Pov. Sky
Nathan zieht mich an meiner rechten Hand leicht hinter sich her. Meine Hand fühlt sich kalt in seiner an und ich genieße die Wärme, die von seiner ausgeht. ,,Nicht so schnell'', versuche ich ihm über die Musik zu informieren, da sein Tempo ziemlich anstrengend ist. Mein Kopf wird immer noch von der Droge gesteuert und es wird mir leicht schwindelig, wenn ich versuche mich mit Nathans Tempo an den Leuten vorbei zu drängen. Entschuldigend lächelt er mich an.
Im Bad angekommen bitte ich ihn nicht das grelle Deckenlicht anzuschalten. Der Junge geht dieser Bitte nach und das Bad wird in ein blaues Licht getaucht, als er das Licht der Dusche anschaltet. Ich lasse mich auf den geschlossenen Toilettendeckel sinken, während Nathan ein Tuch anfeuchtet. Meinen Kopf lasse ich gegen die kühle Wand fallen und halte meine Augen geschlossen.
,,Du kennst Lizzi?'', von der Frage bin ich überrascht, doch ich nicke. ,,Ja, ihre Mutter hat mit meiner gearbeitet'' erkläre ich ihm. ,,Als was arbeitet sie?'', er konzentriert sich auf das Auswringen des Tuches, als er sich mit mir unterhält. ,,Sie war früher als Model tätig, heute hat sie eine eigene Agentur.'', erkläre ich und merke wie die Gedanken an meine Mutter, mich automatisch mein Handgelenk umfassen lassen. Gerade als ich dachte ich bin in diesen Gedanken wieder gefangen, drängt sich Nathan zwischen sie. Und ich ich danke ihm im Stillen dafür.
Das feuchte Tuch berührt sanft mein Gesicht. Nathan's Gesicht wirkt konzentriert. ,,Du musst das nicht tun'', flüstere ich schon fast. ,,Ich weiß, aber ich möchte'', erwidert er. ,,Wow, das war eine gute Antwort'', lache ich leicht und er schmunzelt. Sein Blick scannt mein Gesicht und wieder bemerke ich wie er bei meinen Augen hängen bleibt. Seine grünen Augen wirken ruhig und ich bin für einen Moment in seinem Blick gefangen.
Schnell Wechsel ich das Thema und schließe meine Augen erneut. ,,Jura also? Tut mir leid, aber du wirkst nicht wie ein Jurastudent'', Nathan hält kurz inne bevor er mir antwortet. ,,Meine Eltern haben es sich gewünscht. Anwälte verdienen gutes Geld, haben sie gesagt.'', ich bemerke wie er leicht die Augen verdreht an den Gedanken ,,aber Psychologie hätte ich auch nicht gedacht.'' Seine Ehrlichkeit von zuvor bringt mich dazu ebenfalls offen zu sein. ,,Ich werde sowieso nicht therapieren. Meine Mum will, dass ich zu ihr in die Agentur komme. Schon immer wollte sie, dass ich wie sie werde und jetzt wo mein Dad nicht mehr hier lebt, ist auch keiner da der mich unterstützt in dem Studium und gegen ihre Idee. Außerdem...'', setzte ich in meinem Redeschwall an, doch breche ab.
Ich kenne diesen Typen garnicht, schießt es mir durch den Kopf. Die Droge muss mich leichtsinnig gemacht haben, versuche ich es mir in Gedanken zu erklären. ,,Außerdem?'', will der braunhaarige Junge wissen. Mittlerweile sitzt er an die Wand gelehnt vor mir. Seine Arme auf den Knien abgestützt und das Tuch mit Flecken meines Blutes in seinen Händen.
,,Danke für deine Hilfe, Nathan'', ich stehe auf und für einen kurzen Moment sehe ich schwarze Flecken, doch ich fange mich wieder. ,,Ich sollte nach Hause. Morgen ist mein erster richtiger Tag an der Uni und ich wohne nicht weit von hier'', ich möchte schnell weg. Ich verfluche mich, einem fast Fremden kurz mein Vertrauen geschenkt zu haben. So leichtsinnig und naiv bin ich sonst nicht. Doch mein High hat mich dazu gemacht.
Ich werde nicht mein Chaos einem anderen Menschen auftischen.
DU LIEST GERADE
Like a dark paradise
Teen FictionSie ist verloren in sich selbst. Kämpft mit ihren Gedanken und ihrer Sucht. Alleine. Denn das war sie immer schon. Alleine in ihrem eigenen Chaos. Ihre kalten Augen treffen ihn wie ein Schlag. Er möchte hinter ihre matten wunderschönen Augen blick...