17.05.2013

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Mikayla

   
"Hast du meine blauen Sneakers gesehen?", fragte mich Cecilia, mit dem sie mich völlig aus den Gedanken riss. "Ehm.. nein.", antwortete ich daraufhin, noch nicht ganz in der Realität angekommen. "Na toll, komischerweise weiß das niemand hier in diesem Haus!", fauchte sie sauer und marschierte festen Schrittes geradewegs in unsere Gaderobe, um diese, wegen ihrer Schuhe, komplett auf den Kopf zu stellen. Verwirrt schüttelte ich den Kopf. Was war denn heute mit Cecilia los... Seufzend entschied ich mich nicht länger mit diesem Thema zu befassen und ließ meine Gedanken wieder zu Louis und David schweifen..
Ich war echt gespannt welche Überraschung Louis für mich hatte. Seit Tagen war er schon so nett zu mir und rang ständig um meine Aufmerksamkeit. Er hatte mir erzählt, dass er mich sehr gerne mochte und dass er schon länger in mich verliebt sei. Ich seufzte. Süß war es ja schon, dass er sich für mich so viel Mühe gab. Aber ich war in einer Beziehung. Ich liebte David und es gab keinen den ich lieber an meiner Seite haben möchte als ihn.. Er ist mir wichtiger als alles andere.., dachte ich und meine Augen füllten sich mit Tränen. Seit Tagen war er schon so komisch.. so abwesend. Gleichzeitig wirkte er so traurig und das brach mir das Herz.. Er musste irgendwas gemerkt haben. "GEFUNDEN!!", schrie Cecilia so laut, dass ich darauf heftig zusammen zuckte. Schließlich kam sie in den Flur vor die Küchentür und hielt triumphierend ihre blauen Sneakers in die Höhe und lächelte. Nachdem sie bemerkte, dass ich Tränen in den Augen hatte, kam sie mit besorgten Gesichtsausdruck auf mich zu. "Hey, ist alles ok?", fragte sie, stellte ihre Schuhe auf den Küchentresen ab, und nahm meine Hände in ihre. "Klar.. ich bin nur etwas .. durch den Wind.", erwiderte ich und versuchte so unbeschwert wie möglich zu klingen. Aber anscheinend nicht unbeschwert genug. "Erzähl.", erwiderte sie nämlich und führte mich an den Esstisch. Nachdem wir saßen, musterte sie mich gespannt und so seufzte ich ergeben und begann ihr von der Sache mit Louis und David zu erzählen. Cecilia hörte mir während ich erzählte die ganze Zeit aufmerksam zu, bis sie, nachdem ich fertig war, nachdenklich die Luft einsog. "Also ich würde abwarten und schauen was das für eine Überraschung ist.", sagte sie endlich, nach kurzer Zeit Stille. "Ja, das wollte ich sowieso.", erwiderte ich. "Gut, aber irgendwann musste du ihm klar machen, dass du vergeben bist, und dass er keine Chancen bei dir hat.", warf sie ernst ein. "Ich weiß.", seufzte ich und legte meinen Kopf verzweifelt in meine verschränkten Arme. Ich spürte, wie mir Cecilia mit einer sanften und behutsamen Geste über den Kopf strich. "Komm jetzt. Wir müssen los.", befahl sie leise. Widerwillig stand ich auf, schob den Stuhl beiseite und schlurfte motivationslos zu meiner Schultasche. Mit einem Seufzer hing ich sie mir um die Schulter und folgte meiner Schwester zur Gaderobe. Kurze Zeit später waren wir auch schon fertig angezogen und verließen wenige Augenblicke später das Haus. Auf dem Weg zur Schule.

David

Meine Schritte hallten laut, als ich auf dem bereits menschenleeren Flur um die Ecke bog, und ich mich die große Treppe rauf machte, bei der oberhalb Mikayla's Klassenzimmer lag. Es war große Pause und ich wollte gemeinsam mit ihr nach draußen gehen. Nachdem diese Treppe geschafft war, sah ich noch eine Menge Kinder, welche sich ihre Schuhe und Jacken anzogen, bis ich auf einmal Mikayla aus dem Chaos heraus wahrnehmen konnte. Aber sie war nicht allein.. ihr gegenüber stand .. Louis! Gerade sah ich wie sie sich miteinander unterhielten und unwillkürlich verließ mich der Mut. Trotzdem gab ich nicht auf, hielt mein, nicht gerade großes, Selbstbewusstsein mit beiden Händen fest und zwängte mich kurzerhand durch die Menge, solange bis ich bei ihnen ankam. "Ja, klar gerne!", meinte Mikayla gerade, als ich neben ihr ankam. Verwirrt sah ich sie an. Was hatte er zu ihr gesagt? "Cool, dann freu ich mich!", erwiderte Louis lächelnd, verabschiedete sich mit einem Nicken und verschwand. "Oh David, Hey!", sagte sie als ob sie mich erst jetzt bemerkt hätte. Wahrscheinlich hat sie das ja auch.., dachte ich etwas grimmig und auch irgendwie verletzt, was mich überraschte. "Hey.. ehm sag mal was habt ihr miteinander ausgemacht?", hakte ich sofort nach und musterte sie ernst. "Ach, Louis hat mich in die Eisdiele in der Nähe eingeladen! Heute nach der Schule gehen wir hin.", erzählte sie. "Ach ist das so?", erwiderte ich und stellte fest, dass sich meine Stimme ungewöhnlich bitter anhörte. Für einen kurzen Moment gab mir das einen Stich mitten ins Herz, worauf sich im nächsten grenzenlose Wut gegenüber Louis in der Magengegend breit machte. War das etwa Eifersucht?, dachte ich überrascht. Sehr verletzlich war ich ja schon immer gewesen, aber das mit der Eifersucht war mir neu. Ich merkte, wie mich Mikayla lange sowohl nachdenklich als auch besorgt musterte. "Das ist doch nur freundschaftlich. Das weißt du doch sicher, oder?", sagte sie schließlich. "Eh.. ja, ja klar weiß ich das!", erwiderte ich hektisch und ich spürte, wie ich rot wurde, da ich mich ziemlich ertappt fühlte. "Gut, dann komm jetzt, bevor die Pause rum ist!", scherzte sie erleichtert, lachte und nahm meine Hand. Ich versuchte mitzulachen, was mir aber irgendwie nicht so ganz gelang, bevor wir uns schließlich auf den Weg nach draußen machten. Nachdem wir aus der großen Doppeltür, auf den Pausenhof traten, fasste ich einen Entschluss. Ich würde Mikayla heimlich folgen und die beiden bei ihrem "Date" beobachten.

Aus dem Leben eines Mädchens..~♥Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt