15.05.2013

56 6 1
                                    

David

         
Es war ein ganz normaler Mittwoch Morgen. Ich ging wie gewohnt ins Bad, putzte mir die Zähne, wusch mich und machte meine Haare. Und zwischen Mikayla und Tess hatte es auch keine Streitigkeiten mehr gegeben. Wir haben es diesen 10.Klässlern gezeigt, welche daraufhin mächtig Ärger bekommen haben. Alles war gut. Bis auf eine gewisse Sache, welche mir Sorgen bereitete... Und zwar Louis aus Mikayla's Klasse. Seit Tagen kam es mir nämlich schon so vor, als ob er sich immer mehr an sie ran machen würde.. Vielleicht ist da ja garnichts dran und ich machte mir um sonst Sorgen? Trotzdem wollte mir das einfach nicht aus dem Kopf gehen. Nach einer Weile schüttelte ich schließlich den Kopf, in der Hoffnung, diese Gedanken dadurch vertreiben zu können. Doch es war erfolglos und ich dachte weiter darüber nach. Solange bis ich schließlich Kopfschmerzen bekam. Boah, ich war kurz davor zu heulen... Reiß dich zusammen David., ermahnte ich mich schließlich in Gedanken.

Nach ein paar Minuten trat ich dann seufzend aus dem Bad und ging anschließend die Treppe runter zur Küche, in der Mum schon auf mich wartete. Sie saß am Küchentisch, trank Kaffee und las nebenbei Zeitung. So machte ich mir eine Tasse mit warmer Milch und Honig und ging dann ebenfalls auf den Tisch zu, um ihr Gesellschaft zu leisten. "Morgen.", begrüßte ich sie, bevor ich mich schließlich hinsetzte. "Guten Morgen, Großer. Hast du gut geschlafen?", fragte sie mich und sah von ihrer Zeitung auf. Dieses "Hast du gut geschlafen?" war ihre Standartfrage, diese stellte sie einfach jeden Morgen. Egal ob unter der Woche oder am Wochenende. "Na ja ging so.", antwortete ich darauf ehrlich. Anschließend starrte ich nachdenklich in meine Tasse voll Milch, in der ungefähr die Hälfte davon noch drin war. Schließlich entfuhr mir ein kaum unterdrückbarer Seufzer. "Alles okay?", fragte sie nun und sah besorgt zu mir rüber. Nachdem ich eine Weile still war und überlegt hatte ob ich ehrlich sein oder lügen sollte, entschied mich letzendlich ehrlich zu sein und so schüttelte schließlich den Kopf. "Nicht wirklich.. weißt du .. es geht um Mikayla. Und einen Typ aus ihrer Klasse. Irgendwie sieht es immer mehr so aus, als ob er sich an sie ranmachen würde..", erzählte ich dann. "Verstehe..", erwiderte sie und nickte nachdenklich. "Aber ich würde mir da nicht all zu große Sorgen machen, Mikayla liebt dich und du kannst ihr vertrauen. Ich glaub nicht, dass sie dich betrügen würde.", versuchte sie mich aufzumuntern und lächelte mich anschließend warm an. Ich nickte zustimmend, seufzte und meinte: "Du hast ja recht..", und versuchte ebenfalls zu lächeln. Keine Sekunde später stand sie auf, kam auf mich zu und nahm mich in den Arm. Dankbar erwiderte ich ihre Umarmung und entspannte mich für eine Weile. Nachdem wir uns nach gefühlten Stunden wieder voneinander lösten, sah ich auf meine Armbanduhr und bemerkte: "Ich muss los.", worauf Mum mit "Okay, aber wenn du dich nicht so gut fühlst kannst du ruhig Zuhause bleiben ja?", antwortete. "Das weiß ich danke, aber ich bin ja nicht krank oder so. Und außerdem gehts mir jetzt auch nicht so schlecht, dass ich nicht in die Schule gehen könnte. Es geht schon.", erwiderte ich und lächelte beruhigend in ihre Richtung. "Wie du meinst.", gab sie daraufhin zurück und streichelte lächelnd über den Kopf. "Mist! Meine Schulsachen sind noch oben!", fiel mir entsetzt ein. Mum sagte nur: "Na dann beeil dich mal!", während ich schon die Treppe rauf flitzte. Keine Minute später kam ich auch schon wieder, samt meiner Schultasche, in der Küche an. Zusammen gingen wir noch in die Gaderobe in der ich mir schließlich Schuhe und Jacke anzog. "Tschüss, Mum bis später!", verabschiedete ich mich noch von ihr, draußen stehend, bevor ich mich schließlich auf den Weg machte.

Ich war kurz davor Mikayla's Haus zu erreichen, als ich ernsthaft darüber nachdachte, sie heute mal nicht abzuholen. Aber ich verwarf den Gedanken ganz schnell wieder da, wenn ich es nicht tat, würde sie sich dann vielleicht Sorgen machen oder Verdacht schöpfen und das wollte ich nicht. Deshalb ging ich wie gewohnt in die Einfahrt und klingelte an der Tür. Wie immer, oder zumindest meistens, machte mir Mikayla auf. "Hey.", begrüßte sie mich und lächelte mir entgegen. "Hey, bist du bereit?", erwiderte ich daraufhin und versuchte ebenfalls zu lächeln. "Klar!", meinte sie sofort, hob ihre Schultasche vom Boden auf und trat zu mir nach draußen. "Gut, dann komm.", sagte ich und bot ihr leicht lächelnd meine Hand an. Diese nahm sie ohne zu zögern an und gemeinsam gingen wir los.

"Sag mal, ist alles okay mit dir?", fragte sie mich, womit sie mich aus den Gedanken riss, und musterte mich besorgt, während wir um die Ecke bogen. "Ehh.. ja klar! Wie kommst du denn darauf?", log ich leicht nervös, und mir war wohl klar, wie unglaubwürdig ich mich anhörte...
"Weiß nicht.. du bist so nachdenklich und ruhig heute. So als ob dich was bedrücken würde.", gab sie zurück. Zum Glück musste ich nicht mehr antworten, da unsere Schule nun in Sicht kam und wir auf diese zu steuerten. Komischerweise schien sie auch nicht auf eine Antwort zu warten, da sie still blieb und kein einziges Wort mehr darüber verlor. So stieß ich anschließend die Tür auf und gemeinsam betraten wir das Schulgebäude.

Später in den ersten zwei Stunden, konnte ich mich kein bisschen konzentrieren. Der Lehrer sagte irgendwas, wovon ich nicht mal die Hälfte mitbekam. "Hey, ist alles ok?", fragte mich Brett auf einmal. Schon der zweite, der mich fragte ob alles ok wäre.. Sieht man mir das so sehr an? "Ehh.. klar. Kann mich heute nur irgendwie nicht so gut konzentrieren. Liegt wahrscheinlich daran, dass ich nicht so gut geschlafen habe, letzte Nacht.", versuchte ich ihm schließlich beruhigend zu versichern. "Ah okay, ich verstehe.. lass mich raten, weil du es ohne Mikayla kaum ausgehalten hast, oder?", erwiderte er etwas spöttisch und lächelte mir überzeugt entgegen. Ich lächelte nur zurück und nickte. Wenn er wüsste...

Nachdem Pause war, zogen sich die Stunden erneut so lang und ich hielt es hier in diesem Klassenzimmer kaum noch aus.. Deshalb war ich auch ziemlich froh, als nach weiteren qualvollen Stunden endlich Schule aus war. In der Pause hatte ich unglücklicherweise eine Szene beobachtet, die mir garnicht gefiel.. Mikayla hat die meiste Zeit mit Louis rumgehangen und gesehen, wie er angeregt geredet und sie viel gelacht hat. Toll. Jetzt ging es mir noch schlechter als vorher.. Aber ich hoffte, dass das nichts zu bedeuten hatte. Morgen würde ich wohl oder übel mit ihr darüber mal reden müssen.. Erschöpft kam ich Zuhause an und schmiss mich seufzend in mein Bett. Ich brauchte erstmal Schlaf, ich war total kaputt. So schloss ich die Augen und hoffte, dass morgen der Tag besser laufen würde.

Aus dem Leben eines Mädchens..~♥Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt