erst kürzlich in den Urlaub gefahren und nun wieder Zuhause war.

Grinsend erhob ich mich von der Couch und verließ das Wohnzimmer. Schon kurz bevor ich bei Dad im Empfangsbereich angekommen war, bestätigte sich meine Vermutung. Ich erkannte sie an den Stimmen.

"Hey! Schön, dass ihr wieder da seid.", begrüßte ich sie, zu meiner Verwunderung jedoch war Tess gar nicht dabei. "Hey. Wir sind auch froh wieder hier zu sein.", erwiderte Brett und schloss mich in eine Umarmung. Ich erwiderte sie. Darauf umarmte ich auch Melanie und Christian, welche mich herzlich empfingen. "Ist Tess gar nicht dabei?", fragte ich, da es mich brennend interessierte. Christian schüttelte den Kopf. "Sie wird abends mit ihren Eltern und vielleicht auch ihrem Bruder vorbei kommen. Das hab' ich dir doch gesagt.", erklärte Dad und sah mich verwundert an. Verwirrt runzelte ich die Stirn. "Wirklich?" Brett lachte. "Also, echt Mikayla. Da merkt man mal wie gut du deinem Vater zuhörst." Auf diese Aussage hin kassierte er seinen ersten Schlag gegen die Schulter in diesem Jahr. Jedoch mit nur einem gequälten Lächeln steckte er es weg. "Weißt du.. genau das habe ich hier so vermisst.", meinte er, während er sich seine Schulter rieb. Die Ironie dabei war nicht zu überhören. "Klappe, du Idiot.", murmelte ich. "Oh, und das auch." Brett's Eltern lachten, während uns mein Dad nur amüsiert musterte. "Ihr zwei habt vielleicht mal ein Verhältnis zueinander, Wahnsinn.", meinte Christian, worauf ich grinsen musste. "Ach, das war irgendwie schon immer so, oder?", erwiderte Brett und sah mich fragend an. Kräftig nickte ich. "Jap, und es kann nur noch besser werden."

"Hey, willkommen zurück! Na, wie war's? Und vor allem noch ein frohes neues Jahr von mir.", begrüßte Cecilia meinen besten Freund, als wir in die Küche kamen und schloss ihn genauso wie ich vorhin in die Arme. "Heey.. danke! Dir auch. Es war toll. Es war toll mal wieder bei meiner Familie zu sein.", erwiderte er. Ich lächelte. Cecilia nickte verstehend. "Oh, das ist verständlich." Brett lächelte ebenfalls. "Ja, ja das ist es.."

       
Sobald wir im Wohnzimmer angekommen waren, stürmten sich sofort einige auf die drei zurückgekommenen Personen und sogar Mum kam vom Bad zurück. Die Armen konnten sich kaum noch vor Umarmunge, Wiedersehensgeschwafel und vor allem Neujahrswünschen retten. Fast kam es mir so vor, als wäre Brett ein wenig blass geworden, da er hier teilweise beinahe zerquetscht wurde. Doch das bildete ich mir sicher nur ein. Hoffentlich. Ich will nicht, dass er hier noch umkippte..

Doch nichts dergleichen geschah. Sobald die Wiedersehensfreude und sämtliche Umarmungen nachgelassen hatten, jeder wieder seinen Beschäftigungen nachging und die Erwachsenen es sich am Esstisch gemütlich machten, um vermutlich über die Tage in Bayern zu reden, schnappte ich mir meinen besten Freund.
   
      
Gemeinsam bestiegen wir die Treppen, um zu meinem Zimmer zu gelangen. Erst schwiegen wir. Doch sobald wir die zweite Treppe erreichten, fing er ein Gespräch mit mir an.

"Sorry übrigens, dass ich auf deine Nachricht an Silvester erst am nächsten Tag geantwortet hab. Handy ist leer gegangen..", erklärte er und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. Grinsend winkte ich ab. "Ach, kein Problem. Hauptsache du hast dein Handy wieder bekommen. Wie hast du das eigentlich geschafft?" Brett grinste breit. "Ach, weißt du.. mit meinen hervorragenden Überredenskünsten habe ich sie überreden können mir mein Handy wieder zugeben." Misstrauisch beäugte ich ihn von der Seite. Die zweite Treppe hatten wir fast erklommen und mein Zimmer war schon ganz in der Nähe, jedoch waren wir stehen geblieben. "Und jetzt die Wahrheit, bitte.", verlangte ich, da ich ihm das nicht abkaufte. Ergeben seufzte er. Hah. Ertappt!
"Na schön. Mein Dad ist zu uns gekommen, hat Alexa das Handy aus der Hand genommen und es mir wieder gegeben." Ich musste grinsen. "Und das alles, weil der liebe Brett nicht von selbst an sein Handy gekommen ist. Einfach, weil er zu klein ist." Empört sah er mich an. Ein unbezahlbarer Anblick zum Totlachen. Jedoch beherrschte ich mich geradeso, was nicht hieß, dass ich nicht über beide Ohren grinste. Wie die ganze Zeit eigentlich schon.

Aus dem Leben eines Mädchens..~♥Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt