Seventy Seven

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Logan.

Sprachlos halte ich mich an der Tür fest und starre ihn an. Was macht er denn hier? Und wieso hat er ausgerechnet Schlagsahne dabei? Und woher weiß er, wo ich wohne?

"Logan", bringe ich schließlich raus.

Er beginnt noch breiter zu lächeln, "Ich dachte mir, ich schaue mal vorbei und bringe dir Kuchen mit!"

Bevor ich antworten kann, stolziert er an mir vorbei ins Haus. Perplex bleibe ich an der Haustür sitzen und ziehe die Augenbrauen hoch. Das ist gar nicht gut. Überhaupt nicht gut. Schnell schließe ich die Tür und folge Logan, welcher den Kuchen gerade auf den Esstisch stellt.

Ich zeige hinter mich, "Bin gleich wieder da, okay?"

Logan nickt und setzt sich derweil auf einen Stuhl. Ich rolle mich aus dem Esszimmer in mein Zimmer und greife nach dem Handy wo Zach immer noch am anderen Ende der Leitung ist.

"Bin wieder da", murmel ich und lasse meinen Kopf auf das Bett sinken.

Ein Seufzen ertönt am anderen Ende der Leitung, "Wer war dem an der Tür?"

"Nur meine Mom, sie hat ihren Schlüssel vergessen", lüge ich und beiße mir auf die Zunge. "Ich muss jetzt auflegen, sie wollte mit mir sprechen", füge ich hinzu.

"Oh okay", sagt Zach leicht enttäuscht,"Soll ich später noch einmal anrufen?"

"Wie könnte ich diesen Vorschlag ablehnen?", flüster ich grinsend.

Zach lacht, "Abgemacht, Ich liebe dich."

"Ich liebe dich", sage ich und lege auf.

Warum habe ich gerade gelogen? Ach ja. Wenn Zach wüsste, dass Logan bei mir ist, würde er ihn umbringen. Und ich habe nicht wirklich Lust Logans Leiche zu entsorgen. Obwohl man ihn auch einfach verbrennen könnte.

Ich schüttel den Kopf, ich habe definitiv zu viel Fantasie. Als ich wieder ins Esszimmer komme ist der Tisch schon gedeckt. Logan lächelt mich strahlend an und deutet auf den Platz ihm Gegenüber, wo er den Stuhl schon weggenommen hat, damit ich auf meinem Rollstuhl sitzen bleiben kann. Langsam rolle ich mich deshalb zu dem Platz und betrachte den Tisch.
"Woher wusstest du, wo wir Teller und Besteck haben?", frage ich leicht skeptisch.

Er winkt mit der Hand ab, "Ach ich hab einfach ein bisschen in der Küche gestöbert, als du in deinem Zimmer warst."

Ich nicke, klingt plausibel. Zumindest fürs erste.

"Hör mal, Austin hat dir bestimmt erzählt, was zwischen ihm und mir war, richtig?", fragt er.

"Eh... ja hat er", murmel ich und schiebe den Teller etwas von mir.

Er schüttelt seufzend den Kopf, "Er hat dir nur eine Story aufgetischt. Ich weiß es ist schwer zu glauben -"

"Das ist noch untertrieben!", unterbreche ich ihn aufgebracht. Wie kann er es wagen Austin schlecht dar stehen zu lassen?

"Lass mich dir wenigstens die ganze Sache aus meiner Sicht erzählen", bittet Logan mich.

Es wird zwar nichts an meiner Meinung ändern, aber soll er doch reden. Ich gebe ihm ein Handzeichen, dass er fortfahren soll und lehne mich zurück. Das könnte interessant werden.

"Du weißt ja schon, wie Austin und ich uns kennengelernt haben, wenigstens eine Sache, in der er nicht gelogen hat. Wir haben uns wirklich gut verstanden und waren auch öfters bei mir zu Hause. Ich habe war wahnsinnig verknallt in ihn und er hat es schamlos ausgenutzt. Ich habe seine Referate, Hausaufgaben und sonst noch alles für ihn gemacht. Immer wenn wir alleine waren, hat er mir das Gefühl gegeben, wichtig zu sein. Er hat mich mit Küssen und Berührungen verwöhnt. Doch in der Öffentlichkeit war ich Luft für ihn...", seine Stimme brach ab.

Steps of WeatherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt