06.10.2014

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Brett
          

Na dann mal los, seufzte ich im Stillen und stieß mit einer Hand den Eingang zur überfüllten Aula auf und betrat gefolgt von meinen Freunden das Schulgebäude.

Müde rieb ich mir die Augen und brauchte dabei nicht in den Spiegel zu schauen, um zu wissen, dass ich monstermäßige Augenringe hatte. Tja.. nach dem wunderbaren Wochenende wieder in die Schule zu müssen, war so eine Sache. Erst recht, wenn man mit seinen Eltern stundenlang mit der Familie aus Bayern telefonierte und dabei bis auf's Detail plante, wann wir uns wieder sehen und was wir alles unternehmen würden. Was in diesem Fall nach Weihnachten bis nach Neujahr sein würde. Aber dieses Mal fuhren wir zu ihnen. Und Schlittenfahren stand ganz oben auf unserer To-do-list. Wie in alten Zeiten.. Na ja.. dazu musste erst mal Schnee liegen. Inständig hoffte ich, dass es bis dahin soweit sein würde..

"WAS HAST DU GESAGT?!", rief Tess, womit sie mich wieder zurück in die Gegenwart brachte. Kurz zuckte ich zusammen. Kinder, die wie wild herumkreischten.. Und nicht zu vergessen durch die gesamte Aula rannten. Wieso musste auch in unserer Schule noch eine Grundschule sein? Würde es nicht reichen, wenn es erst ab der 5. anfinge? Ach ja, ich vergaß. Würde es nicht..

"ICH SAGTE, DASS WIR HEUTE DEN TANZ WEITERMACHEN WERDEN!", schrie Mikayla so laut, nur um irgendwie den Lärm zu übertönen. Was sie auch perfekt hin bekam. Sie schrie sogar so laut, dass es mir in den Ohren dröhnte. "SCHREI NICHT SO!!", protestierte ich lautstark. "WAS KANN ICH DENN DAFÜR, WENN IHR MICH SONST NICHT VERSTEHT?!", erwiderte diese, ohne dabei nur irgendwie leiser zu werden. "IST JA GUT!", rief Tess. "HÖRT AUF!", brachte David mit ein. Kurz darauf wurde die Tür vorne, die in die verschiedenen Klassen führte, geöffnet. Na, das wurde auch mal Zeit..

David seufzte. "Bis später dann.", sagte er, drängelte sich an meinem Platz vorbei und klopfte mir dabei noch einmal auf die Schulter. Es war Ende der Pause und er und Cecilia mussten mitsamt unserer Lehrerin ins Sekretariat um dort etwas zu besprechen. Es war eine Art Klassensprecherkonferenz, der gesamten Schule inklusive Klassenlehrer. Es fing nach der Pause an und würde um die halbe Stunde dauern, in der die gesamte Klasse alleine sein sollte. Und da David und Cecilia dieses Jahr wieder als Klassensprecher gewählt wurden, mussten sie da hin. 

"Bis später.", seufzte ich und legte mich mit dem Kopf auf die Bank, sobald David verschwunden war. Eigentlich hatten wir Aufgaben in Englisch bekommen, die wir in der Zeit, in der wir ohne Lehrer waren, bearbeiten sollten, doch dafür war ich viel zu müde. Ich meinte es ernst.. ich könnte wirklich einschlafen. Meine Lider wurden in Laufe der ersten zwei Stunden immer schwerer und mein Kopf brummte wie nochmal was. Zwar hatte ich vorhin etwas getrunken, doch das hatte nichts gebracht.
Und außerdem.. tat nicht wirklich jemand das, was er eigentlich tun sollten. Die meisten hatten sich in Gruppen zusammengesetzt und unterhielten sich lautstark. Den Gong, der zum Ende der Pause erklang, ignorierten sie einfach. Sie lachten und redeten fröhlich weiter. Was mir nicht besonders half, mich auszuruhen. Aber was hatte ich erwartet? In der Schule konnte man sich nicht ausruhen, insbesondere die eigene Klasse größtenteils aus Idioten bestand. Keine Chance. Das war nicht möglich. Und ich sprach hier aus Erfahrung. Immerhin war ich nun schon seit zwei kompletten Jahren hier in dieser Klasse. Und es ging schon immer so zu.

Nur mit Mühe schaffte ich es die Augen aufzulassen und meinen Kopf so zu drehen, dass ich beobachten konnte, was sich wenige Reihen weiter so abspielte. Es war genauso wie es immer war. Gruppen hatten sich gebildet, die sich miteinander unterhielten. Jeder hatte irgendwen gefunden, mit dem er sich unterhalten konnte. Sogar Austin und Justin saßen weiter hinten auf einer Bank und redeten wohl über belanglose Dinge. Wirklich keiner schien die Aufgaben zu machen.

Jedoch fielen mir nur zwei Reihen weiter, wieder etwas vorne, zwei Gestalten auf, die nicht miteinander redeten und ihren eigenen Gedanken nachzugehen schienen. Es waren Max, welcher konzentriert auf den Tisch vor ihm starrte und Markus, welcher eher gelangweilt durch die Gegend schaute. Okay.. das war seltsam. Wieso schlossen sie sich nicht auch zusammen, so wie der ganze Rest? War irgendetwas passiert? Wenn ja, was war es?

Aus dem Leben eines Mädchens..~♥Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt