Pov. Sky
Tränen laufen mir über die Wangen, dann leert sich mein Mageninhalt erneut. Mein Schlurzen wird von meiner Hand gedämpft. Keine Schwäche zeigen, besonders nicht vor meiner Mutter.
Gerade ziehe ich meine Schuhe von den Füßen. Ich höre Stimmen aus dem Wohnzimmer. Zwei sehr vertraute Stimmen.
,,Dad?'', ich schaue meine Eltern fragend an.
Sie scheinen sich nicht gestritten zu haben, doch ist die Anspannung fast zum Greifen. ,,Hallo, mein Schatz'', seine blauen Augen sehen mich an und blicken meinen Körper hinab. Dann wieder rauf zu meinen Augen, in denen ich Sorge und Schock sehen kann.
Ich kann es ihm wohl nicht übel nehmen. Als ich ihn das letzte mal gesehen habe, hatte ich nicht die dunkeln Ringe unter den Augen und da er nun weg ist, ist keiner da der meine Mutter von ihrer Manipulation abhält.
,,Was machst du hier?'', ich finde meine Stimme wieder. ,,Ich bin für ein paar Tage in der Stadt. Morgen habe ich ein Meeting und ich wollte dich fragen, ob du am Montag mit mir essen gehen möchtest'', seine braunen Haare sind, wie sein Drei tage Bart, ordentlich gepflegt.
,,Ehm, gern. Ich habe aber noch Vorlesungen, an dem Morgen'', gebe ich ihm bescheid. Seine Miene erhellt sich. Wohl aus dem Grund, weil er nicht dachte, dass ich auch nur ein Semester studiere. Meine Mutter war streng dagegen, was sie mit einem Schnaufen auch wieder mal zum Ausdruck bringt.
,,Ja natürlich. Ich komme dich gern danach abholen. Wie läuft es denn so? Macht es dir Spaß?'', er zeigt neben sich auf den Stuhl. Zögerlich lasse ich mich darauf fallen. Bedacht nicht so auszusehen, als hätte ich Tabletteneinfluss.
Ich räuspere mich, ,,Ja, sehr sogar. Die ersten Prüfungen habe ich geschafft. Ich habe ein gutes Gefühl und neue Freunde habe ich durch Lizzi auch gefunden'' Mein Vater lächelt. Es löst eine solche Wärme und Vertrautheit aus, dass ich weinen könnte.
,,Dass freut mich zu hören, mein Schatz'', seine Hand liegt auf meinem Unterarm und drückt leicht zu. Als wolle er sagen ,Ich sehe dich' und mir leise Trost spenden. Ich schlucke den Klos in meinem Hals herunter.
,,Wohin möchtest du denn Essen gehen?'', frage ich um das Thema zu wechseln, denn ich weiß meine Mutter hätte sich nicht mehr lange zurück gehalten. ,,Ich hätte dich zum Italiener ausgeführt. Sie machen dort eine super Pasta'', schwärmt er und meine Mundwinkel ziehen sich dabei leicht nach oben.
Dann mischt sich meine Mutter ein. ,,Will, hast du mich in meiner Zeit Pasta essen sehen?'', zischt sie ihn förmlich an, lächelt dabei jedoch. Doch sie gibt ihm keine Zeit zu antworten. ,,Richtig und Sky wird es auch nicht tun. Sie muss schlank sein, wenn sie bei Casting's auftreten will und Karriere machen möchte.''
Mein Herz rutscht mir in die Hose. ,,Ich habe doch gesagt ich möchte nicht teilnehmen'', ich schaue sie wütend an. Ich werde ignoriert, meine Eltern liefern sich ein Blickduell. ,,Hör auf damit, Christin'', zischt mein Vater.
,,Schon gut, Dad. Mum hat recht'', innerlich verfluche ich mich mit meinen Freunden eben Sushi essen gewesen zu sein.
Denn das landet herunter gespült in der Toilette. Ich bin einfach ohne ein Wort gegangen. Meinen Dad habe ich danach nicht reingelassen und ihm gesagt ich werde trotzdem mit ihm essen gehen.
Wie in Trance gehe ich auf mein Nachttisch zu und hole das weiße Pulver hervor. Ich lasse mich aufs Bett nieder, um es auf der Holzplatte meines Tisches zu portionieren.
Ein Brennen zieht sich durch mein Gesicht und ich schlucke. Wartend auf das berauschende Gefühl und den Fall, der danach kommt, am Verdrängen.
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Like a dark paradise
Teen FictionSie ist verloren in sich selbst. Kämpft mit ihren Gedanken und ihrer Sucht. Alleine. Denn das war sie immer schon. Alleine in ihrem eigenen Chaos. Ihre kalten Augen treffen ihn wie ein Schlag. Er möchte hinter ihre matten wunderschönen Augen blick...