20.05.2013

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Brett

   
Nun war bereits der 3. Tag seitdem ich bei Mikayla war. Man merkte, dass es ihr ab und zu wieder besser ging, aber oft auch wieder in finstere Grübelein versank und einfach nur traurig war. Ich gab mir zwar sehr viel Mühe, sie bei Laune zu halten und aufzumuntern, aber immer öfter half es einfach nichts. Und langsam wusste ich echt nicht mehr was ich noch tun konnte. Deshalb war es ganz gut, dass ihre kleine Schwester Charlie heute Geburtstag hatte und im Wohnzimmer ziemlich fröhliches Treiben herrschte, welches für sehr gute Ablenkung sorgte. So war eine Zeit lang alles gut. Mikayla lachte viel und hatte eine Menge Spaß. Und mir ging es da nicht anders. Bis.. Charlie auf uns zu kam. "Mikayla, wo ist eigentlich David?", fragte die Kleine, nachdem sie neben uns ankam. "E-Er.. ähm..", stotterte diese darauf, und ich merkte, dass es ihr schier das Herz zerriss, an ihn erinnert zu werden. "Er wollte doch heute auch kommen!", motzte Charlie weiter und zog einen Schmollmund. "Er kann heute leider nicht kommen, aber ich soll von ihm für dich alles, alles gute zum Geburtstag ausrichten.", erwiderte ich an Mikayla's Stelle und lächelte sie freundlich an. "Oh ok. Nicht so schlimm, sag ihm danke von mir.", meinte sie locker, grinste über beide Ohren zurück und machte sich schließlich aus dem Staub. Ich lächelte ihr noch eine Weile hinterher, ganz süß war die Kleine, bevor ich mich mit besorgter Miene Mikayla zuwandte, die inzwischen mit gesenktem Kopf auf der Couch saß. Selbstverständlich setzte ich mich neben sie. "Alles ok?", fragte ich besorgt, nachdem sie nicht aufsah. Nun hob sie doch den Kopf und sah mich an. Danach nickte sie zögerlich, meinte: "Ja alles ok, es ist nur..", und ihre Augen füllten sich mit Tränen. "Ich verstehe..", flüsterte ich mitfühlend und drückte sie fest an mich. Sie ließ es einfach geschehen, legte sogar ihren Kopf auf meine Schulter und schluchzte leise. "Alles wird gut..", murmelte ich sanft, um sie zu beruhigen. Erst jetzt wurde mir bewusst, wie nah wir uns eigentlich waren. Ich spürte ihre Körperwärme und ihren Duft, welcher leicht nach Vanille und Erdbeeren roch. Irgendwie war es ein angenehmes Gefühl, ihren Körper an meinem zu spüren. Auf einmal machte sich ein leichtes, wohltuendes Kribbeln in meinem Bauch breit und Mikayla's Nähe machte mich augenblicklich nervös. Konnte es sein, dass..? Nein. Das konnte einfach nicht sein. Das hat doch sicherlich nichts zu bedeuten... oder?

Nach einer Weile lösten wir uns dann auch wieder voneinander. Die Gefühle, die ich gerade eben noch empfunden hatte, hatte ich so gut wie es ging verdrängt.. Mikayla hatte inzwischen aufgehört zu schluchzen und sah mich nun direkt an, bevor sie ihren Blick wieder sinken ließ. "Danke, für das vorhin.", murmelte sie nun. "Kein Problem, hab ich gern gemacht.", erwiderte ich und lächelte leicht. Schüchtern lächelte sie zurück, bevor sie meinte: "Ähm, ich gehe dann mal in mein Zimmer. Ich brauch etwas Zeit für mich alleine."
"Okay, ruh dich etwas aus.", erwiderte ich zustimmend. Sie nickte und verließ schließlich das Wohnzimmer.

Seitdem Mikayla aus dem Wohnzimmer verschwand war nun schon etwas Zeit vergangen und ich saß auf der Couch und dachte nach. Um mir herum waren die ganzen Familienangehörigen, lachten und feierten Charlies Geburtstag. Ergeben seufzte ich und sah mich anschließend im Raum um. Hmm.. das Geburtstagskind persönlich saß auf dem Boden und spielte mit irgendeiner Puppe, die sie wohl bekommen hatte. Mit mir auf der Couch saßen noch Cecilia, Lucy und.. Alex. Ich seufzte abermals. Was sollte ich tun? Soll ich mal nach Mikayla schauen? Nein. Sie hat ausdrücklich gesagt, dass sie allein sein will. Gerade als ich mir den Kopf darüber zerbrach, was ich wohl als nächstes tun konnte, kam Charlie auf mich zu. "Brett.. könntest du mit mir vielleicht ein Puzzle bauen? David ist ja nicht da und.. ich dachte, vielleicht willst ja du.. Bitte! Das wäre echt total toll!", sagte die Kleine und sah mich flehend an. "Ja klar, bau ich mit dir ein Puzzle! Weißt du.. ich weiß grad sowieso nicht was ich machen soll.", erwiderte ich, erleichtert darüber endlich was tun zu können. "Yay!", freut sie sich und grinste mich an. Ich grinste zurück und gemeinsam setzten wir uns auf den Fußboden und Charlie holte ein Puzzle hervor. Aha. Ein Disney-Prinzessinnen Puzzle. War zwar nicht ganz mein Geschmack, aber was solls? Nachdem wir also die Puzzleteile ausgeleert hatten, fingen wir an zu bauen. Es war ein 200 Teile Puzzle und von daher noch nicht besonders schwierig. "Sag mal.. wie alt bist du denn heute geworden?", fing ich nach einer Weile ein Gespräch an. "7! Wie alt bist du denn?", erwiderte sie, während sie fleißig weiterbaute. "Ich? Ich bin 11.", antwortete ich und lächelte sie an. "Cool!", meinte sie und grinste breit.

Aus dem Leben eines Mädchens..~♥Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt