Pov. Sky
Nate hält mich immer noch fest in seinen Armen. Ich habe aufgehört zu weinen und lehne mich nach hinten um ihn anzusehen.
,,Danke'', dass du mir zugehört hast und geblieben bist, vervollständige ich den Satz in meinen Gedanken. Seine Hände legt er sanft an meine Wangen. Mit den Daumen streift er leicht über meine nasse Haut, um die restlichen Spuren meines Zusammenbruchs zu bereinigen.
,,Immer'', an dieses eine Wort will sich ein Teil von mir Klammern. Es möchte daran festhalten, sich jemandem vollständig hingeben und ihm zu 100 Prozent vertrauen. Doch der andere Teil lässt es nicht zu.
Wir sitzen nur da und schauen uns an. Keiner bewegt sich und keiner traut sich auch nur ein Wort zu sagen. Seine Augen strahlen wärme und Geborgenheit aus, während ich innerlich die Mauer wieder aufbaue, die Nathan zum bröseln gebracht hat.
,,Nate, ich bin fertig'', Getrampel auf der Treppe und keine 30 Sekunden später steht Claire im Wohnzimmer. Er reißt seinen Blick von mir und beide schauen wir seine Schwester an.
Diese stöbert schon mit der Fernbedienung in der Hand auf Netflix, um einen passenden Film zu finden. Ich räuspere mich, damit ich meine Stimme wieder finde.
,,Worauf hast du Lust?'', wende ich mich an das Mädchen. Sie ähnelt Nathan. Die selben braunen Haare, die selbe Nase, jedoch hat sie braune Augen und nicht das warme Grün ihres Bruders.
Ich drehe mich ein Stück weg von Nate, um den Fernseher anschauen zu können. Er tut es mir gleich. Ich vermisse sofort, die Wärme seiner Umarmung, seinen Duft und auch den zärtlichen Kuss.
,,Ich glaube ich will.... Den schauen!'', mein Blick liegt auf dem Titel des Films. ,Lights out', um ehrlich zu sein sind Horrorfilme nicht meine Lieblingsbeschäftigung. True Crime und Krimis, kein Problem, aber Horror lieber nicht.
Nate muss mir wohl meinen Schock angesehen haben. ,,Angst, Kleine?'', er ist mir so nahe gekommen, dass ich sein Atem an meinem Ohr spüren kann. Ich kann mir sein eingebildetes Lächeln schon vorstellen. ,,Was? Nein! Ich mache mir nur Sorgen, ob deine Schwester dann noch schlafen kann'', versuche ich mich kläglich aus der Situation herauszureden. Streife mit meinem Ärmel über meine Augen, um sicher zu gehen, dass keine Träne mehr zu sehen ist. Als wäre nie etwas geschehen.
,,Keine Sorge, sie hat als Kind sowas schon gerne geschaut'', winkt er ab, doch macht nicht den Anschein als wolle er sich von mir wegbewegen.
,,Macht das euch keine Sorgen?'', auf meine Frage kommt ein Schmunzeln. ,,Um ehrlich zu sein haben wir immer gesagt, sie wird ein Psychopath. Aber sie hält sich noch gut'', den Scherz in Nate's Stimme schaue ich mir ab.
,,Naja, vielleicht ist es Tarnung und sie bringt euch alle um'', wir beide richten unseren Blick auf sie. Claire schaut gebannt den Film, bis sie unseren Blicke bemerkt.
,,Kann ich euch helfen?'', sie zieht eine Augenbraue hoch und lächelt uns an. ,,Du weißt doch, dass du meine Lieblingschwester bist oder?'', Nate spielt unser Spiel weiter.
,,Ich bin deine einzige'', ein Augenrollen folgt darauf. ,,Willst du Snacks?'', wieder Nathan. Die Miene seiner Schwester erhellt sich und sie nickt. Ihr Bruder steht auf, doch beugt sich zuvor noch runter zu mir. Rechts und links von meinen Oberschenkel stützt er sich ab. Seine Lippen spüre ich an meiner Wange. Ich muss schlucken.
,,Wenn sie dich angreift, schrei nicht nach mir. Ich kann dir nicht mehr helfen'', Nate zwinkert mir neckisch zu und schmunzlet.
Dann geht er aus dem Raum und lässt mich immer noch perplex zurück.
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Frohe Weihnachten euch allen!
Wünsche euch einen schönen Tag <3
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Like a dark paradise
Teen FictionSie ist verloren in sich selbst. Kämpft mit ihren Gedanken und ihrer Sucht. Alleine. Denn das war sie immer schon. Alleine in ihrem eigenen Chaos. Ihre kalten Augen treffen ihn wie ein Schlag. Er möchte hinter ihre matten wunderschönen Augen blick...