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Pov. Sky 

Ich atme tief durch.

,,Es hat angefangen als ich 14 war. Ich habe ein Mädchen kennengelernt, Victoria, mit dem ich mich angefreundet hatte. Sie hatte einen älteren Freund. Er war damals glaube ich 16. Ich habe mich öfters mit ihr getroffen.

Eines Abends wurde sie angerufen. Wir sollen doch zu ihrem Freund und seinen Freunden kommen, sie hätten etwas besorgt. Vic wusste wohl wovon sie sprachen, denn sie war total aufgeregt. Als wir dann bei ihnen waren, bemerkte ich sofort das weiße Pulver auf dem Tisch.

Es war in mehrere Linien unterteilt und ich hatte schon eine Ahnung was es sein könnte'', ich zuckte mit meinen Schultern.

,,Vic sagte ich soll doch mal probieren. Es wäre nicht so schlimm. Sie kannte von meinen Problemen mit meinen Eltern und allem anderen. Sie versuchte mir klar zu machen, ich würde alles vergessen, für den Moment in dem es wirkt. Ich habe nicht wirklich groß nachgedacht. So viel zu verlieren hatte ich nicht und es schien keinem von den Leuten, die da waren schlecht zu gehen. Also zog ich eine Line.''

,,Mit 14?'', Nate sah geschockt aus, auch wenn er versuchte es zu überspielen. Ich nicke nur.

,,Es hat mich niemand gezwungen, verstehst du? Das Gefühl, es war einfach zu gut. In dem Moment war alles vergessen. Und als ich dann noch mit dem besten Freund von Vic's Freund zusammen gekommen bin, war es eigentlich vorbei. Fast jeden Tag haben wir was gezogen. Ich war fast nie nüchtern bei ihm. Ich hatte in meinem Leben noch nie nüchtern Sex.'', bei dem letzten Satz stocke ich.

Er ist in meinem Redefluss einfach so rausgekommen, doch es scheint ihn nicht zu stören. ,,Echt nicht?'', seine Frage ist keinerlei spöttisch. Ihm scheint es auch nicht peinlich zu sein mich das zu fragen.

Ich schüttle meinen Kopf. ,,Nein noch nie. Alle sagen immer wie toll es ist, doch ich kann es nicht beurteilen. Ich war immer auf einem Trip'', mir wird wieder der Ausmaß von allem bewusst. Wie sehr ich kaputt gemacht wurde, von meinen damaligen Freunden, meiner Beziehung und mir selbst.

,,Warum seid ihr nicht mehr zusammen?'', Nathan's Stimme ist beruhigen. Ach was sag ich da, alles an ihm beruhigt mich und lässt mich sicher fühlen. ,,Er heißt Luce. Ich war 16, fast 17 und er 18. Wir waren damals auf einer Party. Ich war schon High als er mich in ein Zimmer geführt hat. Er nicht, dachte ich zumindest und als wir auf dem Bett saßen holte er eine Spritze und braunes Pulver heraus'', die Erinnerungen an den Abend lassen mich erschaudern. ,,Heroin war für mich immer eine Grenze, doch um ehrlich zu sein weiß ich nicht ob ich es nicht doch gemacht hätte...

Als er sich den Schuss gesetzt hatte, war er urplötzlich ganz weiß und ich wusste eigentlich schon ab dem Moment was passiert ist. Ich versuchte ihn dazu zu bringen sich zu übergeben, doch es hat nichts gebracht. Ich bin raus zu allen anderen gelaufen und habe um Hilfe geschrien. Niemand hat geholfen, Nate. Niemanden hat es interessiert, dass ihr Kumpel oben an einer Überdosis verreckt'', Tränen laufen mir über die Wangen. Schon lange nicht mehr habe ich deswegen geweint. Vor allem nicht vor einer anderen Person.

,,Ich habe den Krankenwagen gerufen und als sie kamen und sie die Sirenen gehört haben. Haben sie anscheinend gedacht es wäre die Polizei. Sie sind alle abgehauen und haben mich mit Luce alleine gelassen.''

Nate legt einen Arm um mich. ,,Ist er...?'', er traut sich nicht es auszusprechen. Ich schüttle meinen Kopf. ,,Gerade so ist er durchgekommen. Ich habe ihn im Krankenhaus öfter besucht. Keiner unserer Freunde hat sich blicken lassen!

Ein paar Tage nachdem er aus der Entzugsklinik kam, hat er mich angerufen. Hat gesagt ich soll zu ihm kommen und als ich ankam, habe ich die ganze Gruppe da sitzen sehen. Wie sie sich Speed reinziehen oder Hero spritzen. Ich war so wütend, Nate. Ich bin zu dem Tisch und habe das komplette Pulver abgeräumt. Luce war so sauer, dass er mir eine verpasst hat'', Nate verkrampft sich, doch ich erzähle weiter. ,,Danach hat er versucht sich zu entschuldigen, ich habe aber nie wieder mit einen von ihnen gesprochen. Es war keine richtige Freundschaft oder Beziehung. Es war mittel zum Zweck. Schlussendlich war man nach dem High, doch ganz alleine mit seinen Problemen.''

Ich atme tief durch und schließe meine Augen.

,,Wir haben uns so sehr kaputt gemacht, dass die Wunden heute noch sind und ich bin mir nicht sicher, ob sie jemals heilen werden.''


Like a dark paradiseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt