21.02.2015

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Mikayla


Blinzelnd schlug ich die Augen auf. Die Sonne schien mir direkt ins Gesicht, weshalb ich für kurze Zeit nichts sehen konnte. Doch, als sich mein Blick wieder klärte, bemerkte ich, dass David nicht mehr neben mir lag. Und, dass es überraschenderweise schon ziemlich hell im Zimmer war. Ich griff nach meinem Handy, welches am Boden neben mir verweilte, und schaltete das Display an. Mit weitgeöffneten Augen starrte ich darauf. Es war bereits 10:15 Uhr. Wie lang hatte ich bitte geschlafen? Solange schlief ich nie. Doch glücklicherweise war ich wohl nicht die einzige, die so lange der herrlichen Bewusstlosigkeit erlegen war. Kurz bevor ich mein Handy wieder weglegen und mich erheben wollte, hörte ich leises Schnarchen vom Bett aus. Als ich etwas genauer hinsah, erkannte ich, dass es Brett war. Trotz des Regals, das uns trennte, sah ich, dass er etwas schief im Bett lag, die Decke kaum noch mehr als die Hälfte seines Körpers bedeckte und sein Kopf auf der Matratze, statt auf dem Kissen direkt daneben verweilte. Die Stelle neben ihm war leer. Genauso wie bei mir. Natürlich. Wir waren die, die noch wach waren, als die anderen beiden schon längst geschlafen haben. Sie hatten weit aus mehr Schlaf bekommen und sind dementsprechend früher auch wieder wach geworden. Ich hingegen war erst ein bis zwei Stunden später eingeschlafen, nachdem Brett und ich uns gegenseitig eine Gute Nacht gewünscht hatten. Und anscheinend schien Brett eine ähnlich lange Nacht hinter sich zu haben. Und offensichtlich wollten uns unsere Freunde nicht aufwecken. Hach, wie rücksichtsvoll von ihnen. Bei mir wäre das ganz anders verlaufen.

Mit einem Seufzer erhob ich mich endgültig und tappte auf nackten Füßen vorsichtig zu dem Bett meines allerbesten Freundes hinüber. Bis ich letztendlich direkt davor stand. Lächelnd legte ich den Kopf schief, als ich ihn so musterte. Ach, wie friedlich er nur aussah, wenn er schlief. Das musste ich ändern. Langsam näherte ich mich, bis mein Knie auf einmal die Matratze erfasste. Ich kniete mich förmlich auf's Bett und beugte mich über Brett. Mein Blick glitt zu seinem rechten Arm, welchen er um seinen Bauch geschlungen hatte und frei lag. Ohne zu zögern umschloss ich diesen und rüttelte stark daran. "Brett, aufwachen!! David und Tess sind schon längst wach, also wach auf!!!", rief ich. "Alter.. ich steh doch schon auf..", grummelte er und erhob sich langsam. "Mikayla.. na das war irgendwie klar.", meinte er verwundert, nachdem er mich bemerkt hatte. Ich grinste, während ich immer noch auf seinem Bett kniete. "Tja, wenn du nicht aufstehst.", triezte ich ihn und verheimlichte dabei die Tatsache, dass ich selbst gerade erst wach geworden war. Brett sah mich beleidigt an. "Tz.. trotzdem hättest du mich auch etwas sanfter wecken können..", meinte er und befühlte mit schmerzverzerrtem Gesicht seinen misshandelten Arm. "Tja, sowas kann ich nicht.", erwiderte ich frech. Das schadenfrohe Grinsen war noch immer nicht aus meinem Gesicht gewichen. "Pff.. bei David aber schon.", schmollte er. "Ja, aber er ist David und nicht du!", tadelte ich ihn weiter. "Trotzdem hättest du nicht gleich meinen Arm vergewaltigen müssen...!" Da musste ich lachen. "Du mit deinem vergewaltigen, ganz ehrlich." Brett grinste. "Ist doch so.." Ich schüttelte den Kopf. "Ich hab gelegentlich deinen Arm genommen und ihn ein bisschen gerüttelt. Und gib's zu.. du hast es verdient!" Brett zog beide Augenbrauen in die Höhe. "Jaja, vergewaltigt hast du ihn.. und hey!" Ich grinste immer breiter. "Nein, Spaß.. das hast du nicht.", versicherte ich ihm. Brett lächelte. "Da bin ich aber erleichtert." Ich erwiderte sein Lächeln, kurz bevor ich mich von seinem Bett erhob. "Also.. ich gehe jetzt runter zu Tess und David, wenn du nichts dagegen hast.", informierte ich ihn, während er ebenfalls aus dem Bett stieg. "Ne, ne, hab ich nicht, ich muss mich jetzt sowieso umziehen, also husch husch!" Mit diesen Worten machte er Scheuchbewegungen in meine Richtung. Und so folgte er mir bis zur Tür. "Ja, ich geh ja schon!" Lächelnd schüttelte ich den Kopf und verließ anschließend den Raum. Brett lächelte ebenfalls und schlug mir die Tür anschließend direkt vor der Nase zu.

Ich drehte mich auf dem Absatz um und schaute nachdenklich den Flur entlang, auf dem es komplett still war. Soll ich gleich zu ihnen oder.. Mein Blick erreichte das Bad, in diesem noch meine Klamotten von gestern lagen. Nein, ich denke ich ziehe mich zuerst um. Genauso wie Brett. Ich bin doch nicht die einzige, die dann noch mit Schlafsachen rumläuft..

Aus dem Leben eines Mädchens..~♥Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt