Eighty Two

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Du kannst mich nicht loswerden.

Ich richte mich ruckartig im Bett auf und halte mir den Kopf. Starke Kopfschmerzen kommen plötzlich über mich und lassen mich wünschen, dass ich meinen Kopf abnehmen könnte.
Doch nun fällt mir mein Traum wieder ein, den ich hatte, kurz bevor ich aufgewacht bin. Meine Gedanken kamen alle zusammen geschmolzen in diesem Traum vor und haben ihn eher zu einem Albtraum gemacht.

Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass es erst zwei Uhr morgens ist, doch schlafen kann ich mit Sicherheit nicht mehr. Heute ist Montag, dass heißt ich muss erst einmal zur Hölle jedes Schülers und danach geht es gleich weiter zu einer Therapie Stunde. Zach setzt mich zwar dort ab, kann mich aber weder rein begleiten, noch abholen, weil er arbeiten muss.

Moment mal, hatte ich nicht Kopfschmerzen? Verwirrt fasse ich mir an die Stirn, wie kann das sein? Ich kann mir die Schmerzen doch nicht eingebildet haben. Deswegen bin ich doch überhaupt erst aufgewacht!

Egal was du auch versuchst, ich gehöre zu dir.

Was hat das nur zu bedeuten? Was wollte mir mein Traum damit sagen?

Als sich mein Atem endlich beruhigt hat, stupse ich Zach leicht an der Schulter an. Er hat im Moment wie eh einen leichten Schlaf und wacht deswegen auch gleich auf, als ich ihn erneut mit meinem Finger berühre.

Müde öffnet er seine Augen und schaut mich an, "Was ist los? Hab ich verschlafen?"

Ich schüttel den Kopf, "Nein, es ist erst zwei Uhr."

"Warum weckst du mich dann?", fragt er irritiert. "

Ohne ihm zu antworten kuschel ich mich an ihn und atme seinen Duft ein. Das wirkt Wunder. Seufzend schließt er seine Arme um mich und schmiegt seinen Kopf an meinen.

"Was ist passiert?", flüstert Zach und berührt meine Nase mit seiner.

Ich zucke mit den Schultern, "Ich weiß es nicht. Hab wahrscheinlich nur schlecht geträumt."

Seine Augen werden schmal, während die Stirn runzelt, "Heiße Schokolade?"

"Mit Sahne?", hake ich nach.

Leise lachend nickt er und entfernt sich von mir, um aufzustehen.
"Wegen dir werde ich nie genügend Schlaf bekommen und das noch nicht mal aus den richtigen Gründen", beschwert er sich schmunzelt und verlässt das Schlafzimmer.

Jetzt wo er es angesprochen hat, bekomme ich ein schlechtes Gewissen. Er hat ja schon recht. Ich wecke ihn fast immer auf, wenn ich nicht schlafen kann, nicht mehr müde bin oder mir einfach langweilig ist. Dabei braucht er ja eigentlich eine gute Mütze Schlaf. Ich muss mir unbedingt merken, ihn nicht mehr unnötig zu wecken. Vor allem aber bin ich erwachsen genug und sollte eigentlich alleine klar kommen können.
Wenn ich so weiter mache, denkt er bestimmt, dass ich nur ein Kind bin, welches einen Aufpasser braucht. Um nicht mehr weiter darüber nachzudenken, schließe ich die Augen.

Plötzlich muss ich stark anfangen zu Husten. Ich halte mir die Hand vor den Mund und versuche aufzuhören, doch das Husten wird immer doller und schmerzhafter. Was zur Hölle ist nur los mit mir.
Und so plötzlich der Husten kam, so schnell war er auch wieder weg. Als ich meine Hand vom Mund nehme, halte ich die Luft ein.

Wenn ich gehe, gehst du mit mir.

Meine ganze Hand ist voller Blut. Bevor ich darüber nachdenken kann schreie ich nach Zach. Ich schreie so laut, dass meine Stimme abbricht und ich schluchzend in mich zusammenfalle.

"Kai?KAI! Wach auf!"

Keuchend setze ich mich auf und reiße meine Handflächen nach oben.
Kein Blut. Ich starre sie an, wirbel sie hin und her, aber ich sehe kein Blut. Dafür aber nur einen besorgten Zach, welcher neben mir sitzt.
Mein Blick wandert zu der Uhrzeit, es ist halb drei. Neben der Uhr auf dem Nachttisch steht eine Tasse mit heißer Schokolade.

Steps of WeatherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt