Pov. Sky
,,Hast du Lust heute ins Café zu kommen?'', fragt meine beste Freundin, während sie den Autoschlüssel aus ihrer Tasche kramt.
Vor etwa 10 Minuten hat sie mir geschrieben, dass ihr Vorlesungen zu ende sind und ich habe mich von der Bibliothek aus auf den Weg zu ihr gemacht. Naja, so ist es nunmal, wenn man selbst keinen Führerschein hat und keine Lust auf öffentliche Verkehrsmittel hat. Aber mal ehrlich, wie auch wenn man ewig warten muss, bis der passende Bus kommt.
Ich ziehe meine schwarze Mütze zurecht. ,,Ja wieso nicht'', ich zucke mit den Schultern, ,,Habe heute eigentlich nichts mehr zu tun.''
Lizzi klatsch begeistert in ihre Hände.
—
,,Oh na toll'', kommt es mir über die Lippen, als ich das Auto meiner Mutter vor dem Haus sehe. Liz zieht scharf die Luft ein und wirft mir einen bemitleidenswerten Blick zu.
,,Du weißt ab wann ich arbeite. Also komm einfach wann du willst'', sie gibt mir einen zarten Kuss auf die Wange. Das haben wir als Kinder oft getan, wenn wir wussten dem anderen geht es nicht gut oder er macht eine schwere Zeit durch.
Ich lächle sie an und nicke. Bedanke mich fürs nach Hause bringen und mache mich auf den Weg.
,,Hey Mum'', ziehe ich ihre Aufmerksamkeit auf mich, als ich in das Esszimmer trete und meine Tasche auf dem Tisch abstelle. Die blonde Frau sieht zu mir auf, ,,Hallo, wie war dein Tag? Ich habe dich gestern Abend vermisst.''
Ich ziehe überrascht die Augenbrauen nach oben und lasse mich auf dem Stuhl ihr gegenüber fallen. ,,Du bist gestern schon nach Hause gekommen?'', ich lege meinen Kopf leicht schief und versuche erst garnicht meine Überraschung zu verbergen.
,,Ja, der Termin für Mittwoch wurde abgesagt. Also dachte ich, komme ich schon früher als geplant'', ihre geschwungenen Lippen werden zu einem Lächeln geformt, ,,Also wo warst du?''
Ihre Stimme klingt etwas scharf, anklagend trifft es schon fast, doch die zuckersüße Stimmlage vertuscht es beinahe schon wieder.
,,Dad hat mir eine unschöne Nachricht mitgeteilt. Danach habe ich bei meinem Freund übernachtet'', gestehe ich. Das Gefühl ausgesprochen zu haben, dass Nathan und ich ein Paar sind lässt mein Inneres sich erwärmen. Mein Bauch kribbelt leicht und sein lächelndes Gesicht legt sich vor mein Inneres Auge. Wie gerne ich ihn jetzt hier hätte.
,,Welche Nachricht und seit wann hast du einen Freund?'', meine Mutter scheint sichtlich überfordert zu sein und ihr anklagender Blick folgt mir, während ich mir ein Glas Wasser einschenke.
,,Dad hat mir nur erzählt er schaffe es nicht zu meinem Geburtstag'', ein ziehen in meiner Brust macht sich breit, doch ich halte die Mauer der Gleichgültigkeit aufrecht, ,,etwa zwei Monate. Er heißt Nathan.''
Meine Mutter streicht sich eine Strähne hinter ihr Ohr, nur um sie wieder zu lösen. ,,Wieso kann er nicht?'', sie ignoriert die Erklärung über meine Beziehung. Ich seufze, denn ich habe mir schon gedacht, dass Dad ihr nichts von alle dem erzählt hat. ,,Er hat eine neue Frau, Mum. Die hat eine Tochter und den Grund warum sie nicht kommen interessiert mich nicht'', erneut das Stechen in der Brust und auch meine Mum verliert für einen Moment die perfekt sitzende Maske.
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Like a dark paradise
Teen FictionSie ist verloren in sich selbst. Kämpft mit ihren Gedanken und ihrer Sucht. Alleine. Denn das war sie immer schon. Alleine in ihrem eigenen Chaos. Ihre kalten Augen treffen ihn wie ein Schlag. Er möchte hinter ihre matten wunderschönen Augen blick...