Pov. Nathan
Ich sitze im Wohnzimmer und tippe meine Hausarbeit herunter für die nächste Woche. Im Hintergrund läuft der Fernseher. Das Haus ist ansonsten still, meine Eltern sind mal wieder für ein paar Tage weg und diesmal mit Claire im Gepäck.
Ich zucke zusammen als es an der Tür klingelt. Verwirrt schaue ich auf die digital Uhr meines Laptops. 19:57. Zu spät als das es die Post sein könnte. Vielleicht ein Nachbar?
Ich raffe mich auf und laufe auf die Tür zu, als gerade wieder die Klingel ertönt. ,,Sky?'', verwirrt schaue ich das blonde Mädchen an. Das große graue T shirt, dass meins zu seien scheint hängt locker über Schultern und ist kaum noch in ihre Hose gesteckt. Die schwarze weite Jeans schmiegt sich an ihren Körper.
,,Ist dir nicht kalt?'', sage ich als ich den kalten Wind bemerke, der ihre Haare durcheinander weht. Ihre Nase ist ganz rot und auch ihre Augen sind gerötet. Ich schließe die Tür hinter ihr.
,,Hast du ge-‚'', als ich mich umdrehe werde ich unterbrochen. Sky's Lippen prellen so hart auf meine, dass ich mich kurz fangen muss. Ich halte sie an der Hüfte fest, damit wir nicht umfallen.
Sie drückt ihren Körper an meinen, ihre Hände in meinem Nacken und ich bin so überfordert, dass ich den Kuss erst zögerlich erwidere. Nur ganz kurz bis sich Sky von mir löst und sich das Shirt über den Kopf zieht.
Der schwarze Bh, der ihre Brüste bedeckt kommt zum Vorschein und ich sehe ihren blassen Oberkörper. Leicht erkenne ich die Adern, die sich durch die dünne Haut auf ihrem Dekollteé ziehen.
Sie nimmt meine Hand und zieht mich in Richtung meines Zimmers. Zu perplex um etwas zu sagen oder etwas zu tun, lasse ich mich mit ziehen.
Kaum hat sie die Tür geschlossen, kommt sie auf mich zu und küsst mich wieder. Es ist kein gefühlvoller Kuss. Er ist hart und es steckt keine Zärtlichkeit dahinter. Ich löse mich von ihr, um sie auf Abstand zu bringen.
,,Was ist los?'', frage ich, doch das Mädchen vor mir ist gerade dabei sich die Hose aufzuknöpfen. Ich halte sie in der Bewegung auf. ,,Sky hör auf!'', sage ich mit lauter und fester Stimme. Sie zuckt zusammen und sieht mich an.
Da sehe ich es. Die geröteten Augen, das schwarz ihrer Pupillen und den leeren Blick, der noch glasig ist von den Tränen, die sie geweint haben.
,,Was ist passiert?'', flüstere ich und berühre ihre Wange. Ihre Augen füllen sich wieder mit Tränen. ,,Willst du mich auch nicht?'', keine Antwort auf meine Frage. Sie zittert.
,,Sky...'', ist das einzige was über meine Lippen kommt. Zu geschockt um etwas anderes zu sagen. Mein Blick kann ich wie damals nicht von ihren Augen reißen. Doch diesmal wirkt sie nicht entspannt, sondern so aufgelöst und zerbrechlich, dass ich denke sie würde kaputt gehen wenn ich eine falsche Bewegung mache.
,,Er hat mich verlassen Nate'', ihr laufen die Tränen über die Wangen, doch es scheint Sky nicht zu stören, ,,Mein Dad. Er hat mich angerufen und mir erzählt er habe eine neue Frau gefunden, die eine Tochter hat. Sie können leider nicht zu meinem Geburtstag da sein und er wisse nicht, wann es gehen würde.''
Ihre Wangen sind durchnässt. Die Tränen laufen ihr bis in das Dekollteé. ,,Ich bin nicht gut genug. Er hat mich einfach wie meine Mum ersetzt'', ihre Stimme is so klar und fest, dass es einen harten Kontrast zu ihrem Erscheinungsbild liefert.
Ich strecke meine Hand nach ihr aus, sie lässt es zu, dass ich sie anfasse. Meine Finger berühren ihren Oberarm. ,,Nate, bitte'', ihre Stimme ist nur ein Flüstern und ich weiß genau was sie meint.
Sky will, dass ich mit ihr schlafe. Ihr die Bestätigung gebe, dass sie genug ist. Zumindest für diesen Moment. Doch ich schüttle meinen Kopf. Eine Träne löst sich bei ihr und sie schlingt ihre Arme um den Bauch, um ihn vor mir zu verstecken.
,,Ich will mit dir schlafen, Sky. Fuck, natürlich will ich dich, aber nicht so'', ich gehe einen Schritt auf sie zu, ,,Du bist High und ich will, dass du nüchtern bist. Will dass du dich wohl und gut fühlst.''
Ich schließe den Abstand zwischen uns. Bedacht darauf nicht ihre Hüfte, ihren Bauch oder Taille anzufassen. Ich nehme ihr Gesicht in meine Hände. Möchte ihr zeigen, dass ich sie sehe. Ihre Gefühle, ihr Anliegen, ihren Schmerz und ihre Sucht.
Meine Lippen berühren sanft ihre. Ihre Lippen sind nass und der Kuss ist salzig. Das Salz ihrer Tränen steht zwischen uns. Ich spüre, dass sie weiter weint und sich an mich drückt. Zärtlicher als zuvor. Wir beide klammern uns an den Kuss.
Trösten uns beide und ich zeige ihr, dass sie nicht alleine ist.
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Like a dark paradise
Teen FictionSie ist verloren in sich selbst. Kämpft mit ihren Gedanken und ihrer Sucht. Alleine. Denn das war sie immer schon. Alleine in ihrem eigenen Chaos. Ihre kalten Augen treffen ihn wie ein Schlag. Er möchte hinter ihre matten wunderschönen Augen blick...