Mittlerweile ist eine Woche vergangen, in der ich haupsächlich nur im Bett lag, Tabletten nehmen - und Kotzen musste. Heute stand wieder ein Arztbesuch an, aber anders als sonst freue ich mich darüber ins Krankenhaus zu gehen. Nicht weil ich den Geruch von Kranken Menschen und Medizin wieder riechen möchte, sondern ich kann endlich Zach wiedersehen.
Bei den Gedanken an ihn, seufze ich verliebt. Ich habe ihn seit dem Tag seines Besuches bei uns, nicht mehr wieder gesehen. Dafür haben wir aber viel telefoniert und gesimst.
Ich drehe mich auf die Seite, es ist gerade mal 8 Uhr. Doch um 10 Uhr habe ich schon ein Termin. Ich muss nur noch meine Eltern überreden in der Cafeteria zu warten, damit ich Zach zeigen kann, wie sehr ich ihn vermisst habe.
Ein leises Klopfen erklingt und meine Mom streckt den Kopf in mein Zimmer. "Na mein Schatz? Wie geht es dir?" , fängt sie gleich mit ihren Rutine Fragen an. "Mir geht es soweit gut Mom, wie immer um diese Uhrzeit" , gebe ich die Gleiche Antwort wie Gestern.
Mom kommt zu mir ans Bett und streicht mir eine Strähne aus dem Gesicht. "Na los, mach dich fertig und geh Duschen. Ich mach in der Zwischenzeit Frühstück. Dein Dad ist mit Blacky gassi" , sagt sie und verlässt dann mein Zimmer.
Ich stehe langsam auf und gehe duschen. Gott sei dank, kam der Kotzanfall schon heute früh. Schnell schäume ich mich ein und wasche meine Haare.
Dann schalte ich die Dusche ab, und trockne mich ab.Nur mit einer Boxershorts, stehe ich ein wenig später vor meinem Kleiderschrank und habe keinen Plan was ich anziehen soll. Schluss endlich nehme ich mir ein Schwarzes T-Shirt, mit Sweatshirtjacke und eine Dunkelgrauen Jeans aus dem Schrank.
Fertig angezogen gehe ich runter, und setze mich an den Tisch. Meine Mom hat mal wieder viel zu viel rausgepackt und wir haben eine Große Auswahl an Essen.
Ok, jetzt ist glaube ich ein Guter Zeitpunkt für meine Bitte. Ich atme tief ein.
"Mom, Dad, könnt ihr vielleicht heute während der Untersuchung in der Cafeteria warten?" ,frage ich so lieb wie möglich. Beide gucken mich verwirrt an. "Warum das denn?" , Dad beäugt mich misstrauisch.
"Ich fühl mich wohler wenn ihr nicht bei meinen Behandlungen dabei seit" , murmel ich. "Gut" , gibt Mom sich geschlagen.Im nächsten Moment klingelt es an der Tür. "Ich geh schon" , sage ich und stehe von meinem Platz auf. Ich gehe zur Haustür und mache sie auf. "Hi, Kleiner Cousin" , grinst Dylan und zieht mich in eine Umarmung. Ich schaue ihn fragend an und zeige mit dem Finger in die Küche. Er versteht mich anscheinend und folgt mir.
"Was machst du hier?" , frage ich ihn. "Ich soll auf deinen Wuffi aufpassen, während ihr weg seit" , klärt er mich auf. In plötzlicher Erkenntnis nicke ich.
"Aber wieso kommst du so früh?" , ich bin irritiert. Dylan hebt eine Augenbraue, "Eh, ihr müsst in 15 Minuten da sein. Ich denke nicht das ich zu früh bin." Just in den Moment ruft mein Vater, "Kai wir wollen los."
Immer noch verwirrt setze ich mich in den Wagen und sehe zu wie wir dem Krankenhaus näher kommen. Die nächsten Minuten nehme ich so gut wie nicht wahr, erst als ich im Behandlungsraum warte, erwache ich wieder und bin ganz aufgeregt. Als dann die Tür geöffnet wird quietsche ich erfreut auf. Zach grinst mir leicht entgegen und schließt die Tür hinter sich.
Er öffnet seine Arme und ich springe förmlich auf und renne zu ihm. Ich schlinge meine Arme um seinen Nacken und ziehe ihn zu mir runter. Zach versteht mich sofort, denn er grinst Frech und küsst mich dann lange.
Als ich mich von ihm löse schmollt er nur und legt seine Stirn gegen meine. "Du glaubst gar nicht, wie sehr ich dich vermisst habe", flüstert er. "Nicht so sehr wie ich dich" , schleime ich und lächel.
Mit einem Klaps auf meinen Po scheucht er mich auf die Liege. Ich will ihn gerade mit mir draufziehen, da weicht er leicht zurück."Erst die Untersuchung, dann das vergnügen, baby" , zwinkert er. Ich verdrehe nur die Augen, lasse aber die Untersuchung über mich ergehen.
Zum abschluss röntgt er noch meinen Kopf und lässt mich im Zimmer zurück. Mir wird schnell langweilig, so das ich mir ein Stethoskop schnappe und meinen Herzschlag zuhöre. Es beruhigt mich, zu wissen das mein Herz schlägt. Ich schließe die Augen und lehne mich zurück. Wann wird es wohl aufhören zu schlagen?
Habe ich noch ein Paar Jahre?Ich zucke deutlich zusammen als mir jemand sanft das Stethoskop abnimmt und über die Wange streicht.
Ich öffne ein Auge und sehe das Zach sich zu mir runter gelehnt hat und mich leicht mustert. Sein Grinsen von vorhin war wie weggewischt und er sah besorgt aus."Will ich es wissen?" ,frage ich leise. Zach beißt sich auf die Lippe. "Er hat sich wieder um ein Kleines Stück vergrößert oder?" , frage ich nach, denn seine Stimme macht mich unruhig. Er schüttelt den Kopf. Meine Augen werden Groß, "Das ist doch super! Also hat mein Tumor sich gar nicht vergrößert? Warum ziehst du dann so ein Gesicht?" , frage ich überrascht, warum erschreckt er mich nur so?
Doch bevor ich weiter darüber nachdenken kann, schüttelt Zach wieder den Kopf, aber dieses mal so heftig, das ich angst habe, das es sich sein Genick bricht. "Kai, dein Tumor hat sich nicht minimal vergrößert. Er ist deutlich größer als zu vor. Wenn er weiter so schnell wächst, dann...", er lässt den Satz in der Luft hängen doch ich will es wissen.
"Zach, wie lange hab ich noch?" , frage ich neugierig. Durch meine Frage, bringe ich Zach wieder zum Lachen. "Hast du gar keine Angst?", fragt er Kopfschüttelnd. Ich zucke mit den Schultern. "Kann sein, aber jetzt sag schon, wie lange lebe ich noch?" , frage ich ungeduldig.
Zach nimmt meine Hand und küsst mich kurz. Danach heftet er seinen Blick auf mich, "Wenn er weiterhin so schnell wächst, hast du maximal noch ein Jahr."
Ich reiße meine Augen auf, "Ich werde mit 17 ins Grass beißen?" , schrie ich. Das ist doch unfair! Bis dahin muss ich noch soviel tun. "Dann musst du aber noch mit mir in einen Club gehen und mit mir was Trinken, ein Date haben und Sex mit mir haben" , sage ich entschlossen und nicke.
Zach reißt die Augen auf. "Mach mal halb lang, kleiner. Es gibt eine OP die du machen könntest. Ich habe gerade schon mit deinen Eltern geredet, die meinten du sollst entscheiden. Ich habe die Chance deinen Tumor vollständig zu enfernen, aber er liegt nicht gerade günstig. Und es kann sein, das wenn ich einen Fehler mache, du vielleicht mit Schäden davon kommst und -", ich unterbreche ihn.
"Du willst mir aber nicht weiß machen das ich danach Behindert werde, wenn die OP schief läuft. Denn dann kannst du dir diese scheiß Operation sonst wo hinstecken" , motze ich. Schon alleine der Gedanke daran, nicht mehr ohne hilfe aufs Klo zu können und einen Computer zum kommunitieren zu brauchen, lässt mich erschaudern. Nie im Leben.
Zach drückt meine Hand, "Es tut mir leid, aber das wäre eine Möglichkeit auf ein Normales Leben" , sagt er mitfühlend.
Ja wenn die OP gut verläuft dann hätte ich ein Normales Leben. Wenn es aber nicht gut läuft, bereite ich meinen Eltern noch mehr Sorgen. Schon alleine Die Tatsache, das meine Eltern mich rund um die Uhr Pflegen müssten und ihren Job nicht mehr richtig ausführen könnten, ist schlimm genug. Dazu kommt noch das meine Freunde sich mit einem Behinderten rumschlagen müssten...Ich schüttel den Kopf, "Lieber sterbe ich."
---------------------------------------------------------------Hallo ihr Lieben :))
Ich hoffe euch gefällt das Kapitel :)
Eure Michelle alias Colorfulxx :**
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Steps of Weather
Teen FictionFang nie an aufzuhören, hör nie auf anzufangen. Kais Leben ist nicht einfach, war es nie, wird es nie. Er kam mit starken Kopfschmerzen ins Krankenhaus und ging nach Hause mit einem Gehirntumor. Wer hätte gedacht, dass Dr. Google einmal richtig lie...